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PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit
Autoren: Rüdiger Schäfer
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vermeinte, eine nie für möglich gehaltene Verletzlichkeit wahrzunehmen. Dann war der Augenblick auch schon vorüber, und die erdrückende Aura der Macht, die den Herrscher wie ein Energieschirm umschloss, gewann wieder die Oberhand.
    »Unser Volk hat nicht darum gebeten, von den Göttern auserwählt zu werden, Sergh«, hörte er den Regenten sagen. »Aber es ist nun einmal geschehen. Nun müssen wir unserer Verantwortung gerecht werden und die damit verbundene Last auf möglichst viele Schultern verteilen. Ohne uns wäre diese Galaxis längst im Chaos versunken; überrannt von den Horden blutrünstiger Eroberer, wie es die Methans nun einmal von Natur aus sind.«
    »Arkon wird niemals untergehen, Herr ...« Sergh da Teffrons Stimme klang heiser. Aus seinem rechten Auge löste sich eine einsame Träne und zog eine feuchte Spur über Wange und Kinn, bevor sie im Kragen der Uniformjacke versickerte.
    »Natürlich nicht«, stimmte der Regent zu. »Und jetzt ruhen Sie sich aus. Wenn Sie aufwachen, wird die Welt eine andere sein. Ich verspreche es Ihnen!«

3.
     
    Als Perry Rhodan und Atlan die anderen Teammitglieder erreichten, blickten ihnen ebenso müde wie erwartungsvolle Gesichter entgegen. Der Nebel war größtenteils verschwunden. Neue Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben und ließen das einsame Fabrikgelände noch trostloser wirken, als es ohnehin schon war.
    In rund hundert Metern Entfernung erhob sich eine flache Lagerhalle. Davor türmten sich Berge aus Schutt, defekten Maschinen und verformten Metallteilen, von denen viele bereits Rost angesetzt hatten. Auf der einzigen größeren Insel des Planeten herrschte Platzmangel. So erschien es paradox, dass man die Anlagen noch nicht abgerissen und das Areal anderweitig genutzt hatte. Aber vielleicht hatte das Schicksal auch einfach nur beschlossen, ihnen nach all den Niederlagen und Rückschlägen der vergangenen Tage eine Atempause zu gönnen.
    »Also? Was machen wir jetzt?«, stellte Belinkhar die naheliegendste Frage. Vermutlich glaubte sie, dass sich die beiden Männer zurückgezogen hatten, um Kriegsrat zu halten und das weitere Vorgehen festzulegen.
    Rhodan tastete unwillkürlich nach dem Aktivator in seiner Hosentasche. Sein Blick blieb an Ishy Matsu und Iwan Goratschin hängen. Die Japanerin verschwand beinahe zwischen den muskulösen Armen des Zündermutanten. Goratschins Uniform hatte von allen am meisten gelitten. Sie wies zahllose Risse und Löcher auf; der linke Ärmel fehlte komplett.
    »Wir müssen diesen Planeten so schnell wie möglich verlassen«, sagte Atlan, ließ sich neben der Mehandor auf den Boden sinken und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Mauer. »Wenn erst publik wird, dass der Regent nicht mehr lebt, brechen wahrscheinlich alle Dämme.«
    »Wenn sie nicht schon längst gebrochen sind«, warf Rhodan ein. »Vergessen Sie nicht, dass Sergh da Teffron einen Vorsprung hatte. Als offizieller Stellvertreter des Regenten wird er alles tun, um so schnell wie möglich die Macht zu übernehmen. Ich an seiner Stelle würde Ghewanal sofort hermetisch abriegeln und nach uns fahnden lassen. Wenn er uns in seine Gewalt bekommt, kann er uns jederzeit als die Mörder des Herrschers und sich selbst als denjenigen präsentieren, der die feigen Attentäter gefangen hat.«
    »Außerdem dürfte der Bursche ziemlich scharf auf den Zellaktivator sein«, fügte Goratschin hinzu. »Wir sollten vorsichtshalber mit dem Schlimmsten rechnen und davon ausgehen, dass er weiß, wer das Gerät derzeit besitzt. Aber selbst wenn dem nicht so wäre: Ich glaube, wir sind uns einig darin, dass da Teffron ein nachtragender Typ ist. Er kann und wird uns nicht einfach ziehen lassen. Sein überspanntes Ego lässt das nicht zu.«
    »Dennoch wird auch er Zeit brauchen.« Atlan verschränkte die Arme vor der Brust. »Weder der Regent noch seine Hand sind bei den maßgeblichen Eliten besonders beliebt. Vor allem der Hochadel wird die Situation ausnutzen und gegen eine Inthronisation da Teffrons aufbegehren, vielleicht sogar offen revoltieren. Es würde mich nicht wundern, wenn auf Arkon bereits ein neuer Imperator bereitstünde.«
    »Mit etwas Glück würde also genau das geschehen, was Sie von Beginn an mit der Übergabe des Zellaktivators an Sergh da Teffron angestrebt haben, nicht wahr?«, fragte Rhodan. »Die Destabilisierung des Imperiums.«
    »Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Sie sollten meine Zivilisation nicht ständig mit den Barbaren Ihrer geliebten
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