Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
widerstrebte ihm zutiefst. Aber die Situation konnte jederzeit eskalieren – falls das nicht schon längst geschehen war.
    »Nicht«, sagte Crest zu ihm. »Stecken Sie den Strahler weg!«
    Rhodan tat es nicht. Stattdessen hielt er die Waffe schussbereit, zielte auf den Naat.
    »Novaal, ich weiß, dass wir Arkoniden Ihrer Zivilisation Unglück gebracht haben«, fuhr Crest fort. »Das war nicht richtig, aber ich habe gelernt umzudenken. Das wissen Sie! Ich bin nur ein einzelnes Wesen und nicht verantwortlich für die Verbrechen des Imperiums. Ich bin ein Feind des Regenten, das wissen Sie ebenfalls, und ich wollte Sayoaard helfen.«
    »Seien Sie still«, sagte der Naat, aber immerhin ging er nicht zum Angriff über. »Lassen Sie ...«
    »Ich habe alles getan, um Ihren Sohn zu retten. Niemand wollte, dass es so endet!«
    »Er war ein Naat. Ein Krüppel, aber trotzdem ein ...« Novaals Stimme erstickte. Seine Wut wich jäher, abgrundtiefer Verzweiflung.
    »Ich achte Ihren Sohn«, sagte Crest. »Er war mehr als tausend andere. Er hat gekämpft bis zum letzten Augenblick. Er ist in Würde gestorben.«
    »Ist er das?«, fragte Novaal.
    »Das ist er.« Die Worte kamen von Sue. Sie stand auf, blieb mühsam stehen, indem sie sich am Sessel abstützte.
    »Was hast du gesehen, als er starb?«, fragte der Naat.
    »Ich ...« Sue schüttelte den Kopf. »Er ist an einem besseren Ort.«
    Novaal ging mit langsamen, kleinen Schritten zurück zu seinem Sohn, ließ sich nieder und strich sanft mit beiden Händen über den toten Körper. Er löste die Kette mit dem Zellaktivator und reichte ihn an Crest zurück. »Vergeben Sie mir«, sagte er zu dem Arkoniden.
    Crest nahm den Aktivator. Seine Hände zitterten ein wenig. »Es gibt nichts, was ich Ihnen vergeben müsste. Ich fühle mit Ihnen.«
    Langsam ließ Perry Rhodan die Waffe verschwinden. Er war froh, dass er ins Institut gekommen war und diese seltsame Szene miterlebt hatte. Etwas steckte dahinter, wenn er auch nicht wusste, was. Sue konnte nicht mehr dazu sagen, aber Rhodan spürte, dass dies nicht alles gewesen war.

Epilog
     
    Es war Nacht in der Gobi, mondlos und sternenklar.
    Perry Rhodan stand auf dem Hügel, auf den er nach der Rückkehr der STARDUST vom Mond gestiegen war. Dem Ort, an dem er sich die amerikanische Flagge aus seiner Kombination gerissen hatte. Er musste nachdenken.
    Der Anblick, der sich ihm bot, war atemberaubend. Vor kaum mehr als sechs Monaten hatte er auf eine Ödnis geblickt, in der die STARDUST im ausgetrockneten Teil des Goshun-Salzsees wie ein weggeworfenes Spielzeug ausgesehen hatte.
    Nun schaute Rhodan auf ein Schauspiel aus Tausenden von Lichtern. Die Stadt Terrania überwältigte ihn, und der Stardust Tower reckte sich aus ihrer Mitte über zwei Kilometer hoch in den Himmel. An dem Seil, das von seiner Spitze aus in der Höhe verschwand, senkte sich eine silbern glänzende Kabine dem Boden entgegen. Am Nachthimmel stand ein Leuchten wie ein besonders heller Stern: Terrania Orbital.
    Rhodan überkamen gemischte Gefühle, wenn er an die ehemalige Venus-Zuflucht dachte. Die Rolle, die Kosol ter Niidar spielte, war nicht völlig geklärt. Wieso hatte er Rhodan etwas aus dem Leben von Atlan da Gonozal offenbart, es dem Arkoniden selbst jedoch vorenthalten? Gab es wirklich jemanden, der ihm dies aufgetragen hatte?
    Es hieß abzuwarten. Rhodan und mit ihm die gesamte Menschheit hatten bereits einen weiten Weg zurückgelegt. Und doch standen sie erst am Anfang, hatten bislang nur einen winzigen, tastenden Schritt ins Universum unternommen.
    »Ich dachte mir, dass ich Sie hier finde«, hörte er eine Stimme. Er drehte sich um. Crest da Zoltral stand vor ihm. »Störe ich?«, fragte der Arkonide.
    »Nein«, antwortete Rhodan knapp.
    »Sie denken nach?«
    »Natürlich. Soll ich ehrlich zu Ihnen sein?« Er wartete eine Antwort nicht erst ab. »Mir schwirrt der Kopf.« Er berichtete Crest von Atlans Erinnerungsschub in der Notfallzentrale der ehemaligen Venus-Zuflucht – doch er ließ die entscheidenden Informationen aus.
    Er wusste nicht mehr, was er denken sollte.
    Wem er vertrauen sollte.
    Mit wem er die Last der Erkenntnis teilen sollte.
    Darum verschwieg er Crest, dass eine unbekannte Macht versucht hatte, den Start der STARDUST zu sabotieren. Er erwähnte auch nicht, dass sich Rico keinesfalls als der Diener, sondern als der Herr des Arkoniden Atlan erwiesen hatte.
    Crest hörte sich alles an, und die beiden schwiegen, während sie auf Terrania und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher