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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke
Autoren: Hubert Haensel
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Imperiums, mit dem Abenteurer Rhodan oder dem Terranischen Residenten eng befreundet zu sein? Manche wollten auch mehr. Sammlerinstinkt, nannte er das distanziert abschätzend. Für viele war der Name Rhodan das Synonym für Macht und relative Unsterblichkeit. Frauen und Männer wurden davon gleichermaßen angezogen wie Motten vom Licht.
    Mit einem ärgerlichen Kopfschütteln verscheuchte Rhodan diese irritierenden Gedanken. Sie waren absolut fehl am Platz angesichts der Tatsache, dass in nächster kosmischer Nähe ein bewohnter Planet gestorben war.
    Aber war Remion wirklich tot? Remion hatte eine Metamorphose durchlebt, die Nekrogenesis, und sich samt großer Teile seiner Bevölkerung in ein ebenso monströses wie unfassbares Geschöpf verwandelt - in einen Moby.
    Eng waren solche Kreaturen mit der Geschichte der Menschheit verbunden, mit dem Weg des ehemaligen Solaren Imperiums in die Nachbargalaxie Andromeda. Rhodan wusste von Millionen Mobys zu jener Zeit, Anfang des 25. Jahrhunderts. Wenn er heute darüber nachdachte, belastet mit dem Wissen, das er in den letzten Tagen und Wochen gewonnen hatte: Millionen Mobys - das bedeutete wahrscheinlich Millionen vernichtete Welten, Millionen auf schreckliche Weise ausgelöschte Zivilisationen. Eine grauenvolle Vorstellung. Vorausgesetzt, jene Heerscharen von Mobys waren irgendwann auf ähnliche Weise entstanden, wie jetzt Remion ausgelöscht worden war.
    Rhodan wollte die Wahrheit erfahren, er musste diesem Entsetzen ein Gesicht geben, das bislang nur einen Namen hatte: Ara-Toxin. Zugleich schreckte er davor zurück. Weil er fürchtete, dass seine schlimmsten Albträume sich als wahr erweisen würden.
    Er hüstelte und quittierte Julians überraschtes Blinzeln mit einem süffisanten Lächeln.
    Wann hast du Zhana verständigt, dass sie uns vor Pron Dockts Quartier erwarten soll?
    Tiff verstand die lautlose Frage - und ließ es bei der Andeutung eines leichten Kopfschütteins bewenden. Hatte er Filgris wirklich nicht informiert? Oder wollte er nur keine Antwort geben?
    »Nachdem Zhana schon da ist, wird sie uns begleiten«, sagte Tif-flor schroff. »Egal, wie Pron Dockt seine Bemerkung gemeint hat.«
    Der Gleichschritt der beiden Aktivatorträger war dahin. Rhodan registrierte deutlich die Unstimmigkeit, die sich wieder einschlich. Tiff passte sich der Frau an; sie faszinierte ihn.
    Hinter der nächsten Abzweigung des Hauptkorridors lag Pron Dockts Quartier.
    Der Ara wartete bereits. Er blickte sie an - und schaute doch durch sie hindurch, als weile sein Geist in unbestimmter Ferne. Erst als Rhodan auf ihn zuschritt, zuckte er zusammen und hob den Kopf.
    »Zhanauta Filgris ist mir ebenfalls willkommen«, sagte der Wissenschaftler so monoton, als hätte er in Gedanken den Text immer wieder aufgesagt. Vielleicht hatte er das tatsächlich, um ihn nicht zu vergessen. Der Satz klang jedenfalls wie die Antwort, die er Tifflor vor wenigen Minuten schuldig geblieben war. Nun hatte der Ara sie nachgeholt, und er wandte sich ruckartig dem aufgleitenden Türschott zu, um sein Quartier vor den Besuchern zu betreten.
    In der Bewegung faserte sein Körper jedoch auf, wurde durchscheinend und verwehte wie ein Nebelhauch. Der Wissenschaftler war nichts anderes als ein Hologramm gewesen, von solcher Perfektion allerdings, dass selbst Rhodan für einen Moment unschlüssig gewesen war, ob er vielleicht doch dem richtigen Pron Dockt gegenüberstand.
    Gefolgt von Tifflor und Filgris betrat der Resident das geräumige Quartier.
    Der Raum hatte sich verändert. Es duftete nicht mehr dezent nach Sandelholz. Auch gab es keine stumm geschalteten holografischen Musikanten, an deren Bewegungen sich der Ara ergötzte, und Rhodans Stiefelsohlen knirschten nicht auf gepflegtem Parkett. Statt-dessen atmete der Terraner den Muff von Jahrtausenden, eine Mischung aus Staub und Sedimenten, und unter seinen Füßen war lockeres Gestein.
    Vor ihm öffnete sich eine lang gestreckte, düstere Höhle. Geradezu unheimlich erschien sie im Widerstreit von Licht und Schatten, in dem die Schatten die Oberhand behielten und das Licht nur wenige schroffe Grate, Zacken und beginnende Stalaktiten der Düsternis entriss. Der Blick fand keinen Halt, als setze sich diese Höhle bis in weite Ferne fort. Vielleicht tat sie das auch - im Original, keinesfalls an Bord der CONNOYT, die nicht mehr als 600 Meter maß, von Pron Dockts begrenztem Quartier ganz zu schweigen.
    Knirschende Laute erfüllten die Luft, als bewege sich der
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