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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne
Autoren: Perry Rhodan
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Schritt heran. Pharon erkannte, dass es
sich um ein blutjunges Mädchen handelte.
    »Pass auf ihn auf«, sagte der Mann, der vorhin
gesprochen hatte. Dann gingen die beiden.
    Das Mädchen richtete eine Feuerwaffe auf Pharon. »Glaube
ja nicht, dass du bei mir Mätzchen machen kannst. Setze dich in
den Sand und lasse deine Kutte so, wie sie ist.«
    Wortlos ließ sich Pharon nieder. Das Mädchen hielt eine
Distanz von fünf Schritten. Pharon beachtete sie nicht mehr, im
stillen bereitete er sich bereits auf seine Predigtprüfung vor.
    »Du siehst eigentlich nicht dumm aus«, sagte das
Mädchen.
    Pharon sah sie an. Der natürliche Teint ihres vielleicht
hübschen Gesichtes verschwand unter einer dicken Staubschicht,
ihre Lippen waren grellblau bemalt.
    »Warum wäscht du dich nicht?« fragte Pharon.
    Das Mädchen presste die Lippen aufeinander und wurde rot.
    »Du versuchst mich zu verwirren«, sagte sie kühl.
»Lass das lieber, du kommst bei mir nicht weiter. Ich habe
nämlich etwas gegen Prediger, und das Gewäsch vom Jüngsten
Tag und von dem Pilgergang ins Gelobte Land hängt uns allen zum
Halse heraus.«
    Pharon konnte sich nicht zusammenreimen, was die Leute hier taten,
aber er wusste, dass es etwas Verbotenes war.
    »Warum hängt es euch zum Halse heraus?« fagte
Pharon. Jetzt, da er sich mit dieser Situation abgefunden hatte,
dachte er sogar daran, seine Fähigkeiten bei diesen Leuten
    auszuprobieren. »Habt ihr Zweifel? Versteht ihr das
Glaubensbekenntnis nicht? Ich will euch gerne Aufklärung geben.«
    Das Mädchen lachte laut auf. »Wir sind selbst
Aufklärer. Nur wollen wir die Menschen nicht dumm machen wie du,
sondern wir wollen ihnen die Augen öffnen. Wir sind Jünger
der Wissenschaft, und dafür kämpfen wir.«
    Pharon ahnte Böses. Hier hatte er es mit Verblendeten zu tun,
die fanatisch für ihre Sache eintraten.
    »Was wollt ihr hier?« fragte Pharon.
    Stolz erklärte das Mädchen: »Wir sind gekommen, um
dem Unfug der Theokratie ein Ende zu machen. Wir werden Zete töten
und seine Oase ausräuchern …«
    Das Mädchen unterbrach sich. Es richtete seine Augen zum
fluoreszierenden Himmelsdach und schrie. Da war der zeitparadoxe
Tiger! Schemenhaft sprang er aus dem Nirgendwo herunter in den sich
abkühlenden Wüstensand. Das Flimmern seines mächtigen
Körpers zeigte, dass er sich noch nicht zur Gänze in dieser
Zeit und an diesem Ort befand; seine Gestalt war noch durchsichtig
und verzerrt, aber sie festigte sich schnell.
    Die aufgescheuchten Kämpfer der Wissenschaft liefen kopflos
und laut schreiend durcheinander. Einige Besonnene brüllten
Befehle, die jedoch niemand beachtete. Das bloße Erscheinen
hatte bereits ein unbeschreibliches Chaos hervorgerufen. Sie alle
wussten, dass er gekommen war, um Böses mit Bösem zu
vergelten. Er kannte keine andere Strafe als den Tod.
    Der zeitparadoxe Tiger war da! Sein Körper war zwanzig
Schritte lang, seine vier starken Beine endeten in schweren Tatzen
mit stahlharten Klauen - ein einziger Schlag damit konnte einen
Menschen mühelos töten. Er riss das Maul auf und ließ
zwei Reihen spitzer Fangzähne sehen - ein Biss
    konnte einen Menschen zermalmen. Und doch war seine stärkste
Waffe das Zeitparadoxon, denn es machte ihn unverwundbar.
    Der Tiger hatte lange genug gewartet. Er hatte sich beschießen
lassen, und war den Projektilen durch die Zeit ausgewichen. Er hatte
den Menschen gezeigt, dass er unverwundbar war. Jetzt schlug er zu.
    Das folgende Geschehen verwirrte Pharon. Er konnte sich nicht
erklären, wieso der Tiger an einer Stelle verschwand und
plötzlich an verschiedenen Orten gleichzeitig Ebenbilder von ihm
auftauchten. Ihm war, als sei das Mädchen Laisa zu Stein
erstarrt, denn es blickte immer noch zum Himmelsdach empor. Und er
folgte ihrem Blick und sah den zeitparadoxen Tiger, wie er aus dem
Nirgendwo auftauchte und zu ihnen heruntersprang.
    Das konnte er beinahe noch erfassen. Er sagte sich, dass der Tiger
in der Zeit zurückgegangen war, um die ahnungslosen Menschen an
einem früheren Zeitpunkt zu überraschen. Aber wieso ein
Wesen an verschiedenen Orten gleichzeitig auftauchen konnte, das ging
über seinen Verstand. Und es war nicht nur der Tiger, der sich
vervielfachte, sondern auch die Menschen.
    Während Pharon das Mädchen Laisa zum Himmel starren sah,
rannte ein Ebenbild von ihr hysterisch kreischend durch die Senke.
Ein Mann, den sich Pharon wegen seines feuerroten Bartes eingeprägt
hatte, hantierte an einer Kanone; seine Gestalt
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