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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe
Autoren: Perry Rhodan
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bestand. Die durchbohrten Steine sind in dieser
Form eine Unmöglichkeit, und die Kette lag um die Halswirbel
eines weiblichen Skeletts. Das wollten Sie hören, nicht wahr,
Sir?«
    Sie hatte in der Erregung etwas lauter gesprochen.
    »Ja. Dieses weibliche Skelett war ein Mädchen mit Namen
Katya. Dieses Mädchen habe ich geliebt«, sagte Atlan
undeutlich. Er hatte die Ellenbogen auf den Tisch gestützt und
versteckte sein Gesicht in den Händen. »Dieses Mädchen
Katya sah so aus wie Sie, Ayala.«
    Sie fragte sich, wie sie mit dieser unglücklichen Situation
fertigwerden konnte und sagte leise:
    »Das tut mir leid, Lordadmiral.«
    Er legte die Hände zurück auf den Tisch und verschränkte
die Finger ineinander.
    Du läßt dich von deinen Gedanken und von dem Mädchen
in eine gefährliche Richtung treiben, sagte der Extrasinn.
Entweder du schweigst, oder du mußt beginnen zu reden. Die
Entscheidung liegt bei dir.
    »Das ist unnötig. Sie konnten davon nichts ahnen«,
sagte er hart. »Auf welche Art wollen Sie, daß ich Ihnen
helfe?«
    Sie war ebenso beunruhigt wie er.
    »Sie müßten schlüssig erklären, daß
dieser Kiefer keine Erfindung meines überhitzten Hirns, sondern
eine Realität ist, für die Sie verantwortlich sind.
Vorausgesetzt, Sie haben überhaupt vor, mir zu helfen.«
    Als er sich vorbeugte, sah Ayala den gelassenen Humor um seine
rätselhaften Augen aufflammen und wieder verschwinden. Atlan
legte seine Hand vorsichtig auf die Hand des Mädchens und sagte
leise und scharf akzentuiert:
    »Hören Sie genau zu:
    Ich habe gewisse Erinnerungen, die darauf hindeuten, daß ich
in der Nacheiszeit in der Gegend des heutigen Frankreich in die
Kultur, die sich damals zögernd erhob, eingreifen mußte.
Aus welchen Gründen das geschah, kann ich im Moment nicht genau
sagen. Ich weiß nur, daß dieses Mädchen Katya und
Sie außergewöhnlich starke Ähnlichkeit miteinander
haben. Bis zu einem gewissen Grad kann ich auch verstehen, daß
Ihnen an der Lösung dieses Rätsels etwas gelegen ist. Ich
sehe nur keinen Weg, wie ich Ihren Vorgesetzten erklären soll,
daß ich für den Kiefer samt anhängendem Wolf
verantwortlich bin. Die Wissenschaft braucht Beweise, keine
Bestätigungen von Arkoniden.«
    »Sir«, sagte sie leise, »es dürfte sich ein
Weg finden lassen..«
    »Sicher. Ich könnte die wenigen Spitzenleute der
Archäologie, die noch auf diesem Planeten arbeiten,
zusammenrufen. Dann müßte ich das Stichwort abwarten, in
eine Art Trance fallen und berichten. Und dann hätte außer
dem Text niemand einen Beweis. Ich glaube nicht, daß die
wissenschaftliche Forschung eine Rede von mir als Bestätigung
für ein Ereignis hält, das mehr als zehntausend Jahre
zurückliegt.«
    »Im Mai des Jahres 2042 haben Sie im Schiff DRUSUS eine
Erklärung abgegeben,
    Lordadmiral. Sie schilderten dort den Untergang des Erdteiles
Atlantis und den Grund Ihres langen Schlafes, der erst dann zu Ende
ging, endgültig endete, meine ich, als Sie Perry Rhodan trafen.
Die Enzyklopaedia Terrania schildert diesen Vorgang sehr genau, und
sie hat ihn nach strenger wissenschaftlicher Prüfung als
eindeutigen Beweis anerkannt, sonst stünde darüber kein
Wort in diesem Geschichtswerk. Warum also nicht eine Rede von Ihnen?«
    Ayala hatte die Antwort Atlans gehört und sie blitzschnell
beantwortet.
    »Sie scheinen sich auf diesen Dialog gut vorbereitet zu
haben?« erkundigte sich der Lordadmiral.
    »Ja, natürlich. Schließlich will ich mit allen
Mitteln durchsetzen, daß meine Arbeit entsprechend gewürdigt
wird. Ich muß die Männer überzeugen, koste es, was es
wolle. Ich bin fest entschlossen, es auf diese oder eine andere Art
durchzusetzen.«
    Atlans Stimme war fest und ruhig. Seine Augen lächelten nicht
mit, als er antwortete.
    »Sie wollen mit aller Macht etwas erreichen, Ayala?«
    Sie nickte.
    »Um irgend etwas zu erreichen, muß man ein gewisses
Maß an intelligenter Unwissenheit mitbringen. Ich war auf den
heutigen Abend nicht vorbereitet, aber ich hoffe, meine Chance
genügend gut genützt zu haben. Sie sind der einzige Mensch,
der mir helfen kann.«
    Atlan lachte.
    »Danke, daß Sie mich >Mensch< genannt haben,
Ayala. Das höre ich gern, aber damit bin ich nicht zu bestechen.
Ich bemühe mich, unbestechlich zu sein und zu bleiben. Und ich
fürchte, ich werde nicht vor einem Auditorium von Historikern
und Archäologen in Trance versinken und reden, reden... nein,
ich glaube, ich kann Ihnen nicht helfen...«
    Mit nervösen Fingern
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