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PR TB 007 Die Zeitspringer

PR TB 007 Die Zeitspringer

Titel: PR TB 007 Die Zeitspringer
Autoren: Perry Rhodan
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des von Poschtar mitgebrachten Strahlwert-Speichers
ergibt, wenn man die für heute vorberechnete Position des
Hamor-Systems mit der tatsächlich vorgefundenen Position
vergleicht, eine zeitliche Koordinatendifferenz von rund
hunderttausend Jahren
    Tamlanzeit.“
    Poschtar schaltete die Übertragung des Rechengehirns ab und
wartete.
    Seltsamerweise war es keiner der Kybernetiker, der zuerst
antwortete, sondern der Biologe Hatran.
    „Ich glaube, diese Auskunft war klar. Poschtar ist also mit
seinem Transmitter hunderttausend Jahre in die Zukunft gereist.
Vielleicht wäre es besser gewesen, er wäre auf einem
Planeten gelandet. Dann wüßten wir, wie es in
hunderttausend Jahren draußen im interstellaren Raum aussieht.“
    „Hatran hat recht“, bestätigte der Philosoph. „Es
war verfrüht von dir, Poschtar, uns zu einer neuen Versammlung
zu bitten. Zuerst hättest du mit einem zweiten Versuch den
Hamor-Planeten tatsächlich aufsuchen sollen. Dazu brauchtest du
ja nur die Koordinaten zu verwenden, die für hunderttausend
Jahre in der Zukunft berechnet sind.“
    „Ich weiß, Philosoph.“ Poschtar war enttäuscht
und verstimmt. Er hatte anderes erwartet als Tadel. „Aber
spielt es denn überhaupt eine Rolle, was in hunderttausend
Jahren ist? Die Sterne waren noch da, folglich wohl auch genügend
Planeten, auf denen unsere Rasse leben könnte!“
    „Hast du dir nicht überlegt, daß die Entwicklung
weitergeht, Poschtar?“ Des Philosophen Stimme wurde ein wenig
schärfer. „In hunderttausend Jahren wäre unsere Rasse
normalerweise entweder längst vergangen, oder sie hätte
sich so gewandelt, daß sie mit uns nichts mehr gemein hätte.
Aber auch andere Rassen gäbe es, und unser Auftauchen aus der
Vergangenheit könnte zu ernstlichen Problemen führen.
Deshalb müssen wir uns vergewissern, was in jener Zukunft auf
uns wartet.“
    „Was sollen wir tun, wenn wir nicht in diese Zeit passen?“
rief Poschtar unbeherrscht. „Sollen wir auf die Rettung unserer
Rasse verzichten?“
    „Nein!“ Es war Hatran, der sich in den Streit
einschaltete. „Wir wollen Tamlan retten, Poschtar, aber wir
retten es nicht, indem wir uns in eine Umgebung versetzen, zu der wir
nicht passen!“
    „Wir müßten in einem solchen Falle unsere Rasse
den veränderten Bedingungen anpassen“, fügte der
Philosoph hinzu. „Ich erteile hiermit Poschtar und Hatran den
Auftrag, eine neue Transmitterreise in die Zukunft zu unternehmen -
oder auch mehrere - und definitive Erfahrungen mitzubringen!“
    Poschtar und Hatran sahen sich stumm an. Beide wußten in
diesem Augenblick, daß sie Vertreter zweier so
grundverschiedener Richtungen waren, daß es zwischen ihnen
keinen Kompromiß würde geben können.
    *
    Der Zeit-Transmitter summte geheimnisvoll.
    Poschtar und Hatran, beide in schwere Raumpanzer gehüllt,
wurden von Arbeitsrobotern in den Rückkehrtransmitter gestellt.
Die Gittertür schloß sich mit metallischem Klicken. Hatran
starrte in banger Erwartung durch die Stahlstäbe. Darum entging
ihm Poschtars ironisches Lächeln.
    Der typische Entladungsblitz zuckte auf und verhüllte die
Umgebung.
    Als die Sicht wieder aufklarte, blinzelten beide Tamlaner erstaunt
in das helle Licht einer grünlichen Sonne. Kurzes, rotes Gras
dehnte sich zu Füßen des Rückkehrtransmitters, und
durch die Gitterstäbe pfiff ein scharfer Wind.
    „Diesmal haben wir es richtig getroffen“, sagte Hatran
halblaut über die Sprechanlage. Poschtar nickte geistesabwesend.
Er wußte, daß Hatran unrecht hatte. Trotzdem war auch er
überrascht. Es war für ihn leicht gewesen, die
Transmitterdaten zu fälschen, ohne daß der Biologe es
merkte.
    Die Entladung hatte sie beide hunderttausend Jahre in die Zukunft
versetzt, aber nicht dorthin,
    wo der Hamor-Planet zu dieser Zeit stehen mußte, sondern in
die Koordinaten des neunten Planeten der Doppelsonne Alta Broda.
    Die Abweichung konnte nur gering sein, folglich stand der
Rückkehrtransmitter jetzt dort, wo vor hunderttausend Jahren die
Station neun gewesen war.
    Aber die Zeit hatte keine Spur von ihr gelassen.
    „Die Atmosphäre ist atembar für unseren
Metabolismus“, stellte Hatran befriedigt fest. „Keine
Spur von schädlichen Beimengungen. Wir könnten die Panzer
verlassen.“
    Poschtar öffnete wortlos den Gitterverschluß, dann tat
er drei unbeholfene Schritte hinaus. Dort, wo die klobigen Füße
des Raumpanzers den Boden berührten, entstanden knöcheltiefe
Löcher in der Grasdecke. Poschtar erkannte, daß
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