Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Windschutzstreifen aus verkrüppelten, vom Seewind
niedergeduckten Kiefern standen die fensterlosen Lagerhallen aus
verwitterungsbeständigem Glasfaserbeton, in denen - auf Regalen
sortiert - alle jene Bedarfsartikel lagerten, die die Siedler von
Last Port nicht selbst erzeugten. Eine Positromk verwaltete Güter
im Werte von vielen Milliarden Solar, Kommissionsware, die über
die zentrale Besoldungsstelle in Terrania abgerechnet wurde. Wer
etwas benötigte, schob seine Kreditkarte in den betreffenden
Schlitz, und ein Auslieferungsautomat verpackte die Ware und schob
sie auf die Ladentheke. Die Kreditkarte erhielt auf der Habenseite
eine entsprechende Werteintragung, so daß sowohl der Inhaber
der Karte als auch jeder Verrechnungsautomat daraus ersehen konnte,
auf welche Summe sich der verbleibende Kredit belief. Sobald die
monatlichen Gutschriften der staatlichen Pensionen eingegangen waren,
übertrug sie jeder beliebige Verrechnungsautomat bei der
nächsten Warenentnahme auf die jeweilige Kreditkarte. Dieses
System hatte sich ausgezeichnet bewährt. Daneben allerdings gab
es noch an jedem Ein- und Ausgang Spezialautomaten, an denen
beispielsweise Besucher oder die Besatzungen von Frachtschiffen ihre
Münzen und Banknoten auf einer Sonderkreditkarte gutschreiben
lassen konnten. Verbrauchten sie das Guthaben nicht ganz, gab ihnen
jeder dieser Spezialautomaten den Restbetrag in bar zurück.
    Heute standen die Lagerhallen trotz der fast ausnahmslos
anwesenden Bewohner Last Ports leer. Die Pensionäre hatten sich
bereits mit genügend Vorräten für den heutigen Tag
eingedeckt. Morgen würde der Einkaufsrummel erneut einsetzen.
Guy machte sich von Kotranow los und steuerte auf den ersten besten
Spezialautomaten zu.
    Kotranow wollte protestieren, aber der Captain winkte ab.

    »Keine Sorge, ich werde Ihre Gastfreundschaft nicht
ablehnen. Aber ich rauche nun einmal nur eine bestimmte Sorte Tabak.«
    Er warf einen Solar in den Schlitz des Automaten. Eine gelbe
Kreditkarte aus fluoreszierendem Plastikmaterial glitt aus dem
Ausgabeschlitz.
    Unmittelbar hinter dem Eingang zur Halle befand sich der Stand für
Tabakwaren. Guy suchte, bis er seine Tabaksorte gefunden hatte, dann
drückte er den entsprechenden Anforderungsknopf ein und wählte
auf einer Scheibe die gewünschte Menge.
    Ein bunt bedruckter Plastikbeutel glitt auf der Theke auf ihn zu.
    Semjon Kotranow nickte anerkennend.
    »Sie haben einen guten Geschmack, Nelson. Das ist genau das
richtige Kraut für einen richtigen Mann, kein parfümiertes
Zeug, dem man das Nikotin entzogen hat.« Guy Nelson öffnete
den Beutel und reichte ihn dem ehemaligen Admiral. Kotranow grunzte
erfreut, fischte etwas Zigarettenpapier aus der Hosentasche und
drehte sich eine Zigarette, während Guy seine Pfeife stopfte.
    Rauchend marschierten sie nebeneinander durch die Halle hindurch
und auf der anderen Seite wieder hinaus.
    Kotranow deutete mit der Hand nach vorn, auf ein mächtiges
Rundzelt aus bemaltem Leder, vor dem neben einem Feuer vier Männer
hockten und eine Flasche kreisen ließen.
    »Mein Zelt - und meine Freunde, Nelson! Kommen Sie!«
    Blaue Rauchwolken ausstoßend, schlenderten sie auf die Weine
Gruppe vor dem Zelt zu.
    Einige Stunden später war die Feier auf dem Höhepunkt.
Ungefähr zweihundert Menschen drängten sich um den freien
Platz vor Kotranows Zelt und klatschten begeistert den Takt zu
Semjons barbarischem Tanz.

    Plötzlich erscholl ein schriller Jubelschrei, in der Menge
bildete sich eine Gasse und Konteradmiral a. D. Ilhou Terz drängte
sich hindurch.
    Guy Nelsons Kinnlade sank nach unten. Der Raumkapitän schaute
fassunglos die würdige alte Dame an, die er auf seinem Schiff
nach Last Port befördert hatte. Von steifer Würde war
nichts mehr zu sehen. Miß Terz mußte sich irgendwo
schwarze Samthosen mit goldenen Biesen besorgt haben, dazu weiche
Halbstiefel aus rotem Saffianleder und einen blausilbernen Kasak aus
Samt-Synthetik.
    Mit einem neuen Schrei sprang sie neben Kotranow, schleuderte die
Arme hoch, stemmte sie anschließend in die Hüften und
stampfte den Boden mit ihren Füßen. Kotranow verdrehte die
Augen vor Entzücken. Er stieß einige Kehllaute aus, gab
den Musikern ein Handzeichen -und dann wurde der Tanz zu einer
wirbelnden Orgie, die mehr und mehr Zuschauer anzog.
    Nelson grölte den Gesang mit, obwohl er kein Wort dieser
rauhen terranischen Regionalsprache verstand. Völlig fremde
Menschen hieben ihm auf die Schultern oder boten ihm Wodka,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher