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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias
Autoren: Thomas Ziegler
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reden. Obwohl er sicher war, dass er inzwischen das Vertrauen der Bestien gewonnen hatte, war er gleichermaßen überzeugt, dass sie ihn keinen Moment aus den Augen lassen würden. Hork Nomass mochte die Vorstellung gefallen, dass sein Volk die Erste Schwingungsmacht besiegt hatte, doch der Kommandeur war kein Narr er würde den Besucher aus der Zukunft unter ständige Beobachtung stellen, bis das Zeitexperiment erfolgreich durchgeführt worden war.
    Erneut dachte Tolot an die Sternenarchen. Er wusste noch immer nicht, wie er an Bord der LEMCHA OVIR gelangen sollte, und allmählich zweifelte er daran, dass es ihm überhaupt gelingen würde.
    Aber dann würde er Ichest nicht erreichen und seinem früheren Ich auf Gorbas IV nicht die Flucht durch die Zeitmaschine ermöglichen können. Die Gefahr, das Opfer einer Zeitschleife zu werden, wuchs mit jeder Sekunde.
    Nomass' dröhnende Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Wir wissen, was der Zeitverbrecher Levian Paronn in der Vergangenheit getan hat«, sagte der Bestienkommandeur, während er den Haluter mit rotleuchtenden Augen fixierte. »Wir haben in den historischen Archiven Lemurias Beweise für seine Aktivitäten gefunden. Und wir müssen seine Absichten im Nachhinein vereiteln.«
    Er gab einem seiner Untergebenen einen Wink. Die Bestie beugte sich über ihr Schaltpult und drückte einige Knöpfe. Ein Monitor leuchtete auf. Tolot unterdrückte ein verblüfftes Keuchen, als er eine zylinderförmige, knapp fünf Kilometer lange und fünfhundert Meter durchmessende Struktur aus grauem Stahl sah. Es war die NETHACK ACHTON! Die Kamera zeigte die Arche aus verschiedenen Perspektiven vor dem Hintergrund der Sterne und der blauen Kugel Lemurs. Dann folgte eine Sequenz, in der sie beschleunigte und im sternendurchfunkelten Weltraum verschwand. Ein verzerrter Kommentar pries die Leistung des Großen Solidars an, das unter Leitung des Wissenschaftlers Levian Paronn ein Generationenraumschiff konstruiert hatte, um die Saat der Lemurer im Weltall zu verbreiten.
    Die Bilder wechselten. Eine andere Arche wurde sichtbar, eine ringförmige Konstruktion mit rechteckigem Querschnitt, die Tolot sofort als LEMCHA OVIR identifizierte. Dies war die Arche, die er auf ihrem Dilatationsflug begleiten würde... wenn die Bestien das Muster der Geschichte nicht veränderten und es ihm gelang, sie zu finden. Eine Zeitanzeige in der rechten unteren Ecke der Bilder verriet, dass diese Arche Jahre später als die NETHACK ACHTON zu ihrer jahrtausendelangen Reise aufgebrochen war.
    Weitere Generationenschiffe unterschiedlicher Konstruktion tauchten auf dem Monitor auf, wie sie im Abstand von Jahren und Jahrzehnten ihren Flug zu den Sternen antraten, bis die historischen Aufnahmen schließlich mit dem Start der ACHATI UMA endeten, jener Arche, mit der Levian Paronn reiste.
    Tolot war wie elektrisiert, als er Paronns Stimme hörte, wie er da-von sprach, dass die Generationenschiffe den Fortbestand des lemu-rischen Volkes sichern würden.
    Als die Aufnahmen endeten, konnte er nur mit Mühe seine Erleichterung verbergen. Paronn hatte es tatsächlich geschafft, die Archen zu bauen und auf die Reise zu schicken. Alles war so geschehen, wie es dem vorgegeben Muster der Zeit entsprach.
    »Wir haben die Aufnahmen analysiert«, grollte Hork Nomass, »und wir sind sicher, dass wir die Kursvektoren dieser Schiffe anhand der Sternkonstellationen berechnen und sie aufspüren und vernichten können. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die historischen Aufzeichnungen unvollständig sind und wir nicht alle Archen finden werden. Ein Teil der lemurischen Zeitverbrecher könnte überleben.«
    »Das darf nicht geschehen«, stimmte Tolot nervös zu.
    »Deshalb bleibt uns keine andere Wahl, als Paronns Werk in der Vergangenheit zu vereiteln«, fuhr Nomass fort. »Wir müssen ihn töten, bevor er mit dem Bau der Generationenschiffe beginnen kann.« Er schwieg einen Moment. »Mit deiner Hilfe, Icho Tolot, werden wir die HORGON THAR in die Vergangenheit versetzen und den Zeitverbrecher zur Strecke bringen.«
    Tolot zögerte und überlegte fieberhaft. Er durfte nicht zulassen, dass Nomass die Flugvektoren der Archen errechnete und sie zerstörte. Aber er durfte auch nicht erlauben, dass ein voll funktionsfähiges Superschlachtschiff der Bestien in die Vergangenheit gelangte. Nomass war es ohne Weiteres zuzutrauen, dass er sich nicht mit der Ermordung Paronns zufriedengab, sondern mit der HORGON THAR gleich die gesamte
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