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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums
Autoren: Frank Borsch
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ist ihnen gelungen, aus der Zentrale zu fliehen und unsere Stellungen zu erreichen.« Der Naat wandte sich wieder dem Holo zu. Wer immer die beiden waren – dem Namen nach ein Arkonide und ein Naat –, sie schienen für ihn von minderer Bedeutung. »Die VEAST'ARK ist weitgehend in unserer Hand«, fuhr Tirkassul fort. »Die Besatzung hat sich nach anfänglichem Widerstand verkrochen. Wir verzichten darauf, sie in ihren Verstecken auszuräuchern. Das können wir später in Ruhe erledigen.«
    Die äußere Kugelschale des Schiffs leuchtete auf und verwehte, die mittlere folgte ihrem Beispiel. Für den Naat waren sie fürs Erste abgehakt. Zurück blieb eine winzig anmutende Kugel.
    »Wir konzentrieren unsere Kräfte auf die innere Kugel«, sagte Tirkassul. Das Holo wuchs an, die Decks und Anlagen zeichneten sich in allen Einzelheiten ab. Doch in der Mitte befand sich eine Halbkugel von undurchdringlichem Schwarz. »Die Zentrale ist von uns eingeschlossen. Im Augenblick sind meine Soldaten dabei, die letzten verbliebenen Kommunikationskanäle zu kappen. Mobile Störsender verhindern bereits die drahtlose Kommunikation. Unsere Spezialisten haben das Bordnetz mit für die VEAST'ARK maßgeschneiderten Viren infiziert. In wenigen Minuten oder Stunden – je nachdem, wie schnell unsere Viren sich an die Abwehrsysteme des Bordnetzes anpassen – gehört es uns. Dann wird Sergh da Teffron die Herrschaft über die VEAST'ARK endgültig verloren haben.«
    »Und wir haben sie gewonnen?«
    »Nein. Die Arkoniden mögen feige sein, aber sie sind nicht dumm. Sie haben ihrerseits die Nebenzentralen lahmgelegt, teilweise gezielt vernichtet.«
    »Was ist mit der geheimen Notzentrale? Sie hat Vorrang.«
    Das Augendreieck Tirkassuls leuchtete auf. »Woher wissen Sie von ihrer Existenz?«
    »Ich hatte bereits einmal das Vergnügen, ein arkonidisches Kriegsschiff zu erobern«, sagte Rhodan. »Ich berichte Ihnen später davon. Verstehe ich Sie richtig, dass die VEAST'ARK steuerlos ist?«
    »Im Augenblick ja«, räumte Tirkassul ein. »Doch nicht mehr lange. Meine Soldaten bereiten den Sturm auf die Zentrale vor. Binnen einer Stunde wird sie uns gehören.«
    Der Naat klang so selbstsicher, als handele es sich um eine unausweichliche Entwicklung. Dabei musste Tirkassul wissen, was seinen Soldaten bevorstand: Die Zentrale eines arkonidischen Kriegsschiffs war die letzte Zuflucht der Besatzung und entsprechend gesichert. Der Preis für die Eroberung, sollte sie gelingen, würde furchtbar hoch sein.
    »Sind wir sicher, dass Sergh da Teffron sich dort aufhält?«, fragte ich.
    »Wir gehen davon aus«, meldete sich die Frau namens Tatjana zu Wort. »Crest und Toreead haben es bestätigt, und weder John noch ich konnten sein Gedankenmuster auffangen. Da Teffron muss in der Zentrale sein. Der Schutzschirm blockt seine Gedanken ab.«
    »Gedankenmuster?«, fragte ich. »Was ...«
    »Oh, Perry hat Ihnen noch nicht von mir erzählt, was? Ich bin Telepathin. Ich kann die Gedanken anderer Lebewesen lesen.«
    Glotz nicht so! Mein Gedankenbruder nutzte die Situation aus. Wenn es Menschen gibt, die durch die fünfte Dimension springen können, wieso nicht auch welche, die Gedanken lesen?
    Eine weitere Kugelschale des Holos zerstieb. Übrig blieb die schwarze Halbkugel der Zentrale. Sie wurde durchsichtig.
    »Die Zentrale verfügt über insgesamt vier Zugänge. Einen Haupt- und drei Nebenzugänge«, erklärte Tirkassul. Farbige Punkte markierten ihre Position. »Sie sind konstruktionsbedingt die Schwachstellen. Da Teffron wird erwarten, dass wir über einen oder mehrere dieser Punkte versuchen werden einzudringen, nachdem wir den Schutzschirm eliminiert haben. Wir werden ihm diesen Gefallen nicht tun.«
    Eine Erinnerung stieg in mir auf, an einen Tag vor über zehntausend Jahren. Rah'tor, die Eliteschule der arkonidischen Flotte. Unsere Ausbilder hatten uns mit unerbittlicher Härte durch die Parcours der Simulationen getrieben in der Hoffnung, dass wenigstens eine Handvoll von uns die ersten Gefechte mit den Methans überleben würde. An jenem Tag hatten sie uns eine besondere Aufgabe gestellt: Wir waren die Methans und mussten die Zentrale eines arkonidischen Schlachtschiffs erobern.
    »Stattdessen werden wir unseren Weg an drei Stellen gleichzeitig durch die Panzerung sprengen.«
    Unsere Strahler hatten sich die Zähne an der Zentrale ausgebissen. Da hatte der stille Perkahm diese Idee vorgetragen.
    »Die Überraschung wird auf unserer Seite sein«, erklärte
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