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PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen
Autoren: Perry Rhodan
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er.
    George half ihm auf die Beine. Im gleichen Moment erkannte Guy,
was wirklich in ihm vorging. Er taumelte bis zum Eingang des Zeltes
und erbrach sich. Sein Magen schien sich in einen aktiven Vulkan zu
verwandeln, aber endlich war es geschafft. Bleich, aber glücklich,
lehnte sich der Cap-tain gegen die Lederbespannung des Zeltes.
    »Ah, das tat gut!« rief er aus.
    George bückte sich und säuberte den Zelteingang.
    »Soll ich Ihren Eisbeutel erneuern, Sir?« fragte er.
    Guy Nelson blinzelte verständnislos, dann begriff er, was
ständig seinen Rücken kühlte. Er zog die Hose herunter
und entfernte den eiskalten Plastikbeutel. Wütend schleuderte er
ihn seinem Roboter ins Gesicht.
    »Du Armleuchter! Weißt du nicht, wo bei einem Menschen
der Kopf sitzt?«
    »Aber doch, Sir. Soll ich es Ihnen erklären?«
    Guy lief rot an und sprach eine Aufforderung aus, der zu folgen
für einen Roboter schlechterdings unmöglich ist.
Glücklicherweise kannte George diese Redewendung gut genug, um
sie nicht wörtlich zu nehmen und detailliert darzulegen, warum
er diesen Wunsch leider nicht erfüllen könne. Er hob den
Eisbeutel auf und marschierte ins Zelt zurück, da seine
Anwesenheit offensichtlich unerwünscht war.
    Raumkapitän Nelson starrte eine Weile auf das Bild, das sich
ihm bot. Die Lagerfeuer waren erloschen, leere Flaschen,
Plastikpackungen und achtlos weggeworfene Knochen bedeckten den
felsigen Boden zwischen den Zelten. Ab und zu huschte eine gekrümmte
Gestalt durch Guys Blickfeld, um irgendwo Erleichterung zu finden.
Ein rattenähnliches Tier knabberte an einem einsamen
Lederstiefel. Im Nachbarzelt schnarchte jemand. Am zartblauen Himmel
schimmerte fahl die Silhouette des Mondes Aladin, und irgendwo röhrte
ein Gleitmotor auf und erstarb wieder.
    Unwillkürlich mußte Guy grinsen.
    »He!« raunzte ihn jemand an. »Lachen Sie über
mich?«
    Guys Kopf ruckte herum, und der Schmerz fuhr stechend durch seinen
Schädel. Er stöhnte. Nachdem die Nebelschleier vor seinen
Augen sich verzogen hatten, entdeckte er Semjon Kotranows grimmiges
Gesicht neben sich.
    »Wa ... was sagten Sie?« fragte er verblüfft.
    Kotranow sog die Luft geräuschvoll durch die Nase.
    »Ich fragte, ob Sie etwa über mich lachten!«
    »Ach, so!« Nelson lächelte. »Nein, ich
freue mich nur über das Idyll hier, Kotranow.«
    Der Flottenadmiral a. D. blinzelte verwirrt.
    »Ach, Sie sind es, Nelson . . .! Mensch, wie sehen Sie bloß
aus? Haben Sie sich schon im Spiegel besehen?«
    »Nein. Woher sollte ich hier einen Spiegel hernehmen?«
    Semjon Kotranow schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie sich geprügelt oder was? Ihr Mund ist
geschwollen, daß man ihn für einen Schweinerüssel
halten
    könnte. Und Ihr Gebiß haben Sie anscheinend auch
verloren.«
    Hastig fuhr Nelsons Hand an seinen Mund. Er tastete über
blutverkrustete Wunden und Schwellungen und über geschwollenes
Zahnfleisch.
    »Die Zähne waren echt!« knurrte er. »Habe
einen wilden Hengst eingeritten. Anschließend Sieg gefeiert.«
    Kotranow grinste.
    »Ja, hier herrschen rauhe Sitten, mein Junge. Solche Sachen
erleben Sie in Ihrem Sternenschiffchen nicht, was? Aber tut Ihnen das
nicht verteufelt weh?«
    »Nur, wenn ich lache«, gab Guy mürrisch zurück.
»Wie haben Sie die Nacht überstanden? Mit Miß Terz
geturtelt, was?«
    Semjon Kotranow errötete bis über beide Ohren.
    »Der Kavalier genießt - und schweigt«, erwiderte
ei verlegen. »Außerdem sind Ilhou und ich seit einiger
Zeit mündig, Nelson.«
    Guy hielt sich schnell die Hand vor den Mund, um nicht laut
herauszuprusten. Rasch verdrängte er die komischen
Vorstellungen, die vor seinem geistigen Auge aufgetaucht waren.
    »Na, das geht mich ja nichts an«, beschwichtigte er.
»Aber meine Kehle ist rauh wie ein Reibeisen, und meine Zunge
fühlt sich wie ein alter Filzpantoffel an. Gehen wir einen
Schluck trinken?«
    »Eine geniale Idee, Brüderchen«, stimmte Semjon
Kotranow zu. »In meinem Zelt -nein, halt, das geht ja nicht!
Ha-ben.Sie nicht noch einen kleinen Vorrat?« »Keine
Ahnung!«
    Guy Nelson stieß sich von der Zeltwand ab und torkelte zum
Eingang.
    »Hallo, George, alter Drachentöter! Wie steht es mit
geistigen Getränken?«
    »Nur noch eine Literflasche Rum, Sir«, erscholl es aus
dem dunklen Innern des Zeltes.
    Nelson und Kotranow blickten sich an.
    »Rum . . .?« dehnten sie gleichzeitig.
    »Ach, ist ja egal!« meinte Guy schließlich. »Die
Hauptsache, er enthält Alkohol.«
    »Fünfundachtzig Prozent«, erklärte
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