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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan
Autoren: Hermann Ritter
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Mann leise zu weinen anfing. »Es ist so weit ... weit weg von der Erde. Und wir sind so klein, so unbedeutend. Auf einmal fühle ich mich ... so allein.«
    Caine verstärkte den Druck auf die Finger, um dem anderen zu zeigen, dass er weiterhin bei ihm war und ihm zuhörte. Technisch überwinden wir mit Transitionen in Nullzeit die Distanzen zwischen den Sonnensystemen. Aber innen drin haben wir kein Uhrwerk, keinen Mechanismus, der uns schützt. Wir sind immer noch Menschen. Seelen in Gehäusen aus Fleisch, hinausgeworfen in die Dunkelheit des Alls.
    »Wissen Sie«, sagte er mit ruhiger Stimme zu dem Mann, der im abgedunkelten Licht der Kabine weinte. Er roch die Angst: Angst vor dem Unbekannten, Angst vor dem Alleinsein, Angst vor dem Sterben. »Wissen Sie, manchmal merkt man erst ganz weit weg von zu Hause, dass man viele Dinge schon gewusst hat, als man noch daheim war. Man hat nur nie richtig zugehört.« Er hob seine zweite Hand und umfasste die Hände des anderen mit allen zehn Fingern. »Wir haben alle nicht zugehört. Und dabei war die Antwort stets da. Die Welt war nur zu laut, um die Worte wirklich zu hören.« Caine räusperte sich kurz. »Vater unser, der du bist im Himmel ...«

3.
    Schreie in der Nacht
    An Bord der RANIR'TAN, 18. Mai 2037
     
    Shanekas Blick schweifte umher. Die voll besetzte Zentrale der RANIR'TAN, die ursprünglich mit ausreichend Platz für eine arkonidische Besatzung geplant war, wirkte durch die Anwesenheit der drei Meter großen Riesen recht eng.
    Jede Position war doppelt besetzt. Die Naats standen immer so aufgestellt, dass der zweite Naat die Erstbesetzung im Blick hatte. Beim geringsten Zögern, beim geringsten Schwindel oder Unwohlsein musste die Erstbesetzung in Sekundenschnelle ausgewechselt werden. Zusätzlich wachten zwei Naats mit bedrohlich aussehenden Handwaffen neben dem Eingang.
    Ihre Aufgabe war Shaneka nicht ganz klar. Sollten sie die Zentrale vor Eindringlingen schützen, die aus dem Nichts zwischen den Naats auftauchten? Hatte man Angst vor einer Meuterei der Naats gegen die Arkoniden, so, wie es sich angeblich schon auf anderen Schiffen abgespielt hatte? Und wie sollte man sichergehen, dass ausgerechnet die beiden Naats der Wache loyal sein würden – auf einem Schiff, auf dem außer Naats nur zwei Arkoniden Dienst taten?
    Früher hätte niemand einen solchen Blödsinn wie diese beiden Wachen durchgesetzt. Die Naats waren loyale Diener des Großen Imperiums. Schon immer. Sicherlich hätte Shaneka irgendein Schlupfloch in den neuen Anweisungen gefunden, wenn sie nicht sicher wäre, dass ihr Erster Offizier Hagnor ter Gaden jede minimale Abweichung vom Protokoll sofort melden würde. In der momentanen Situation konnte sie es sich nicht leisten, auch nur den geringsten Makel in ihren Personaldaten zuzulassen. Zu viel stand auf dem Spiel.
    Normalerweise war die Vorbereitung einer Transition eine einfache Angelegenheit, die sie alle schon viele Male hinter sich gebracht hatten. Schaffst du einen Sprung, schaffst du tausend Sprünge, lautete eine alte Raumfahrerweisheit, an die sie unwillkürlich erinnert wurde. Das war zwar nicht die ganze Wahrheit, wie das Mitführen von Notkapseln belegte. Diese waren dafür gedacht, jenen Besatzungsmitgliedern zumindest eine winzige Chance des Überlebens im hoch relativistischen Flug zu geben, die eine weitere Transition nicht überstehen würden. Aber wer an Bord eines Kriegsschiffes eingesetzt war, der hatte so viele Prüfungen über sich ergehen lassen wie sonst niemand. Daher war eine einfache Transition im bekannten Raum nichts, bei dem üblicherweise die höchste Sicherheitsstufe galt.
    Aber in den letzten Tagen hatte sich viel verändert. Das Gefühl an Bord hatte sich verändert, seitdem das Kriegsrecht ausgerufen worden war. Eine eigenartige Nervosität hatte sich breitgemacht. Wo man früher keine Angst haben musste, drohte auf einmal überall und unverhofft die Gefahr durch die Methans.
    Würden wirklich Methans mit ihren Schiffen auf uns einstürzen, wenn wir die Transition hinter uns haben? Niemand, den ich kenne, hat irgendwann eines dieser Wesen gesehen. Kein einziges Schiff ist jemals durch Methans vernichtet worden. Oder vielleicht ist es doch wahr, und die Angreifer schlagen so schnell zu, dass es keine Opfer gibt? Niemand kann einen Notruf absenden, weil es blitzartig geschieht ...
    Nein!, ermahnte sie sich gedanklich. Wenn etwas an dieser ganzen Geschichte dran wäre, müsste es einen Anstieg bei der Zahl
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