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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer
Autoren: Perry Rhodan
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Sie werden ihn bei seiner
Arbeit unterstützen. Tun Sie es nach Möglichkeit so, daß
es dem alten Dan nicht auffällt. Das wäre vorläufig
alles. In Ihrer Kabine finden Sie alle Unterlagen über dieses
Schiff und seine Aufgabe.«
    Mit einer gleitenden Bewegung ließ er sich wieder in den
Kommandosessel sinken. Ich blieb stehen und blickte seinen breiten
Rücken an. Er wandte den Kopf.
    »Ist noch etwas, Leutnant?« fragte er.
    »Ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie in mich
setzen, Oberstleutnant«, sagte ich. »Hat man Sie über…
über meine Vergangenheit unterrichtet?«
    »Hm«, machte Tschato. »Sie wurden mir als
Offizier zugeteilt. Sie haben meine Befehle auszuführen und Ihre
Arbeit nach bestem Können zu erledigen. Alles andere
interessiert mich nicht.«
    »Danke, Oberstleutnant!« sagte ich.
    Als er nach ungefähr einer Minute abermals den Kopf wandte,
stand ich immer noch da. Er seufzte.
    »Was gibt es noch, Leutnant?«
    »Die Besatzung, Sir«, erwiderte ich. »Offensichtlich
ist sie über mich informiert. Glauben Sie, daß es unter
diesen Umständen richtig ist, mich als Stellvertreter des Ersten
Offiziers einzusetzen?«
    »Ich habe in meinem Leben schon viele Fehler begangen«,
sagte Tschato. »Warum sollte ich nicht wieder einen begehen?«
    Er hatte die Beine weit von sich gestreckt und die Arme über
die Brust verschränkt. Ich sah, daß er ungeniert gähnte.
Sein Körper wirkte massig, fast fett. Allmählich verstand
ich, warum man ihn den Löwen nannte. »Weitere Fragen,
Leutnant?«
    »Nein, Sir!« sagte ich und ging davon. Auf dem Gang
wartete mit hochrotem Gesicht Kadett Wilkinson.
    »Ich habe Befehl, Sie in Ihre Kabine zu bringen, Sir«,
sagte er.
    »Wie alt sind Sie, Wilkinson?« fragte ich, während
wir den Antigravschacht betraten.
    »Achtzehn, Sir!« stieß er hervor.
    Dieser Junge war achtzehn, Doc! Er haßte mich
wahrscheinlich, weil ich nicht dem Idealbild entsprach, das er sich
von einem Raumoffizier machte. Kadett Wilkinson war groß und
hager. Sein blondes Haar war leicht gewellt. Um die Lippen hatte er
einen harten Zug. Ich fragte mich, wie lange er gebraucht hatte, um
ihn vor dem Spiegel einzustudieren.
    »Warum fragen Sie nach meinem Alter, Sir?« wollte er
wissen, als ich ihm keine Antwort gab.
    »Das ist eine Gewohnheit von mir. Es hat nichts zu
bedeuten.«
    Er zeigte mir meine Kabine in Deck 14 und war froh, als er sich
zurückziehen konnte. Ich hatte meine Sachen noch nicht richtig
ausgepackt, als ich schon den ersten Besuch erhielt. Ein kleiner
Mann, der wie ein Jockey aussah, betrat meine Kabine.
    »Ich bin Captain Picot«, sagte er. »Der Erste
Offizier dieses Schiffes.«
    »Guten Tag, Sir«, sagte ich.
    »Gefällt Ihnen das Schiff?« fragte er.
    Sein Gesicht war faltig und erinnerte an gegerbtes Leder. Picot
sah aus wie ein Greis. Ich bezweifelte, daß er erst knapp
achtzig Jahre alt war.
    »Ein schönes Schiff, Captain«, sagte ich.
    »Irrtum!« schnarrte er. »Es gibt nur ein schönes
Schiff, und das ist die LION.«
    Ich mußte lachen. Er ließ sich ungeniert auf meinem
Bett nieder und begann mit den Beinen zu wippen. Eine Weile sah er
mir schweigend zu, wie ich meine Habseligkeiten im Wandschrank
verstaute. Den Unterlagen, die auf dem Tisch lagen, hatte ich noch
keinen Blick geschenkt. Es war mir vollkommen gleichgültig, wann
wir starten würden und welches Ziel wir hatten.
    »Sie werden mein Stellvertreter sein«, sagte Picot
schließlich.
    Ich verstand sofort, was ihn bedrückte. Er war gekommen, um
mich genau anzusehen. Vielleicht fühlte er sich vor der übrigen
Besatzung blamiert, weil ein Halbverrückter als sein
Stellvertreter eingesetzt worden war.
    »Oberstleutnant Tschato hat mich davon unterrichtet,
Captain«, sagte ich.
    »Sie werden nicht viel Arbeit haben, Leutnant«, sagte
er.
    »Ich faulenze gern«, antwortete ich.
    Er sprang mit einer ruckartigen Bewegung auf.
    »Ich glaube, wir werden uns verstehen«, sagte er.
»Gelegentlich gebe ich Ihnen ein paar Tips, wie man sich mit
Tschato am besten verträgt.«
    »Ist er ein so schwieriger Kommandant?« fragte ich.
    Er strich mit den Händen über seine Brust und blickte an
sich herunter.
    »Sehen Sie mich an, Leutnant«, forderte er mich auf.
»Mein Körper ist eine einzige Narbe. Von den
Magengeschwüren, die ich mir eingehandelt habe, will ich erst
gar nicht reden.«
    Er redete aber davon. Eine halbe Stunde berichtete er von seinen
verschiedenen Krankheiten, so daß ich mich schließlich
darüber
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