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PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen
Autoren: Perry Rhodan
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wir uns ins Gewühl,
nicht wahr?«
    Guy zuckte die Achseln. Er sah ein, daß ihm keiner der
Siedler glauben würde -zumindest solange nicht, wie sie unter
Alkohol standen. Danach fanden sich bestimmt einige Männer, die
seinen Bericht ernst nahmen.
    »Okay!« meinte er. »Gehen wir hinaus!«
    Es dauerte fast zwei Stunden, bevor Nelson den gewählten
Repräsentanten des Planeten traf, einen hundertsechsund-vierzigj
ährigen, rüstigen Greis mit dem Namen Semjon Ko
    tranow. Kotranow war ein Riese mit mächtigem, kahlem Schädel
und ungewöhnlich großen Händen. Er umarmte Guy Nelson
und drückte ihm nach der Sitte seiner Vorväter einen
schmatzenden Kuß auf beide Wangen.
    »Ich habe mir schon lange gewünscht, den Mann
kennenzulernen, der meinem Sohn damals auf Morgot das Leben gerettet
hat. Willkommen auf Last Port, mein lieber Nelson!«
    Guy errötete vor Verlegenheit.
    »Oh, das war wirklich nicht der Rede wert, Kotranow. Die
Verschwörer begingen nur den Fehler, versehentlich einen Nelson
in die Falle zu locken, die für die ANDROTEST I aufgebaut war.
Logischerweise besiegelten sie damit ihre eigene Niederlage.«
    Semjon Kotranow packte Guy an den Schultern und schob ihn ein
Stück von sich ab, damit er dessen Gesicht besser sehen konnte.
    »An übermäßiger Bescheidenheit scheinen Sie
nicht zu leiden«, bemerkte er verblüfft.
    »Sie sehen das falsch«, entgegnete Nelson. »Ich
bleibe lediglich bei der Wahrheit. Warum soll ich mich schlechter
machen als ich bin - und ich bin nun einmal der direkte Nachkomme des
Viscount Horatio Nelson, des ruhmreichen Königs der Weltmeere,
des Siegers von Abukir und Trafalgar.«
    Kotranow grinste.
    »Das besagt natürlich alles, Captain. Ah, Brüderchen,
heute ist ein großartiger Tag für die Gutsherren von Last
Port! Ein Lob dem Mann, der diese Schwesterwelt der Erde für den
Heimstättenfonds ausfindig machte und sicherte.«
    Nun mußte Guy grinsen.
    »Dieser Mann waren Sie doch, nicht wahr, Väterchen?«
    Kotranow wölbte überraschend die buschigen, schneeweißen
Brauen, dann lachte er dröhnend. Seine Pranke fuhr auf Nelsons
Schulter nieder. Der Raumkapitän knickte unwillkürlich in
den Knien ein. Dieser Alte schien kaum etwas von seiner Vitalität
verloren zu haben. Guy stellte ihn sich in seiner ehemaligen
Rangstellung als Flottenadmiral vor und beneidete die Männer,
die unter ihm gedient hatten.
    »Ist Ihre Schwester nicht mitgekommen, Nelson?« fragte
Semjon und blickte sich suchend um.
    Guy zuckte leicht zusammen.
    »Doch, doch! Aber sie wird noch etwas auf dem Schiff zu tun
haben, denke ich. -Übrigens scheinen sich hier sämtliche
Bewohner des Planeten versammelt zu haben, wie?«
    Semjon Kotranow nickte. Dann flog ein Schatten über sein
Gesicht.
    »Bis auf einige wenige, Nelson. Abramson, Dickens, Dolan und
der gute alte Jennifer konnten nicht kommen. Sie liegen im Sterben,
und ich hoffe nur, daß sie wenigstens unser Fest über
Visiphon verfolgen können.«
    Das erinnerte Guy wieder daran, daß Last Port kein
gewöhnlicher Siedlungsplanet war, sondern eine Welt der
Pensionäre, die ihren Lebensabend hier verbrachten.
    Im wahrsten Sinne des Wortes war dies der letzte Hafen, in den die
ehemaligen Bezwinger des Weltraums einliefen, die alten, harten
Kämpen, die für die Menschheit und unter dem Oberbefehl
Perry Rhodans ein riesiges Sternenreich erobert hatten.
    »Sie sind heute mein persönlicher Gast, Nelson«,
wechselte Kotranow das Thema. »Kommen Sie mit hinaus in die
Zeltstadt, wo auf richtigen Feuern und an richtigen Spießen die
geschlachteten Hammel gedreht werden und Wodka und andere Sachen in
Strömen fließen.« Er schnalzte mit der Zunge. »Wenn
Sie erst einmal in mein Alter kommen, mein lieber Nelson, dann werden
auch Sie merken, daß das Leben dann einen neuen Inhalt bekommt.
Wir alten Knacker haben uns die Hörner abgestoßen, der
eine mehr, der andere weniger. Wir sind nicht mehr die
Himmelsstürmer, die es unterm Hintern juckt, wenn sie ein
Raumschiff sehen und die jedes hübsche Mädchen als ihre
Beute betrachten. Heute berauschen wir uns daran, daß wir auf
unseren Gütern sitzen, auf Inseln inmitten unberührter
Wildnis, daß wir frei sind und daß uns Essen und Trinken
schmeckt.« Er atmete tief ein. »Es lebe das freie,
ungezügelte Leben, mein Junge!«

    Er faßte Nelson um die Schulter und zog ihn mit sich fort
durch die Menge, die sich allmählich zerstreute und den
Raumhafen verließ, um sich ganz dem Vergnügen hinzugeben.
    Hinter dem
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