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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen
Autoren: Marc A. Herren
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...« Er suchte nach den richtigen Worten. »Nun, ich musste etwas tun, was ich eigentlich nicht hätte tun dürfen. Und jetzt ...«
    Juri sah ihn kritisch an, dann nickte er verstehend. »Was auch immer dein Geheimnis ist«, flüsterte er. »Bei mir ist es sicher.«
    Sid ließ die angehaltene Luft entweichen. »Das ist gut, Juri. Dann sollten wir zu der Ansprache gehen. Ich habe erfahren, dass man den Oberst Kowaltschuk besser nicht warten lässt. Bist du hier fertig?«
    »Das bin ich.«
    »Dann auf ...«, sagte Sid, »auf zu den Sternen!«

3.
    20. März 2037
     
    Sie erreichten den Komarowplatz exakt sechs Minuten vor neunzehn Uhr.
    Hunderte von Kadetten standen bereits in Reih und Glied und blickten gespannt in Richtung des Podestes, auf dem in Kürze Oberst Kowaltschuk seine große Ansprache beginnen würde. Aufgeregtes Murmeln schwebte über dem Platz. Sid konnte die Anspannung der jungen Frauen und Männer förmlich spüren. Aus aller Welt waren sie angereist, um in der ersten terranischen Raumakademie vom mehrheitlich ferronischen Personal ausgebildet zu werden.
    Zwei Asiatinnen nahmen sie in Empfang, scannten ihre Erkennungsmarken und schickten sie dann zu der vierten der zwölf Kompanien.
    Dort wartete bereits ein Ferrone in ockergelbem, dick gefüttertem Overall. Mit einem kritischen Blick aus den charakteristisch tief in den Höhlen liegenden Augen maß er sie.
    Sid schluckte. »Major Rinkhel«, stand auf dem Namensschild des Ferronen..
    »Du kommst hier hin«, sagte Rinkhel zu Sid und deutete auf die zweite Reihe. »Und du hier.«
    Juri warf Sid einen ängstlichen Seitenblick zu und stellte sich dann in die sechste Reihe wie von dem Ferronen befohlen.
    »Los!«, befahl Rinkhel. »Zweite Reihe!«
    Sid nickte und wollte sich gerade einreihen, als der Ferrone sich ihm in den Weg stellte. »Wie heißt es?«, fragte er scharf.
    Sid spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. Unsicher blieb er stehen.
    Eine scharfe Falte entstand auf der blauhäutigen Stirn des Ferronen. »Wie bestätigst du, dass du einen Befehl eines Vorgesetzten verstanden hast und ihn umgehend umsetzen wirst?«
    »Verstanden!«, presste er heraus.
    »Gut, einreihen!«
    »Verstanden!«, sagte Sid erneut und eilte in die zweite Reihe.
    Mit pochendem Herzen blieb er stehen. Er hatte es unter allen Umständen vermeiden wollen, gleich bei der ersten Gelegenheit negativ aufzufallen, und war dem Ausbilder gleich ins offene Messer gelaufen.
    Ein schlechter Start, dachte er.
    Maurice S. Hollander, der schräg vor ihm stand, blickte ihn über die Schulter an und zwinkerte aufmunternd. »Wir sind alle schon reingefallen«, flüsterte er.
    Sid lächelte zaghaft. »Jetzt geht's los.«
    Hollander blickte wieder nach vorne, und Sid sah sich kurz um. Die meisten anderen Kadetten der vierten Kompanie kannte er bereits von den Einstufungstests und aus dem gemeinsamen Schlafraum. Nun standen sie in Viererreihen, der Größe nach geordnet, und warteten auf den Auftritt von Oberst Kowaltschuk.
    Sid atmete die kühle Luft ein. Er spürte, wie sich sein Körper langsam vom kurzen Schock erholte. Als er sich auf das Abenteuer Baikonur vorbereitet hatte, war ihm bewusst geworden, dass er es nur dann erfolgreich überstehen würde, wenn er über sich und seine Schwächen hinauswuchs.
    Die Ausbildung würde hart werden, sehr hart. Falls er in alte Fahrwasser zurückfiel, zu träumerisch oder zu impulsiv agierte, würde er sich über kurz oder lang Schwierigkeiten einhandeln.
    Gleichzeitig wusste er, dass die Selbstdisziplin, die ihnen an der Akademie eingetrichtert wurde, für seinen späteren Lebensweg von großer Wichtigkeit sein würde.
    Es ist an der Zeit, erwachsen zu werden, dachte er. Ein Siebzehnjähriger muss sein Leben selbst meistern können.
    Der Gedanke gab ihm Kraft. Er blickte am Podest vorbei und betrachtete das ferronische Raumschiff, das dahinter auf dem Landefeld aufragte. Seine metallene Hülle glänzte in der untergehenden Sonne.
    Das mächtige terranische Kriegsschiff VEAST'ARK hatte es aus dem Wega-System hergeschafft, da die Ferronen selbst die überlichtschnelle Raumfahrt nie entwickelt hatten.
    Das ferronische Shuttle wurde in Baikonur für das Training von Start und Landung verwendet, das wusste Sid bereits. Aber bis es so weit sein würde, benötigte er noch einiges an Geduld.
    Nur wenige Monate war es her, seit er für sich allein in seinem Zimmer in Johns Shelter gesessen, verträumt seine Poster betrachtet und an seinem »Raumanzug«
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