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PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

Titel: PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition
Autoren: Perry Rhodan
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auf dreißig Kilometer herunter und
peilen Sie die Zwielichtzone an. Welche Hilfsmittel gedenken Sie
einzusetzen?«
    »Infratherm und Mikrowellenradar, Sir.«
    »Gut. Die ungefähre Lage kennen wir ja. Das dürfte
die Suche erleichtern.«
    Erneut brüllten die Triebwerke im Äquatorwulst des
Beibootes auf. Nach Ablauf von acht Minuten lag der Verlauf der
Zwielichtzone fest, und Raleigh leitete den endgültigen
Landevorgang ein. Die Schiffszelle vibrierte im stärker
anschwellenden Tosen der Impulskonverter, die hochverdichtetes Plasma
zur Reaktion brachten, durch die Düsenmäuler des
Ringwulstes schleuderten und so den Sturz des Schiffes kraftvoll
bremsten.
    Als die K-35 in die anomal dichte Atmosphäre tauchte,
    wurde sie schlagartig von einem gleißenden Lichtermeer wie
von einer Aureole umhüllt.
    In zwei Kilometern Höhe fuhr der Erste Offizier die
Landebeine aus. Noch einmal brüllten die Triebwerke auf und
verstummten mit langhallendem Grollen.
     
    Draußen orgelten die Druckwellen des Landevorganges über
die Ebene und wirbelten schwarze Wände aus trockenem Staub; Sand
und Geröll davon.
    Als es still wurde und die Trübung der Atmosphäre mit
unwahrscheinlicher Schnelligkeit schwand, erschien auf den
Bildschirmen der Panoramagalerie das Abbild einer trostlosen Einöde.
    Das im Landebereich des Raumschiffes vorherrschende rötliche
Zwielicht wurde auf einer Seite bereits nach wenigen Kilometern durch
einen blutroten Streifen abgelöst, in dem die von einem
trübleuchtenden Halo umringte Sonne Gonom wie eine blutige
Kokarde schwamm. Auf der entgegengesetzten Seite aber ging das
Zwielicht in eisige Finsternis über.
    Raleigh stöhnte beklommen. »So ungefähr würde
ich mir den Vorhof zur Hölle vorstellen. Diese Welt ist ein
Alptraum.«

2.

    Julian Tifflor saß in seiner Kabine und kontrollierte auf
dem Projektorschirm die ersten Eintragungen des Mikrofilm-Log-buches.
    Die letzten Stunden zogen an seinem geistigen Auge vorüber.
Vor zwölf Stunden Erdzeit war die K-35 auf Gom gelandet. Zwei
Stunden später hatte sich die große Luke der Bodenschleuse
geöffnet und die ersten Ausrüstungsgegenstände der
Expedition ausgespien. Vorher waren die Ergebnisse der automatischen
Sonden ausgewertet worden. Sie hatten nichts ergeben, was man nicht
schon gewußt hatte. Gom verfügte außer den
rätselhaften Wesen, denen man den Sammelbegriff Gom gab, nur
über eine einzige Pflanzenart. Mikrolebewesen waren noch nicht
gefunden worden. Tifflor hatte die Wissenschaftler des Gom-Projektes
in die Mannschaftsmesse gebeten und sie eindringlich auf ciie
Sicherheitsbestimmungen hingewiesen, die zu beachten waren, wollte
man keine unangenehmen Überraschungen erleben. Dabei hatte er
erkannt, daß es keine leichte Aufgabe sein würde, diese
Gruppe ausgesprochener Individualisten zu behüten. Jeder war ein
überdurchschnittlich begabter Fachmann auf seinem Gebiet, und da
sie mit geradezu fanatischem Forschungseifer erfüllt waren,
neigten sie dazu, die Fülle der Gefahren zu übersehen, die
überall auf dieser Welt lauerten.
    Da war vor allem der in allen Fachkreisen des Solaren Imperiums
bekannte Exogenetiker Prof. Dr. Toralf Henson, der vor fünf
Jahren das Vorhandensein von Desoxyribonukleinsäure im Zellkern
der auf dem Merkur vorgefundenen primitiven Lebewesen nachgewiesen
hatte, deren Zellwände aus einer Silizium-Arsen-Verbindung
bestanden. Die DNS-Substanz war bis dahin als typisch für
sauerstoffatmende Eiweißverbindungen betrachtet worden. Nun war
Sauerstoff für die Merkur-Organismen geradezu tödlich, und
Eiweiß konnte man in ihnen ebenfalls nicht nachweisen. Deshalb
wirkte die Entdeckung des DNS-Moleküls im Zellkern gerade zu
revolutionierend. Sie erbrachte nämlich den Beweis, daß
selbst zwischen so
     
    unterschiedlichen Wesen wie Menschen und Merkur-Organismen eine
enge genetische Verwandtschaft bestand.
    Trotz seiner Genialität, oder vielleicht gerade deshalb
reagierte Henson sehr empfindlich auf Anweisungen und Argumente von
»Laien«, und Tifflor hatte den Eindruck gewonnen, daß
es mit ihm in den nächsten vierzehn Tagen noch einigen Ärger
geben werde.
    Weiterhin gehörten zu dem Forschungsteam noch Dr. Joe Keynes,
ein ebenfalls sehr bekannter Exo -Physiologe, der Mikrobiologe Dr.
Crassus Mbongo, der Mineraloge Dr. Kalam Azad und - nicht zuletzt -
Prof. Dr. Cobbler.
    Tifflor zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch
gedankenverloren gegen die Decke. Nach fünf Minuten erhob er
sich, stieg in
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