Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
George,
während er mit der Flasche und zwei zerbeulten Blechnäpfen
erschien. »Leider fand ich kein standesgemäßes
Trinkgefäß, Sir.«
    Guy winkte ab. Er bedeutete dem Roboter mit einer Kopfbewegung,
die Blechbecher zu füllen. Danach stieß er mit Kotranow
an.
    »Brrr!« Semjon schüttelte sich. »Das Zeug
ist warm wie Stutenmilch.« Er wischte sich die Tränen aus
den Augen und hielt George den geleerten Becher hin.
    »Das sind die >Vorzüge< eines urwüchsigen
Lebens«, bemerkte Guy Nelson sarkastisch. »Ist es nicht
gerade das, was Sie an Last Port so lieben, Semjon?« »Ach,
was! Auf meinem Gut habe ich einen riesigen Eisschrank. Sie sollten
mich überhaupt einmal besuchen, mein Junge. Wenn die Morgensonne
über den Urwäldern aufgeht und die Vögel
vieltausendstimmig jubilieren . . .« Er rülpste und
schluckte mit aufgeblähten Backen.
    »Ich nehme Ihre Einladung gern an. Wann fahren Sie denn
zurück?«
    Kotranow goß den Inhalt des dritten Bechers durch seine
Kehle.
    »In fünf Tagen etwa. Vorher muß noch gefeiert
werden, Guy.« Er schmatzte in Gedanken an die gebratenen
Hammel, die auf ihn warteten. »Ich hoffe doch, Sie haben so
lange Zeit, mein Junge.«
    Guy Nelson zuckte die Achseln. Der dritte Becher lauwarmen Rums
kam ihm hoch. Tapfer schluckte er ihn wieder hinunter. Dann schlug er
sich an die Stirn.
    »Ich Heupferd! - George! Schnell, lauf zum Schiff und hole
ein Fäßchen Whisky aus dem Kühlraum! Aber den ganz
alten, du weißt schon!«
    »Jawohl, Sir!«
    Der Roboter drückte ihm die fast geleerte Flasche in die Hand
und rannte zwischen den Zelten davon.
    »Auf den Gedanken konnten Sie auch früher kommen, Guy«,
murrte Semjon Kotranow und ließ sich auf den nackten Boden
nieder. »Los, saufen wir noch den Rest der Brühe aus. Es
wäre schade um jeden Tropfen, der verlorenginge.«
    Guy gehorchte.
    Sie waren gerade dabei, ein Lied anzustimmen, als George
heranstürmte.
    »Das Schiff ist weg, Sir!« schrie er von weitem. »Sir,
man hat unsere H. B. M. gestohlen!«
    »Un . . . unmöglich!« stammelte Semjon Kotranow
nach einer Weile fassungslosen Staunens. »Auf Last Port gibt es
k ... keine Diebe. Hick!«
    Guy Nelson zog nacheinander seine beiden Energiewaffen, überprüfte
ihre Ladungen und schob sie mit einer heftigen Geste wieder in die
Gürtelhalfter zurück.
    »Wir müssen es zurückholen!« stieß er
hervor und knirschte vor Wut mit den restlichen Zähnen.
    Kotranow spie aus und kramte Tabak und Zigarettenpapier hervor.
    »Zu Fuß holen wir das Schiff nie ein.« Er
blickte George durchdringend an. »Hast du uns auch nichts
vorgeschwindelt?«
    George nahm eine hochmütige Haltung ein.
    »Der Diener eines Nelson lügt niemals, Sir. Außerdem
befindet sich Miß Mabel Nelson auf dem Weg vom Raumhafen nach
hier. Sie wird meine Nachricht bestätigen.«
    »Ach, herjeh!« entfuhr es Guy. »Das Mädchen
wird mir eine schöne Szene machen.
    Am besten schlage ich mich in die Büsche.«
    »Das könnte dir so passen, du versoffene Schlafmütze!«
zeterte eine Stimme aus unmittelbarer Nähe.
    Die Männer drehten sich um und sahen Mabel Nelson mit
geschwungenem Regenschirm heranstürmen. Hastig trank Guy seinen
Blechnapf leer, dann drückte er sich in den Zelteingang. Leider
verfing sich dabei sein rechter Fuß in einer Zeltleine. Guy
stürzte krachend zu Boden und blieb regungslos liegen.
    Mabel stoppte ihren Lauf. Sie keuchte von dem Spurt, den sie an
den Tag gelegt hatte. Sobald sie ihren Bruder am Boden liegen sah,
schmolz der Zorn in ihrem Gesicht dahin und machte einer mitleidigen,
besorgten Miene Platz. Sie ließ ihren zum Schlag erhobenen
Schirm fallen und kniete neben Guy nieder.
    »Was hast du, Kleiner? Bist du verletzt?«
    Guy Nelson stöhnte. Langsam drehte er sich um und zeigte auf
seine geschwollenen Lippen, die vom Aufprall auf einen Pfosten erneut
aufgeplatzt waren und heftig bluteten.
    »Immer auf die gleiche Stelle«, jammerte er.
    »Mein Gott!« flüsterte Mabel. Dann herrschte sie
den Roboter an: »Steh nicht so herum, du hirnloses Monstrum!
Hol lieber Verbandszeug aus dem Schiff!«
    George hob in menschlich anmutender Geste die Hände und ließ
sie resignierend wieder sinken.
    »Dürfte ich Sie daran erinnern, Madam, daß unsere
H. P. M. verschwunden ist.. .« »Nein!« tobte Mabel.
»Du darfst nicht! Versuche, in irgendeinem Zelt etwas
Wundplasma zu bekommen, los!«
    »Jawohl, Madam«, murmelte George und verschwand eilig.
    Mit Mabels Hilfe richtete sich Guy Nelson halb auf.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher