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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon
Autoren: Christian Montillon
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weiteren Schuss abgeben, wenn du dich auslieferst. Du könntest damit Tausenden... ach, Millionen das Leben retten.« Generalin Ifama schloss die Augen, als genieße sie diesen Augenblick wie ein delikates Gericht. Ihre Wimpern glitzerten ebenso silbrig wie die Iriden.
    Rhodan hatte gewusst, dass es so kommen würde. Ihm war allerdings bewusst, dass er sich auf Ifamas Wort nicht verlassen konnte und es mehr als fraglich war, ob nach seiner Auslieferung nicht alles noch schlimmer werden würde. »Ich verlange, dass die Anjumisten abziehen dürfen und sie nicht verfolgt werden. Alle Völker, die sich uns angeschlossen haben, erhalten darüber hinaus Amnestie. Ihre Welten werden vom Roten Imperium nicht vereinnahmt werden.«
    Wie heikel seine Forderungen waren, wusste er - er brachte sie nur vor, um Zeit zu gewinnen. Niemand im Schiff glaubte auch nur einen Augenblick daran, dass sie es ernst meinte. Er suchte nach einer Schwäche bei seiner Gegnerin. Einem Fehler in ihrer Strategie.
    »Einverstanden«, sagte Ifama trocken.
    »So einfach? Du musst nicht darüber nachdenken?«
    »Ich wusste, was du fordern würdest. Und mir geht es nur um ein einziges Ziel: dich! Dafür bin ich bereit, jeden Preis zu bezahlen. Nun gut - fast jeden.«
    »Ich muss mich beraten«, forderte Rhodan. »Gib mir eine Stunde Waffenruhe.«
    Die Generalin lächelte. »Einverstanden. Es wird kein einziger Schuss im Weltall fallen.« Das Schaumbild erlosch.
    Während Rhodan noch über die seltsame Formulierung nachdachte, gellte plötzlich Alarm durch die WIR IM MITTAG ALLER.
    Finan Perkunos eilte quer durch die Zentrale auf ihn zu. Keuchend blieb er neben Rhodan stehen. »Während des Gesprächs hat Ifama unser Transmittersystem angezapft. Dutzende Imperiums-Raumsoldaten sind bereits im Schiff, und weitere folgen nach! Sie werden die Zentrale in wenigen Minuten erreichen.«
Aus der Vorgeschichte des Roten Imperiums
Das Jahr 1078 der Innerzeit
    Der Stafu kauerte am Boden. Seine vier Stielaugen hingen schlaff von der Schädelplatte, die nackte Haut war bleichgrün, und er roch wie verwesendes Fleisch.
    Eine schwebende Medoeinheit näherte sich ihm. »Ich werde dir eine Blutprobe entnehmen«, kündigte sie an.
    Die beiden Laufarme des Stafu hoben sich, reckten sich in einer schwachen Abwehrgeste. »Lasst mich gehen.« Seine Sprache klang in den Augen eines Terraners wie ein Blubbern, in das sich Knacklaute und gelegentliche Vokale mischten; der Translator übersetzte in klar verständliches Interkosmo.
    Bavo musterte den Gefangenen jenseits des Energievorhangs. Der Vorhang verhinderte zwar den Blick nach draußen, aber nicht den widerwärtigen Gestank, der die Luft bis zu ihm herüber verpestete. »Weiß er, dass wir ihn hören?«
    Jaakko Patollo stand neben ihm. »Sein Volk ist körperlich schwach, aber im Durchschnitt ziemlich intelligent. Nicht dümmer als die Druuf auf jeden Fall. Er vermutet zweifellos, dass er beobachtet wird.«
    Die letzten Worte gingen im Geschrei des Gefangenen unter. Die Medoeinheit kehrte zurück, schaltete eine Strukturlücke und durchflog den Vorhang.
    Bavo nahm die Blutprobe entgegen und ging an die Arbeit. Er hoffte, dass dieser Versuch endlich von Erfolg gekrönt sein würde. Die Stafu waren bereits das siebenunddreißigste Volk, dessen Blut Bavo auf Kompatibilität mit den Kristallen von Neu-Kopernikus testete.
    Er goss den Großteil der Probe in die mit Kristallen gefüllte Schale. Den Rest stellte er zur automatischen Analyse unter die Sensoren.
    »Sieh es dir an, Bavo!« Patollos Stimme bebte vor Erregung.
    Die Kristalle verfärbten sich bernsteingelb, während das Blut in ihnen versickerte. Bald war ihre Oberfläche staubtrocken. Unwillkürlich fühlte sich Bavo an jenen Augenblick vor einem Jahrtausend erinnert, als die Kristalle Mauro Quinns Blut aufgesogen hatten - jenen Moment, der Bavos Leben von Grund auf verändert und die Grundlage für die herrliche Entwicklung in den letzten Jahrhunderten geschaffen hatte.
    Das Analyseprogramm lieferte erste Ergebnisse. Bavos geschulter Blick ignorierte die irrelevanten Daten und fiel sofort auf die entscheidenden Messwerte. Das Blutplasma der Stafu ähnelte in allen entscheidenden Punkten dem der Terraner. Die Gerinnungsfaktoren ... ein Anteil von 70 Gramm pro Liter an Plasmaproteinen ... Stickstoff in verschiedenen chemischen Bindungszuständen ... Kreatin und Kreatinin...
    »Alles ist perfekt«, sagte er. »Der Elektrolythaushalt differiert in unwesentlichen Punkten.
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