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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung
Autoren: Christian Montillon
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den Sternenhimmel schauten. Schließlich sagte Rhodan: »Warum sind Sie gekommen, Crest? Was liegt Ihnen auf dem Herzen?«
    Der Arkonide wirkte verlegen. »Sie durchschauen mich.«
    Rhodan schüttelte kaum merklich den Kopf. »Ich fürchte, das wird mir nie gelingen. Aber es braucht keine besondere Menschenkenntnis, um Ihnen anzusehen, dass Sie etwas mit sich herumtragen.« Er lachte leise. »Oder Arkonidenkenntnis.«
    »Es ist an der Zeit, dass Sie die ganze Wahrheit erfahren«, sagte Crest. »Sie wissen bereits, dass es die Suche nach der Welt des Ewigen Lebens war, die Thora und mich mit der AETRON zu Ihrem Sonnensystem geführt hat. Deshalb sind wir letztlich auf Ihrem Mond gestrandet. Was Sie aber nicht wissen, ist, wie ich die Spur gefunden habe.«
    Rhodan schwieg. Er ahnte, dass die nächsten Minuten eine Offenbarung für ihn bereithielten. Warum Crest sich ausgerechnet jetzt entschlossen hatte, ihm die Wahrheit zu offenbaren, spielte keine Rolle.
    »Es war ein Gelehrter namens Epetran da Ragnaari, der mich auf die Spur der Welt des Ewigen Lebens brachte.« Crest sprach leise, aber ohne das geringste Zögern. »Er lebte vor über sechstausend Jahren Ihrer Zeitrechnung. Epetran war ein Universalgelehrter, ein Genie, angetrieben von unstillbarer Neugierde und ausgestattet mit einem wachen Geist. Er schreckte nicht davor zurück, alles, was die arkonidische Geschichtsschreibung mit Sicherheit zu wissen glaubte, infrage zu stellen. Ihm war es gleichgültig, ob die Antworten auf Fragen, die noch niemand zu stellen wagte, schmerzhaft sein würden.«
    »Es gab auch auf meiner Welt Menschen wie ihn«, sagte Rhodan.
    »Sie irren sich. Ich habe mich mit der Geistesgeschichte dieses Planeten beschäftigt. Ihre Zivilisation hat große Denker und geniale Wissenschaftler hervorgebracht, aber ich habe von keinem Geist gelesen, der sich mit dem von Epetran vergleichen lässt.«
    »Was geschah mit ihm?«
    Crest überkreuzte die Arme vor der Brust, legte sich die Hände auf die Schultern, als wolle er sich selbst Trost spenden. »Epetran fiel beim damaligen Imperator in Ungnade. Dessen Häscher ließen den Gelehrten verschwinden und tilgten alle Spuren seiner Existenz. Es sollte so sein, als habe Epetran niemals existiert. Aber ein Intellekt wie der von Epetran lässt sich nicht vollständig auslöschen – niemals und unter keinen Umständen. Er hat Spuren hinterlassen, die ein Mann lesen kann, wenn er weiß, wie.«
    »Und Sie wussten es, Crest?«
    »Als Junge stieß ich zufällig auf seine Spur, und ich stand sofort wie unter einem Bann. Es hat mich nie wieder losgelassen. Das Phantom Epetran hat mich mein gesamtes Leben lang begleitet. Heimlich habe ich geforscht, jahrelang, habe mehr über ihn und seine Arbeit herausgefunden. Niemand durfte davon erfahren, sonst wäre vielleicht auch ich ... ausgelöscht worden. Nur eine einzige Person habe ich eingeweiht.«
    Perry Rhodan wusste, von wem er sprach. »Thora.«
    »Thora«, wiederholte der Arkonide. »Eines Tages, als ich bereits erkrankt war, habe ich Epetrans Vermächtnis entdeckt. Ein Archiv, in dem seine gesamte Arbeit, seine gesammelten Erkenntnisse gespeichert sind.«
    »Und dort fanden Sie die Spur zur Welt des Ewigen Lebens und damit in unser Sonnensystem«, ergänzte Rhodan. »Es war nicht das eigentliche Ziel, aber inzwischen haben Sie das ewige Leben gefunden.« Er deutete auf den Zellaktivator, der nun wieder an der Kette um Crests Hals hing. »Warum war es Ihnen trotzdem so wichtig, nach Arkon zurückzukehren?«
    »Das Archiv.« Crest straffte seine Haltung. »Es geht nur um das Archiv. Der Regent ist schlau. Er hat seine Augen und Ohren überall. Ich bin sicher, dass er inzwischen von der Existenz des Epetran-Archivs weiß. Er wird alles daransetzen, es zu finden und zu entschlüsseln. Das darf nicht geschehen. Und das sage ich nicht nur so dahin. Es darf nicht geschehen.«
    »Weshalb? Was kann schon passieren? Der Regent wird versuchen, ebenfalls die Unsterblichkeit zu erringen. Nach allem, was ich über ihn weiß, wird ES ihm die Unsterblichkeit verweigern. Ende der Geschichte.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, widersprach Crest. »Wir können über die Motive des Wesens ES nur spekulieren. Aber es gibt noch einen anderen, viel wichtigeren Grund, warum der Regent das Archiv niemals finden darf.« Der Arkonide löste die Arme aus der seltsam um sich selbst geschlungenen Haltung und deutete in Richtung des Lichtermeers am Himmel. »Die Menschheit hat
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