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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke
Autoren: Hubert Haensel
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Der Ara hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Ob wegen der Fragmente des Mobys in Reichweite oder wegen seiner Besucher, vermochte Rhodan nicht festzustellen. Pron Dockts Mundwinkel schienen in einem steten herausfordernden Grinsen erstarrt zu sein.
    »Es gibt also einiges zu besprechen. Jedenfalls seid ihr dieser Meinung.«
    Der Ara redete zwischen ihnen hindurch. Rhodan und Tifflor hatten sich längst daran gewöhnt, Zhanauta Filgris nahm es überhaupt nicht zur Kenntnis.
    »Sagen wir es deutlicher: Vieles liegt im Argen!«, platzte Tifflor heraus.
    Pron Dockts Finger krallten sich tiefer in die Lehne ein. Die Sehnen auf seinen Handrücken traten deutlich hervor. Zudem zuckte sein rechter Arm. Der Ara war erregt. Emotionen hielt er zwar unter Verschluss, doch seine Motorik verriet ihn.
    »Sehr vieles liegt im Argen!«, ergänzte Rhodan frostig und ließ mit einem raschen Blick auf Tifflor erkennen, wem er eine Mitschuld daran gab.
    Rhodan machte dem Außenminister der Liga Freier Terraner Vorwürfe. Nicht, weil Julian unbeirrbar glaubte, er müsse mit ihrer »Beschützerin« Zhana bei jeder Gelegenheit für die Erschaffung einer neuen Menschheit üben - solche Ausrutscher nahm der Resident gelassen hin, selbst wenn er sich fragte, ob Julians Aktivatorchip nicht in der Lage war, die überschäumenden Hormone zu dämpfen -, sondern weil Tiff darüber völlig vergaß, dass Zhana und ihn Welten trennten. Sie war und blieb eine Mörderin.
    »Womit soll ich anfangen?«, fuhr Rhodan schroff fort und gab selbst sofort die Antwort darauf: »Bei dem, was unsere Bemühungen zurückwirft, obwohl wir keinen Tag vergeuden dürfen. Die Bedrohung ist für viele Planeten akut.«
    Er sprach es nicht aus, doch er fürchtete um die Erde. Das Ara-Toxin würde seine Heimat in eine öde und tote Wüste verwandeln. Zwanzig Milliarden Menschen und Angehörige vieler Völker, die sich auf Terra wohlfühlten, würden zur überstürzten Flucht ins Ungewisse gezwungen sein, und das war noch eine der harmlosesten Folgen. Der Tod, fürchtete Rhodan, würde schlimmer wüten als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte.
    Auf Remion waren sechs Millionen Tote zu beklagen, und das waren sechs Millionen zu viel. Allein auf Terra konnten Hunderte Millionen sterben. Sich die morbide Situation vor Augen zu führen, sobald auf der Erde die höher entwickelten Tierarten ausgelöscht wurden und Homo sapiens als Nächster an der Reihe sein würde, war so verdammt einfach. Der Resident wusste leider zu gut, welcher Kapazitäten es bedurfte, Terra zu evakuieren. Es wäre auch falsch gewesen, zu glauben, dass vor etwas mehr als einem Jahrzehnt, vor dem Hyperimpedanz-Schock, der die schnelle Raumfahrt bis heute behinderte, ein solcher Exodus leichter hätte durchgeführt werden können. Die Dekontaminierung war der Knackpunkt. Vor allem, wenn über andere bedeutende Welten zeitgleich die Katastrophe hereinbrach. Welche Frist letztlich zur Verfügung stand und über welche Kapazitäten die Ouarantäneflotte der Aras verfügte, hatte Remion mit erschütternder Tragik gezeigt.
    Terra stand vor dem Untergang. Und die Zeit, die blieb, diese Apokalypse vielleicht noch abzuwenden, schrumpfte unaufhaltsam.
    Perry Rhodan war ein friedfertiger Mensch. Er glaubte an das Gute. Aber seit Tagen kochte ohnmächtiger Zorn in ihm auf. In Verbindung mit diesem neuen Gefühl der Hilflosigkeit war das eine fatale Mischung. Wer immer für das Ara-Toxin verantwortlich sein mochte, in Gedanken erwürgte der Terraner jene Bestie schon mit bloßen Händen.
    Nein, das werde ich nicht tun. Entsetzt über sich selbst und seine überschießende Reaktion starrte Rhodan seinen Begleiter an. Sie waren beide gereizt. Daran änderte auch ihre jahrtausendelange Erfahrung nichts. Der Resident wusste das, Julian Tifflor ebenso.
    »Trantipon ist tot!«, sagte Rhodan mit Nachdruck.
    Pron Dockt hob abwehrend beide Hände. »Das Grundlegende wissen wir ohnehin: Der Mantarheiler hat die Wahrheit gesagt. Es gibt kein Heilmittel gegen das Ara-Toxin, und wir werden keines herstellen können. Oclu-Gnas und ich sind der Meinung, dass die Zeit für Forschungen bei Weitem nicht ausreicht.«
    Was Terra und mehreren Hundert anderen bewohnten Welten noch blieb, war eine zynische Galgenfrist.
    »Ich stimme Pron Dockt zu.«
    Tifflors hastig hervorgestoßener Satz schnitt eisig durch Rhodans Gedanken. Der Resident schaute den Freund forschend an, aber Tiff ignorierte nach wie vor alle Vorwürfe. Er
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