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PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Rhodan. Sie wissen, dass ich recht habe.«
    »Rhodan nicht allein!«
    Chabalh war wie aus dem Nichts aufgetaucht. Die Gabe, sich absolut lautlos zu bewegen, führte der Purrer damit nicht zum ersten Mal vor.
    Atlan seufzte. »Erklären Sie Ihrem Schoßhündchen, was auf dem Spiel steht«, wandte er sich an Rhodan. »Vielleicht begreift er dann, dass Sie durchaus in der Lage sind, Ihre Windeln ein paar Stunden lang allein zu wechseln.«
    Chabalh duckte sich und fletschte die Zähne. Aus seiner Kehle drang ein gefährliches Knurren.
    Sofort trat Rhodan neben ihn und legte ihm eine Hand auf den Kopf. »Sagten Sie nicht gerade noch etwas über die bedachtsame Wahl von Worten?«, fragte er, wartete jedoch keine Antwort ab. »Wir besitzen keinerlei Ausrüstung mehr. Wenn wir uns trennen, haben wir keine Möglichkeit, untereinander in Verbindung zu bleiben.«
    »Und können deshalb auch nicht angepeilt werden«, gab Atlan zurück. »Sie mögen die Wahrheit nicht gerne hören, Rhodan, aber es lässt sich nun einmal nicht ändern. Wir stecken bis zum Hals in Schwierigkeiten. Deshalb schlage ich vor, dass wir umgehend aufbrechen. Jeder für sich allein. Wer die TIA'IR als Erster erreicht, trifft alle Vorbereitungen für einen Notstart. Alles Weitere ergibt sich aus den bis dahin herrschenden Umständen.«
    »Mit anderen Worten: Sie würden uns also auch auf Ghewanal zurücklassen?«, wollte Rhodan wissen.
    »Wenn es die Situation erfordert – ja!«, gab der Arkonide zurück. »Und ich erwarte von Ihnen und allen anderen dasselbe.«
    Lange Sekunden sagte niemand etwas. Die Tatsache, dass ihm keiner zur Seite sprang und ebenfalls Einspruch gegen Atlans Argumente erhob, bewies Rhodan, dass die Entscheidung längst gefallen war. Sie warteten lediglich darauf, dass er sie offen aussprach.
    »Na schön«, stieß er hervor. »Uns bleibt tatsächlich keine andere Wahl. Wir sehen uns an Bord der TIA'IR. Viel Glück!«

4.
     
    »Alle Wartungsarbeiten sind abgeschlossen, Herrin.« Nertan da Hindur lehnte sich in seinem Sessel zurück und warf einen scheuen Blick zum Sessel der Rudergängerin hinüber. Für einen Moment verschwand das für ihn typische Lächeln aus seinen Zügen, das in den Jahren zu so etwas wie einem Markenzeichen geworden war.
    Ihin da Achran nahm die Meldung ihres Adjutanten ohne sichtbare Reaktion zur Kenntnis. Sie konzentrierte sich auf die Holos ihres Kontrollpults, die sie wie ein Schwarm arkonidischer Lohmus-Falter umschwebten.
    Die VAREK'ARK hatte vor rund einer Stunde ihre Position auf dem Raumhafen von Ghewanal bezogen. Der Regent hatte eine weitere öffentliche Parade angekündigt. Außerdem waren vor Kurzem fünf der wichtigsten Flottenbefehlshaber im Orbitalgeflecht um Artekh 17 eingetroffen. Offenbar hielt es der Herrscher für angeraten, dem in Aufruhr befindlichen Imperium zu zeigen, dass die militärische Führung unverrückbar an seiner Seite stand.
    Die Parade würde direkt am Tir'tok, der Bodenstation des einst von den Methans zerstörten Orbitalfahrstuhls, beginnen und sich die gesamte Siegesstraße entlang bis an die Grenze der Minenschächte ziehen.
    Wie alle öffentlichen Auftritte des Regenten zuvor würde man auch diesen fast im gesamten Sternenreich per Direktübertragung verfolgen können.
    Die Rudergängerin verschob mit knappen Gesten einige Holos und stellte eine Verbindung zu Tahor da Leghat her, dem derzeitigen Chef der Imperialen Leibgarde. Ein weiteres Holo materialisierte und zeigte das scharf geschnittene, stets mürrisch wirkende Gesicht des Offiziers.
    »Wie weit bist du?«, fragte Ihin da Achran.
    Da Leghat drehte kurz den Kopf zur Seite. Seine kurzen weißen Haare zeigten an den Schläfen bereits erstes Grau. Niemand wusste genau, wie alt da Leghat war. Allerdings stellte die Rudergängerin nicht zum ersten Mal fest, dass der Mann noch immer fast genau so aussah wie zu jener Zeit, als sie das Bett mit ihm geteilt hatte. Wie lange war das inzwischen her? Fünfzig, nein beinahe sechzig Jahre.
    »Alles ist bereit«, sagte Tahor da Leghat.
    »Ich darf also davon ausgehen, dass es nicht erneut zu Unruhen kommt?«
    »Die Vorfälle während der Rede des Regenten waren unverzeihlich«, gab der Arkonide steif zurück. »Ich übernehme dafür die volle Verantwortung und garantiere dir, dass sie sich nicht wiederholen werden.«
    »Entspann dich, alter Freund!« Ihin da Achran hob die Arme, und die weißgoldenen Reifen, die sie an beiden Handgelenken trug, klirrten leise. »Niemand macht
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