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PR TB 019 Die Zone Des Schreckens

PR TB 019 Die Zone Des Schreckens

Titel: PR TB 019 Die Zone Des Schreckens
Autoren: Perry Rhodan
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    Die Abenddämmerung setzte allmählich ein. Schwärme
von Insekten huschten an ihnen vorüber. Die lautlose Stille, in
der die Ansiedlung vor ihnen lag, wirkte bedrückend. Es schien
sich kein lebendes Wesen innerhalb des Dorfes zu befinden.
    „Vielleicht schlafen sie um diese Zeit", meinte
Jotifer.
    „Wir haben bei unserer Ankunft genügend Lärm
gemacht, um einen alten Bären aus dem Winterschlaf zu wecken",
sagte Sandoval.
    „Gehen wir weiter", schlug Rhodan vor.
    Sie hörten nur das Schleifen ihrer Füße im Gras,
sonst war es vollkommen still. Selbst der Wind schien sich zu legen,
als gäbe es eine abschirmende Glocke über dem Dorf, die
alles von ihm fernhielt.
    Unbewußt blickte Rhodan nach oben, um festzustellen, ob die
Gleiter noch da waren. Beständig glitten die sechs Maschinen
über ihren Köpfen dahin. Beruhigt dachte Rhodan daran, daß
die Besatzungen in gespannter Aufmerksamkeit jeden ihrer Schritte
verfolgten.
    Sie waren jetzt so nahe an die ersten Hütten herangekommen,
daß sie sehen konnten, daß die Häuser aus
Baumstämmen errichtet waren. Die Ritzen waren mit Lehm
verschmiert. Die Gerüste der Grasdächer waren primitive
Geflechte aus Ästen. Jeder anhaltende Regen mußte diese
Behausungen überschwemmen.
    Sie befanden sich jetzt an der Rückseite einer Hütte.
Ein durchdringender, aber nicht unangenehmer Geruch breitete sich vor
ihnen aus.
    „Was nun?" fragte Sandoval gedämpft.
    Rhodan deutete ihm an, um das Gebäude herumzugehen. Er sah
Sandoval heftig schlucken, dann ging der Kommandant weiter. Eine Hand
hatte er am Abzugsgriff des Paralysators liegen.
    In Jotifers Gesicht lag ein schwer zu deutendes Lächeln, als
e: sich Rhodan und Sandoval anschloß. Lässig hing die
Kamera über seiner Schulter.
    Sie umkreisten die Hütte, eng gegen die Wand gedrückt.
    Schließlich konnte Rhodan auch den freien Platz zwischen den
Häusern einsehen. Er hob die Hand, damit die beiden anderen
anhielten.
    Vor zwei der Hütten hockten je drei Eingeborene. Ein weiterer
lag ausgestreckt neben der Feuerstelle. Die Wesen waren, aus der Nähe
betrachtet, ausgesprochen häßlich. Die rote Haut spannte
sich über eckige Knochenplatten. Ihre Münder waren
dreieckig, die Ohren verkrüppelte Fleischknoten.
    Nasen besaßen sie nicht, nur eine Art Höcker inmitten
des Gesichts. Die beiden Augen standen eng nebeneinander und lagen in
tiefen Höhlen. Darüber war ein dichtes Gespinst, das wie
Fischschuppen aussah und als Ersatz für Wimpern diente.
    Die fünffingrigen Hände der Eingeborenen waren
überschlank. Jeder Finger hatte am Ende eine knotenförmige
Verdickung, ebenso die Zehen.
    Schweigend nahm Rhodan diese Einzelheiten in sich auf. Die
Häßlichkeit der Fremden störte ihn nicht. Er war
sicher, daß sie alle von seiner Anwesenheit wußten, aber
keine der Gestalten erhob sich, um irgend etwas zu unternehmen.
    „Sie sehen schrecklich aus", flüsterte Sandoval
hinter Rhodans Rücken.
    Jotifers Gesicht war hinter der leise surrenden Kamera verborgen.
Er schien sich am wenigsten Sorgen zu machen.
    Fast hätte Rhodan den Befehl zur Umkehr gegeben. Er hielt es
für sicherer, diesen gespenstischen Ort zunächst nur aus
den Gleitern zu beobachten. Doch er entschied sich, Sandoval
weiterhin die Befehlsgewalt zu überlassen.
    In der Dämmerung war das Gesicht des Kommandanten noch
blasser als gewöhnlich. Leise trat er neben Rhodan. Er atmete
heftig. Rhodan spürte die Erregung des Physikers, der zum
erstenmal in seinem Leben eine fremde Rasse entdeckt hatte.
    „Nun gut", sagte Sandoval entschlossen. „Gehen
wir zu ihnen."
    Mit diesen Worten schritt der Kommandant der EXPLORER-27 auf den
freien Platz hinaus.

5.

    Der Kommandant hatte sich so schnell von seiner Seite gelöst,
daß Rhodan keine Zeit für irgendwelche Reaktion blieb.
Sandoval bewegte sich rasch, als wollte er
    die Sache schnell hinter sich bringen. Jotifer drängte sich
neben Rhodan und blickte gebannt auf den freien Platz.
    Rhodan gab sich einen Ruck und folgte Sandoval. Er behielt den
Eingeborenen in der Mitte der Hütten im Auge. Der Fremde rührte
sich nicht, obwohl Sandoval direkt auf ihn zuschritt.
    Über ihnen kreisten die Gleiter in der Dämmerung. „Wie
Geier über einem toten Dorf", dachte Rhodan unwillkürlich.
    Er unterdrückte diesen Gedanken und widmete seine
Aufmerksamkeit wieder Sandoval, der jetzt den Eingeborenen erreicht
hatte. Rhodan beeilte sich, neben den Kommandanten zu gelangen.
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