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PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen
Autoren: Perry Rhodan
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war reiner Zufall. Vielleicht sollten diese Kolonisten nur
verhindern, daß Neugierige in die Halle eindrangen.
    Während Berk Tabor weitersprach, beschäftigte sich
Rhodan mit den Männern an der Tür. Sein einmal geweckter
Verdacht ließ sich so leicht nicht besänftigen.
    Schließlich raunte er Kalmat zu: „Schauen Sie einmal
zu den Ausgängen, Leutnant."
    Kalmat blickte sich nach allen Richtungen um.
    „Was halten Sie davon, Sir?" erkundigte er sich.
    Berk Tabor beendete seine Ansprache und wurde mit gemäßigtem
Beifall verabschiedet. „Wachposten!" rief Rhodan über
den Applaus hinweg.
    „Drei Meilen von hier entfernt steht die ALAMO, Sir",
gab Kalmat zurück. „Ich glaube nicht, daß uns Gefahr
droht. Meiner Ansicht nach sind diese Kolonisten nur etwas
überspannt. Vielleicht glauben sie, unser Leben vor einem
Attentat schützen zu müssen."
    Rhodan redete sich ein, daß der Leutnant recht hatte. Es gab
sonst keine vernünftige Erklärung für das Verhalten
der Kolonisten.
    Inzwischen war Clyde Purcell persönlich zum Rednerplatz
gegangen und hielt die Abschlußrede. Rhodan vermochte sich
nicht auf die Worte des Pioniers zu konzentrieren.
    Am Schluß von Purcells Rede geschah etwas, das Rhodan
zumindest für ungewöhnlich hielt.
    „Wir wissen, was wir bisher geleistet haben", rief
Purcell in die Menge. „Wir wissen aber auch, daß wir erst
am Anfang stehen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, da wir als Träger
der Macht die Herrschaft über weitere Welten antreten können."
    Kalmat hustete überrascht. Entweder war Purcell ein seniler
Narr, der nicht mehr wußte, was er sagte, oder er konfrontierte
seine Gäste mit Äußerungen, die eine diplomatische
Entgleisung bedeuteten.
    „Das klang nicht gerade demokratisch", knurrte der
Leutnant. „Träger der Macht, wie verstehen Sie das, Sir?"
    „Ich wünschte, es gäbe eine vernünftige
Antwort darauf', sagte Rhodan.
    Clyde Purcell kehrte an seinen Platz zurück. Die Zuschauer
begannen sich von ihren Plätzen zu erheben und bewegten sich auf
die Ausgänge zu. Von der Bühne kam der Zeremonienmeister
herab.
    Rhodan und Kalmat standen auf. Der Abgang der Kolonisten vollzog
sich fast völlig geräuschlos. Kein Wort wurde gewechselt.
Kalmat, ein großer, noch sehr junger Offizier, mit abstehenden
Ohren und langem Gesicht, blickte verwirrt zur Bühne hinauf.
Auch dort zogen sich die führenden Männer der Kolonie
schweigend zurück.
    Der Zeremonienmeister machte vor den beiden Ehrengästen halt.
    „Die Zimmer für Sie sind vorbereitet", sagte er
steif. „Mr. Purcell bittet Sie, morgen früh eine Führung
durch Ihr Raumschiff zu veranstalten, an der alle wichtigen Männer
der Kolonie teilnehmen."
    Rhodan atmete auf. Endlich ein menschlich verständlicher
Wunsch. Die Kolonisten waren interessiert, das hochmoderne Raumschiff
zu besichtigen. Da ihre eigene Raumfahrt noch in den Anfängen
steckte, konnte Rhodan das Anliegen verstehen.
    „Selbstverständlich werden wir eine Führung
veranstalten", sagte er freundlich. „Leutnant Kalmat wird
dies übernehmen. Er kann alle Ihre Fragen beantworten."
    Kalmat verzog das Gesicht, wagte aber nicht zu protestieren.
    „Vor der Halle wartet ein Wagen", sagte der
Zeremonienmeister. „Sie werden in Mr. Purcells Haus schlafen."
    Rhodan tauschte mit Kalmat einen schnellen Blick. Die Aussicht,
bei dem Gründer der Kolonie zu übernachten, erschien Rhodan
nicht sehr verlockend.
    „Es ist vielleicht besser, wenn wir zum Schiff
zurückkehren", meinte Rhodan beiläufig. „Wir
wollen Mr. Purcell nicht belästigen. Danken Sie ihm für
seine Gastfreundschaft."
    „Mr. Purcell würde sehr enttäuscht sein, Sir",
erwiderte der Tammater. „Er legt großen Wert darauf, daß
Sie beide auf sein Angebot eingehen."
    Es sah so aus, als würde er die Kolonisten verärgern,
wenn er jetzt zur ALAMO zurückkehrte.
    „Es wird uns ein Vergnügen sein", sagte er zu dem
Zeremonienmeister.
    Der Kolonist verbeugte sich würdevoll. Er machte eine
einladende Handbewegung zum Ausgang hin.
    „Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Sir."
    Rore Kalmat seufzte ergeben, als er hinter Rhodan und dem Tammater
zwischen den Sitzreihen hindurch dem Ausgang zustrebte. Im stillen
hatte er gehofft, Rhodan würde darauf bestehen, die Nacht im
Schiff zuzubringen. Nun sah es so aus, als würden sie in der
Stadt bleiben, noch dazu im Haus eines Mannes, der ganz offen von der
Herrschaft über andere Welten sprach, obwohl seine Raumflotte
aus nur einem einzigen Schiff
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