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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums
Autoren: Frank Borsch
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lesen. Er hatte die Augen geschlossen, den Kopf gesenkt.
    Er konzentriert sich, flüsterte mein Gedankenbruder. Die Teleportationen kosten seine ganze Kraft.
    »Feuer frei!«, befahl Tirkassul.
    Ein gleißendes Gewitter entlud sich auf dem Korridor. Eine Druckwelle kochender Luft erfasste uns. Dreihundert Grad und steigend meldeten die Temperaturfühler meines Kampfanzugs.
    »Eines muss man den Kerlen lassen«, sagte Reginald Bull, der die andere Hand Kakutas hielt. »Feuerwerk haben sie drauf.« Der kräftige Freund Perry Rhodans schien nie um einen Spruch verlegen, erweckte den Eindruck eines Mannes, mit dem man sich besser nicht in die Haare kriegen sollte. Doch der Schein trog. Er und Manoli hatten sich vor dem Einsatz bitterlich darüber gestritten, wer mit den Teleportern in die Zentrale springen würde. Bull hatte sich durchgesetzt. »Du hast längst mehr als deinen Teil getan, Eric«, hatte er den Arzt ermahnt. »Ruh dich aus!«
    Eric Manoli hatte schließlich klein beigegeben, was Bull mit einem zufriedenen Knurren quittiert hatte. Was der ehemalige Astronaut nicht ahnte, war, dass Manoli den Teufel tun und die Hände in den Schoß legen würde. Der Arzt stand bereit für die zweite Welle.
    Ein zweites Geräusch mischte sich unter das Fauchen der Thermostrahler. Ein unregelmäßiges Ploppen. Es war leise, wirkte wie eine unwichtige Randerscheinung. Doch mir sagte es, dass der Zusammenbruch des Schirms bevorstand: Die Energieflut war zu hoch, die Struktur begann Blasen zu werfen.
    »Bereit machen zum Sprung!«, brüllte Tirkassul. Der erfahrene Soldat teilte meine Wahrnehmung. Der Naat hielt Ras Tschubais rechte Hand, würde mit uns in die Zentrale springen. Sein Ehrbegriff ließ ihm keine andere Wahl: Er konnte keinem seiner Soldaten abverlangen, wozu er selbst nicht bereit war. Die Linke des Afrikaners hielt Perry Rhodan. Auch er hatte nicht gezögert.
    Das Ploppen wurde lauter und häufiger. Ich prüfte ein letztes Mal den Strahler, überlegte einen Moment und stellte von Paralyse auf Thermowirkung. Nicht nur unser eigenes Leben stand auf dem Spiel, sondern auch das von Tausenden Naats und Menschen. Nur ein Thermostrahl war in der Lage, die Schutzschirme von Verteidigern zu brechen.
    Unser Plan war simpel: Sobald der Schirm zusammenbrach, würden die Teleporter mit uns in die Zentrale springen. Die Besatzung würde einen Angriff erwarten, aber nicht, dass die Angreifer in ihrer Mitte aus dem Nichts erschienen. Tschubai und Kakuta würden sofort zurückspringen, die zweite Welle holen, die dritte und so weiter – und ehe Sergh da Teffron es sich versah, würde die stolze VEAST'ARK uns gehören.
    Ein schöner Plan, flüsterte mein Gedankenbruder. Was, wenn die Übermacht zu groß ist?
    Das ist sie nicht, antwortete ich. Wir haben die Daten ausgewertet, die die Kampfanzüge der Naats gesammelt haben. Lediglich dreiundzwanzig Angehörige der Besatzung fehlen.
    Wenn eure Zahlen stimmen. Ihr geht von der Mannschaftsstärke eines normalen Schlachtschiffs aus. Die VEAST'ARK ist kein gewöhnliches Schlachtschiff. Ihr müsst auf Überraschungen gefasst sein!
    Und wennschon! Wir ...
    Ein Knall schnitt meine gedankliche Erwiderung ab.
    Der Schirm war zusammengebrochen!
    »Sprung!«, brüllte Tirkassul.
    Kakuta drückte meine Hand so fest, dass ein stechender Schmerz bis in meine lädierte Schulter fuhr.
    Im selben Moment fanden wir uns in der Zentrale wieder.
    Ich riss meine Hand aus der Umklammerung Kakutas, sprang zur Seite und rollte mich ab. Ich durfte kein einfaches Ziel bieten. Die Besatzung der VEAST'ARK gehörte zur Elite des Imperiums, sie ...
    Sie war nirgends zu sehen. Ich erstarrte, richtete mich langsam auf. Die Zentrale war verlassen. Ich blickte über eine Landschaft aus Konsolen. Sie summten leise, standen in Bereitschaft. Doch ihre Herren waren verschwunden.
    »Verdammt!«, brüllte Bull. »Was soll dieser Mist?« Der Rothaarige rannte mit gezücktem Strahler von Konsole zu Konsole, stellte sicher, dass sich hinter keiner von ihnen ein Soldat versteckte. Als er die vierte erreichte, erwachte sie zum Leben. Ein Holo entstand. Es zeigte Sergh da Teffron, lebensgroß.
    »Willkommen, Atlan da Gonozal!«, begrüßte uns die Hand des Regenten. Der Arkonide verbeugte sich spielerisch. »Bitte entschuldigen Sie, ich habe es versäumt, mich in angemessener Weise für Ihr unvermutetes Geschenk zu bedanken. Doch niemand soll der Hand des Regenten nachsagen, sie wäre undankbar. Ich habe ein Geschenk für Sie:
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