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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel
Autoren: Perry Rhodan
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das schmale Felsenband zu einem Plateau, das mindestens vierzig
Quadratmeter maß.
    »Wir hätten also den Eingang gefunden«, stellte
Yser aufgeregt fest. »Aber niemand sagt uns, wie wir hier
hineingelangen können.«
    »Anklopfen!« schlug Tschato ruhig vor und lachte.
    »Unsinn!«
    »Ich weiß. Hat jemand eine Ahnung?«
    Aufgeregt umkreisten sie die Vögel. Einige von ihnen
versuchten, die Männer durch Rammen und seitliches Drängen
von der Plattform zu werfen, aber die starken Schutzfelder hielten
mühelos jeden Angriff ab. Zwischen ihnen, über ihnen und
als Schwärm entlang der Felswände bewegten sich unzählige
Wächter. Aufgeregt, lautlos und energieversprühend. Tschato
bückte sich und ließ die schwere Waffe vom Rücken
gleiten. Er sicherte sie sorgfältig, drehte sie um und packte
den Lauf mit beiden Händen. Dann begann er methodisch, jeden
Fingerbreit des Felsens neben den Stahlrillen zu bearbeiten. Er
begann ganz unten, am rechten Rand. Arbeitete sich höher,
wechselte von der Innenseite nach außen, rammte immer wieder
mit seiner ganzen Kraft gegen den Stein.
    »Hier! Ich habe es gefunden. Tschato - komm hierher!«
schrie plötzlich Yser. Er hatte Tschatos
    Beispiel nachgeahmt, und unter seinen Hieben war ein viereckiges
Stück des Felsens zersprungen; eine dünne Platte, die in
die Vorderseite einer ebenso großen Nische eingepaßt
worden war. Vor den Augen der Männer lag eine Vertiefung, in
deren Mitte sich ein Rad befand. Tschato nickte Yser zu. »Drehe
es!« sagte er. »Du bist dazu berechtigt - es ist dein
Erbe, nicht meines!«
    Yser drehte mit beiden Händen an dem Rad. Die Außenmikrofone
übertrugen ein schleifendes Geräusch. Die Felsplatte begann
zurückzuweichen. Millimeterweise schwang sie auf, sich in
unsichtbaren Lagern drehend. Schließlich klaffte zwischen den
beiden Stahlbändern eine handbreite Spalte … immer tiefer
bewegte sich der Felsen.
    Etwas Unerwartetes geschah. Einer der Vögel, die um die
    Männer kreisten, stellte sich senkrecht, huschte blitzschnell
weg und flog dann wieder an. Mit ungeheurer Wucht prallte sein Körper
in den entstandenen Spalt und verkeilte ihn. Andere Vögel
machten es nach. Sekunden später rührte sich die Tür
nicht mehr.
    »Verdammte Biester!« entfuhr es Tschato. Dann: »Nein
-nicht! Du schmilzt das Material zusammen.« Verblüfft
steckte Yser den Strahler wieder zurück. Tschato griff hinter
seinen Gürtel und machte die Bänder des Geschenkes los. In
seiner Hand, durch einen dicken Handschuh geschützt, blitzte die
Jagdaxt auf.
    »Capa«, ordnete er an, »Sie wehren mit Ihrer
Waffe die Vögel ab, die oberhalb meiner Axt anfliegen wollen.
Du, Yser, stellst dich zwischen mich und den Rand der Platte und
siehst zu, daß kein Vogel durchkommt.«
    »In Ordnung.«
    Tschato bog den Arm nach hinten, holte aus und begann, mit
wuchtigen und gezielten Schlägen die Körper der Vögel
zu zerschlagen. Er schlug, wenn er einen der Maschinenvögel in
der Spalte gelockert hatte, von unten und brach so die Hindernisse
heraus. Hinter ihm glühten die Schüsse der schweren
Impulswaffen auf. Klatschend und splitternd schlugen die gläsernen
Wächter gegen die Felsen, taumelten aus ihren Flugbahnen und
verschwanden in der Tiefe. Die Spalte war frei. Wieder bewegte sich
das Tor, und Tschato spürte, als er die Hand auf den Stein
preßte, wie schwere Maschinen sich bewegten; der Felsen
vibrierte leicht.
    Und dann war das Tor offen. Vor ihnen lagen lichterfüllte
Räume, mit niedrigen Decken und voller Instrumentenbänke
und Schaltpulte. Sesselgruppen standen dazwischen; regungslos ragten
dahinter arkonidische Robots auf, deren erloschene Augen bewiesen,
daß sie nicht aktiviert waren.
    »Da! Die Vögel! Sie fliegen ab.«
    Tschato drehte sich herum und sah zusammen mit Yser und Croneil
den Schwärmen nach. Sie lösten sich aus ihren Positionen
nahe des Felsens, strebten in schnellem Flug vom schwarzen Massiv weg
und verteilten sich. Binnen weniger Minuten waren es nur noch
vereinzelte Wächter, die aus den schmalen Luken schössen
und ebenfalls ihren Plätzen zuflogen, an denen sie seit vier
Jahrhunderten kreisten.
    »Das war die letzte Sperre des Piraten«, sagte Tschato
und wies auf das, was vor ihnen lag. »Tritt ein, Yser. Alles
das gehört jetzt dir. Und die Verantwortung über Glynth
bekommst du kostenlos dazu.« »Ich weiß!«
antwortete Yser. Dann ging er. Die anderen folgten ihm und betraten
die Räume. Ohne es zu merken, durchbrachen sie
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