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PR NEO 0044 – Countdown für Siron

PR NEO 0044 – Countdown für Siron

Titel: PR NEO 0044 – Countdown für Siron
Autoren: Rüdiger Schäfer
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der Hand des Regenten und dem Aramediziner Santek musste es eine Verbindung geben, denn der Tod des Arztes hatte da Teffron getroffen.
    »Ich wünschte, ich hätte eine Wahl gehabt, Herr«, entgegnete der Halbarkonide. Er saß vor dem Arbeitstisch in seiner Privatkabine. Sergh da Teffrons haarloser Schädel schwebte als Holoprojektion über der Tischplatte. Die Hand des Regenten befand sich bereits im Anflug auf das Artekh-System und würde in wenigen Stunden an Bord des Orbitalgeflechts eintreffen.
    »Santek wollte den Zellaktivator an sich bringen und damit nach Aralon fliehen«, fuhr Bahroff fort. »Ich bin zum Schein auf sein Spiel eingegangen, bis ich sicher sein konnte, dass ich mich nicht irre. Die Beweise, die wir bei der Durchsuchung seines Labors gefunden haben, sind erdrückend. Er wusste schon sehr früh, dass mein angeblicher Talisman kein solcher war. Und er hat versucht herauszufinden, wie das Gerät arbeitet. Als er begriff, dass ihm das mit den beschränkten Mitteln, die ihm hier zur Verfügung standen, nicht gelingen würde, fasste er den Entschluss, den Zellaktivator zu stehlen.«
    »Ich verstehe«, sagte Sergh da Teffron nachdenklich. »Wie ich höre, ist auch Quetain Oktor entkommen. Darek da Okawar hat mir berichtet, dass der Flüchtige an Bord eines Mehandorraumers fliehen konnte, dessen Verfolgung du ihm untersagt hast.«
    »Verzeiht meine offenen Worte, Herr, aber Darek da Okawar ist ein Schwätzer; fraglos ein verdienter Veteran des Imperiums, aber ein Mann, dessen Zeit abgelaufen ist und der das nicht wahrhaben will. Es gab bestenfalls vage Hinweise, dass sich Oktor tatsächlich auf der HETH-KAPERK befand. Wenn wir auf dieser Grundlage ein ziviles Schiff der Mehandor geentert und den Gesuchten nicht gefunden hätten ...«
    »Aber vielleicht hätten wir ihn ja gefunden ...«, unterbrach die Hand des Regenten. Ein kaum merkliches Lächeln umspielte die Lippen des Arkoniden.
    »Darf ich Sie daran erinnern, welche immensen diplomatischen Komplikationen der Vorfall auf KE-MATLON verursacht hat, Herr?«, wandte Bahroff ein. »Ein weiterer Übergriff des Imperiums, auch wenn er von den Mehandor nur als solcher empfunden wird, könnte der Funke sein, der das Pulverfass zur Explosion bringt.«
    »Ich muss mich über dich wundern, Stiqs«, sagte Sergh da Teffron. Sein Lächeln wurde breiter. »Wenn du so weitermachst, wird aus dir noch ein richtiger Politiker.«
    »Ich versuche lediglich meinen bescheidenen Beitrag zum Wohle des Großen Imperiums zu leisten«, rechtfertigte sich der Halbarkonide.
    »Und ein gewiefter Rhetoriker obendrein«, ergänzte die Hand des Regenten. »Wie dem auch sei: Wir setzen diese Unterhaltung fort, wenn ich angekommen bin. Sorg dafür, dass die Berichte der Abschnittskommandanten vorliegen.«
    »Selbstverständlich, Herr«, versicherte Bahroff. Das Holo erlosch; Sergh da Teffron hatte die Verbindung beendet.
    Stiqs Bahroff horchte in sich hinein. Hatte er Angst? Nein. Ihm war von Anfang an klar gewesen, dass die kommenden Tage nicht einfach werden würden. Sergh da Teffron war kein Idiot. Wahrscheinlich hatte er ihm seine zur Schau gestellte Ergebenheit ohnehin nie wirklich abgenommen. Insofern hatten sich die Voraussetzungen nicht wesentlich verändert.
    Was sich dagegen verändert hatte, war er, Stiqs Bahroff selbst, und dabei war es am Ende des Tages egal, ob diese Veränderungen durch den Zellaktivator ausgelöst worden waren oder ob sie einem Entwicklungsprozess entsprangen, den die Ereignisse der vergangenen Stunden befeuert hatten. Die Fakten waren nicht zu leugnen.
    Stiqs Bahroff erhob sich und verließ seine Kabine. In der Zentrale wartete Arbeit auf ihn. Auf dem Weg durch die Gänge und Hallen des Geflechts kam ihm die Welt ein kleines bisschen heller vor als sonst, und das zusätzliche Licht schien direkt aus ihm herauszustrahlen.

18.
     
    Der Schacht!
    Perry Rhodan massierte sich die schmerzenden Schläfen und starrte auf die kreisrunde Öffnung vor ihm. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Vor ihnen lag der Zugang zum Depot.
    »Sie müssen sich ausruhen«, sagte Crest, und für einen Moment war Rhodan verwirrt. Dann begriff er, dass der Wissenschaftler nicht ihn, sondern Iwan Goratschin angesprochen hatte. Der Zündermutant sah aus wie eine lebende Leiche. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen, und der leicht geöffnete Mund wirkte inmitten des schneeweißen Gesichts wie ein schwarzes Loch. Der ehemalige Marine atmete schwer und hatte die Hände auf die
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