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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon
Autoren: Christian Montillon
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Mal zu Mal wurde es schwieriger, perfekte Filiaten zu erschaffen; immer mehr Ausschuss erblickte das Licht der Welt. Offenbar waren die Kapazitäten der Filiationskammer erschöpft oder die komplizierten Mechanismen selbst fehlerhaft geworden. Bevor er in den Schlaf versank, überlegte er noch, was er tun konnte, um diese Fehler aufzufangen. Schaffte er es, neue Filiationskammern zu produzieren, oder musste er sich eine der zwei anderen Kammern zuschanzen?
    Eine schwierige Frage, die er irgendwann beantworten musste. Nicht aber jetzt, wo es andere große Entscheidungen zu treffen gab.
    Der Hauptfiliat, der zurzeit das Leben des Generalgouverneurs repräsentierte, verließ Ovum Alpha durch einen Transmitter, der ihn direkt in den Hangar transportierte, in dem sein Beiboot lag.
    Für die Reise zur Nekropolis benötigte er keinen Piloten; er steuerte persönlich. In der ersten Expansionsphase des Roten Imperiums vor etwas mehr als tausend Jahren hatte Bavo die Totenstadt von Neu-Kopernikus nach Pautum ausgelagert, dem 13. Planeten des Siamed-Systems, zu dem auch Druufon gehörte. Dorthin zu fliegen, dauerte nur wenige Stunden.
    Die kleine Pautum war seit Jahrhunderten gesperrt; ihre einzigen Bewohner waren Filiaten und deren Abkömmlinge. Nachdem Bavo das alte Gesetz abgeschafft hatte, das die Totenstadt am Anfang geregelt hatte, konnten sich die Filiaten untereinander weiter fortpflanzen. Und so hatten sie immer neue Generationen herausgebildet.
    Längst hatte sich die Nekropolis über den gesamten Planeten ausgebreitet. Die Einwohner versorgten sich selbst, betrieben Landwirtschaft, handelten und tauschten ihre Güter, hatten sogar eine einfache eigene Technologie entwickelt.
    Der Gleiter landete auf dem großen Platz vor dem Thanatophilen Dom, der das Zentrum der Nekropolis bildete und die Gebeine von mehr als zehntausend Toten enthielt.
    Vom Kristalldach des Doms begrüßten ihn winkende Kinder. »Was willst du bei uns?«, fragten sie, während er näher an sie herantrat. Ihre Gesichter waren schmutzig, die Haare ungewaschen. Eines schlug ein Rad und kam schwankend wieder auf die Füße. »Du bist doch ein junger und starker Bavo. Warum kommst du zu den Ausgestoßenen? Dir bleiben doch bestimmt noch fünfzig Jahre.«
    »Ich suche Korky.«
    Die Kinder lachten, schrill und grell. Ein Junge schlug sich vor Vergnügen sogar auf die Schenkel. Er wies große Ähnlichkeit mit Bavo auf, aber sein Gesicht war das eines Debilen. Der genetische Grundpool in der Nekropolis war klein, eines der grundlegenden Probleme. Die Ursprünge lagen bei ihm selbst, bei Siri Fohram und einigen anderen Geliebten der Frühzeit, bei Patollo und Ifama. Es wurde dringend Zeit, den Pool aufzufrischen.
    Vielleicht würde Bavo einen der anderen zwingen, die Kammer kurzzeitig zu verlassen, damit sie Filiate von Rhodan herstellen konnte; defekte Kopien, die ein gequältes Schattendasein führen mussten. Es war leicht, den Übertragungsvorgang gezielt zu sabotieren. Der Gedanke gefiel ihm; es wäre womöglich die gerechte Strafe für all den Ärger, den der unsterbliche Terraner verursacht hatte.
    »Warum lacht ihr so?«, fragte Bavo.
    »Korky ist so lustig. Nimm ihn uns bitte nicht weg. Er ist doch erst vor ein paar Stunden gekommen. Sein Gesicht knistert, gerade so wie deine Hose, wenn du läufst. Das höre ich bis hier hoch.«
    »Wo ist er?«
    »Du musst mich nicht suchen, ich bin hier!«, ertönte plötzlich die Stimme neben ihm. Wo war Korky hergekommen? Aus dem Thanatophilen Dom? »Willst du mich jetzt töten? Das nachholen, was du vorhin nicht geschafft hast?«
    Bavo ging vor Korky in die Hocke. »Du musst keine Angst haben.«
    »Ich bin ein Ungeheuer«, murmelte Korky. Seine Nase tanzte auf und ab. »Das hast du selbst gesagt.«
    »Du bist tatsächlich ein Ungeheuer, aber ich liebe dich sehr. Wie wäre es, wenn du bei mir bleiben würdest?«
    Korky nickte vorsichtig. »Als was?«
    Der Generalgouverneur schaute den Verwachsenen an. »Was wärst du gerne?«
    »Lieber als ein Ungeheuer?«
    »Lieber als ein Ungeheuer.«
    »Ein König«, sagte Korky.
    Velines lächelte und nickte dann. »Vielleicht kann ich in diesen Zeiten einen König gut gebrauchen.«
    Seit drei Tagen saß Rhodan im unterirdischen Stützpunkt der Anjumisten auf Depura Dengko fest. Die meisten der über 300 Widerstandskämpfer, die sich derzeit dort aufhielten, hatte er inzwischen persönlich kennengelernt, wenn er sich auch nicht alle Namen merken konnte.
    In den untersten
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