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PR TB 044 Mission in Andromeda

PR TB 044 Mission in Andromeda

Titel: PR TB 044 Mission in Andromeda
Autoren: Perry Rhodan
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andere
Mikroaggregate versorgte.
    »Es ist ein Wunder, daß er noch lebte«, sagte
Baar Lun.
    Lethos lächelte wie ein Lehrer über die naive Äußerung
eines Kindes.
    »Er befand sich wohl draußen in den ehemaligen
Feldern, als die Stadt angegriffen wurde. Wahrscheinlich wollte er
nach dem Abklingen der größten Hitze feststellen, objemand
in der Stadt überlebte. Dabei geriet er in den Sog des
Feuersturms.«
    Er deutete auf das scharfkantige Fragment einer Stahlplastikwand,
das von dem ehemaligen Versteck des Tefroders einige Meter geradlinig
ins freie Land reichte.
    »Er wurde über die Kante geschleift und von dem nach
innen gewölbten Trümmerrest aufgefangen. Anscheinend lag er
seit Stunden bewußtlos hier und erwachte gerade in dem
Augenblick, in dem wir uns seinem Versteck näherten. Er muß
ohne zu überlegen auf den Feuerknopf gedrückt haben, sonst
hätte ich seine Gedanken rechtzeitig auffangen können.«
Der Modul nickte.
    »Demnach war er der einzige Oberlebende?«
    Lethos bestätigte es. Er hatte, so sagte er, während des
Überfalls zusätzlich nach den Impulsen bewußtloser
Hirne gesucht, aber keine gefunden.
    »Ich kann allerdings nicht sagen, ob es in anderen Gebieten
noch Oberlebende gibt. Deshalb schlage ich vor, wir kehren an Bord
des Ewigkeitsschiffes zurück und suchen von dort aus die gesamte
Oberfläche des Planeten ab.«
    Niemand widersprach, denn hier gab es nichts mehr, was sie tun
konnten.
    Sie verließen die Stätte des Grauens in einem kleinen,
kugelförmigen Beiboot und befanden sich wenige Minuten später
an Bord der FREEDOM, wie Hawk und Lun das Ewigkeitsschiff des Hathors
getauft hatten.
    Von hier aus hatten sie einen guten Überblick über den
größten Teil der im Sonnenlicht liegenden Hälfte des
Planeten Jarwick. Aber sie sahen nichts als undurchdringliche Wolken
von Rauch und Staub und die grell glühenden Flächen, die
ehemals belebte Städte gewesen waren.
    Auf den Penetrierschirmen der Steuerzentrale zeigten sich andere
Bilder. Omar Hawk erkannte gestochen scharf den Verlauf zerstörter
Straßen, die geometrisch exakte Gliederung ehemaliger Wälder,
Parks und Felder und die Trümmerwälle, die die gigantischen
Bombenkrater einrahmten.
    Während die FREEDOM über dem verwüsteten Planeten
kreiste, zogen unter ihr die kümmerlichen Überreste
einstiger Gebirge dahin, Magma schoß aus dem aufgerissenen
Schoß Jarwicks, und in einigen abgeschnürten Meeresbuchten
siedete das Wasser.
    Dort unten konnte es kein Leben mehr geben. Dennoch schickte
Tengri Lethos den größten Teil der vollautomatisch
arbeitenden Erkundungsboote auf die Reise. Sie sollten den Planeten
in Höhen zwischen zehn und fünfzig Kilometern umkreisen und
nach Spuren von Überlebenden suchen.
    Danach verschwand der Hathor.
    Zehn Minuten später erschien er wieder in der Steuerzentrale
— und neben ihm ging ein

    hagerer, weißhaariger Mann in einer nagelneuen
Klimakombination.
    Omar blickte in das Gesicht des Fremden.
    Fassungslos erkannte er die Zügejenes Tefroders, der vor kaum
mehr als einer Stunde noch auf sie geschossen hatte.
    »Jika Arbitan!« stellte Lethos vor.
    Hawk und Lun nannten ihre Namen und reichten dem Tefroder
nacheinander die Hände. Zögernd griff Arbitan zu.
    »Es tut mir sehr leid«, sagte er mit angenehmer,
dunkler Stimme, »daß ich auf Sie...«
    Der Oxtorner schnitt ihm das Wort mit einer heftigen Handbewegung
ab.
    »Sie haben nichts getan, was Ihnen leid tun müßte,
Arbitan. Und Irrtümer begehen wir alle einmal. Ich freue mich,
daß Sie so schnell wiederhergestellt werden konnten.«
    Ein Schatten flog über das Gesicht des Tefroders.
    »Ich wollte, ich wäre tot.«
    »Ich verstehe Sie«, erwiderte Hawk. »Wir alle
verstehen Sie. Aber Sie sind nicht der einzige Tefroder in Andromeda.
Noch gibt es viele Milliarden, und Sie können mithelfen, sie vor
dem gleichen Schicksal zu bewahren, das die Bewohner Jarwicks
ereilte.«
    JikaArbitan lächelte schmerzlich.
    »Was kann ich schon tun! Ich bin alt. Sie sind
Kolonialterraner, nicht wahr? Dann werden Sie sich unter einem Alter
von hundertzehn Erdjahren etwas vorstellen können.«
    »Ich sehe nur, daß Sie noch sehr rüstig sind,
sowohl geistig als auch körperlich«, entgegnete Baar Lun.
»Das wirkliche Alter eines Menschen zählt nicht nach
Jahren.«
    Er ging nicht auf die Frage Arbitans ein, und auch Omar sagte
nichts dazu, daß der Tefroder ihre Herkunft so schnell
durchschaut hatte. Dazu würde später immer noch Zeit genug
sein.
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