Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 044 Mission in Andromeda

PR TB 044 Mission in Andromeda

Titel: PR TB 044 Mission in Andromeda
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
eines ehemaligen Wohnturms sich in der Gluthitze bog —
und es verstummtejäh, als der fragmentarische Überrest
zusammengeschmolzen und verdampft war.
    Omar stöhnte gepreßt. Der Laut wurde ihm vom Sturm von
den Lippen gerissen, denn er war der einzige, der in dieser Hölle
ohne Hermetikhelm existieren konnte.
    Dennoch fühlte er plötzlich den Blick des Hathors auf
sich ruhen. Unter einem unerklärlichen Zwang wandte er sich um.
    Lethos’ Augen waren von bernsteingelber Farbe; ihre Reinheit
wurde nur durch winzige,

    smaragdgrüne Punkte unterbrochen. Sie wirkten auf den
Oxtorner wie unergründliche Seen. Das, was er hatte sagen
wollen, erschien Hawk mit einem Mal unwesentlich. Er benötigte
einige Sekunden der geistigen Konzentration, um neue Argumente zu
sammeln.
    »Diese Stadt war nur eine von Tausenden auf Jarwick«,
sagte er endlich mit einer Stimme, die er selbst nicht als die seine
erkannte. »Und in Andromeda gibt es rund fünfunddreißigtausend
ähnlicher Welten, die alle vom gleichen Schicksal bedroht sind.
Wie lange noch sollen wir tatenlos zusehen, wie sie eine nach der
anderen entvölkert werden?«
    Ein Funke glomm in Lethos’ Augen auf— und erlosch
wieder.
    »Wir werden nicht tatenlos zusehen, Hawk. Aus diesem Grund
kamen wir hierher, und aus dem gleichen Grund werden wir in wenigen
Stunden Ihrer Zeit wieder aufbrechen.«
    Der Hathor sprach ein einwandfreies, akzentloses Interkosmo,
obwohl die Verkehrssprache der Milchstraße seiner eigenen
Sprache nicht stärker glich als das Zwitschern irdischer Vögel
der menschlichen Sprache.
    Omar Hawk wollte antworten, doch Baar Luns schrilles, hysterisch
klingendes Gelächter ließ seine Worte im Ansatz
verstummen.
    »Beruhigen Sie sich, Baar«, sagte der Oxtorner
mitleidig. Der hypersensible Modul litt weitaus stärker unter
der Konfrontierung mit dem Grauen als seine beiden Gefährten.
    Luns Gelächter brach ab.
    Seine Stimme klang verächtlich, als er tonlos sagte:
    »Nein, Lethos, Sie werden bestimmt nicht tatenlos zusehen.
Sie werden zu den Maahks gehen und verhandeln. Aber die Maahks werden
nicht verhandeln wollen, und Sie werden wieder gehen und sagen: >Ich
habe mein Möglichstes getan    Er ließ den Kopf hängen. Als er weitersprach, klang
seine Stimme beherrschter als zuvor.
    »Ihr Ewigkeitsschiff birgt die Mittel, mit denen wir das
Unheil von den tefrodischen Welten abwenden könnten. Setzen Sie
diese Mitte! ein! Demonstrieren Sie den Maahks Ihre Überlegenheit!
Wenn Sie dann noch immer nicht bereit sind, die Tefroder zu
verschonen, dann müssen sie eben vernichtet werden!«
    »Sie denken zweigleisig, Lun«, entgegnete der Hathor
ruhig. »Sie wollen die Tefroder um jeden Preis retten, notfalls
sogar um den Preis der Vernichtung sämtlicher Maahkflotten.
Damit schlagen Sie mir genau das vor, was Sie bei den Maahks als
verabscheuungswürdig ansehen.«
    Der Modul erhob sich unüberlegt und wäre vom Sturm
fortgerissen worden, hätte Omar ihn nicht festgehalten und in
die Deckung des kleinen Trichters zurückgezogen, den ein
glühendes Trümmerstück geschlagen hatte.
    »Ihr Vorwurf ist unberechtigt, Lethos!« stieß
Lun keuchend hervor. »Ich habe nicht gesagt, daß wir die
Maahks umjeden Preis vernichten sollen, wie sie es mit den Tefrodern
vorhaben. Wir wollen ihnen eine reelle Chance geben, sich für
Frieden und Überleben oder für Krieg und Untergang zu
entschließen.«
    »Die Chance, die Sie den Maahks geben wollen, ist wertlos«,
erklärte Tengri Lethos ohne jede Erregung. »Denn es
widerspräche der Mentalität der Wasserstoffatmer, sich
durch Drohungen erpressen zu lassen. Die Antwort stünde also von
vornherein fest.
    Aber selbst dann, wenn unsere Machtdemonstration die Maahks zum
Verzicht auf die Verwirklichung ihrer Rachepläne bewegen
sollten, so wäre damit das Problem noch nicht gelöst,
sondern die Lösung würde nur in die Zukunft verschoben.
    Die Flotten der Maahks würden sich in diesem Fall nach
ANDRO-Alpha zurückziehen. Neue Schmach käme zu der alten
hinzu, und nach hundert, tausend oder zehntausend Jahren geschähe
dann das, was wir heute verhindert hätten, nur in viel größerem
Umfang.«
    »Die logische Folgerung aus Ihrem Schluß«,
meinte Hawk mit unglücklichem Gesicht, »wäre wohl,
sämtliche Maahks sofort auszurotten. Dadurch könnte das
Problem für alle Zeiten gelöst werden.«
    »Das werden Sie kaum wirklich wollen«, gab der Hathor
zurück.

    »Nein, das will ich nicht. Aber ebensowenig will ich, daß
die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher