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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden
Autoren: Uwe Anton
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schwer zu verletzen, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte. Und ich achtete vor allem darauf, dass es wehtat.
    Dass er schrie. Und das Blut floss, verhältnismäßig viel Blut. Kopf-und Gesichtsverletzungen waren angebracht. Am Kopf bluteten Hu-manoide nicht nur besonders stark und schnell, dort sah man das Blut auch. Und roch es.
    Der Geruch und Anblick von Blut machte Raubtiere angriffslustig. Vielleicht auch Tierchen .
    Kein weiterer Ara unternahm einen Fluchtversuch. Die vier anderen Mediziner standen da wie Säulenheilige.
    Auch gut. Vielleicht konnte ich noch einen Anlass provozieren.
    »Wer holt euch hier heraus?«, verlieh ich dem Versprechen schon einmal prophylaktisch Realität.
    »Du!« Diesmal brüllte der halbe Transmitterraum, aber am lautesten immer noch Tifflor.
    »Dann helft mir!« Ich wirbelte wieder durch die Reihen der Flüchtlinge, schob sie hierhin und dorthin, zu einem Muster, das sie noch nicht begriffen. »Bergt die Verletzten!« Eine unsaubere Wort-wahl, aber »bergen« vermittelte den Eindruck von Aktivität und Hilfeleistung, genau das, was ich am dringendsten brauchte. »Diejenigen, die nicht aufstehen können! Legt sie nebeneinander. In Zehnerreihen! Aber seid vorsichtig, wenn ihr sie bewegt.«
    Ich beobachtete genau, welche der Flüchtlinge ihre Lethargie und Verwirrung zuerst und am schnellsten abschüttelten. Sie taten wie geheißen, aber es dauerte unerträglich lange.
    Währenddessen beobachtete ich die Aras, ohne dass diese es bemerkten. Wer war nervös, am Rand der Panik, wer behielt den Stolz, den ihre Reputation ihnen verschaffte? Schon nach einer Minute hatte ich den geeigneten Kandidaten gefunden.
    Endlich hatten die ehemaligen Gefangenen es geschafft, und ich hatte meine fünfzehn Kandidaten gefunden. »Wir kommen hier nur lebend heraus, wenn wir das Schiff erobern. Das schaffe ich problemlos. Mit zehn Freiwilligen, besser fünfzehn.« Ich schritt die Reihen ab. »Du.« Und weiter. »Du.« Weiter. »Du.« Sie bekamen gar nicht mit, dass sie sich nicht freiwillig meldeten, sondern von mir zwangsrekrutiert wurden.
    Dann trat ich zu den Aras in der Mitte des Transmitterraums. Den ersten zerrte ich zu einem Ferronen, den zweiten zu einem Unither. Den dritten zu einem Epsaler, den vierten, den ich für den fähigsten hielt - rein zufällig, jedenfalls hoffte ich, dass es so aussah - zu Perry Rhodan. »Ihr werdet euch um die Verletzten kümmern. Für sie tun, was ihr tun könnt. Notfalls operieren, ich weiß, dass ihr die Instrumente dafür in euren Händen tragt. Zumindest die Besseren von euch.«
    Dann trat ich zu dem fünften. Dem Stolzen. »Wie kommen wir am schnellsten in die Zentrale?«
    »Ich bin Mediziner, kein.«
    Er sah gar nicht, wie ich zuschlug, schrie nur vor Schmerz und Entsetzen auf. Die Demütigung musste ungeheuerlich sein. Er, ein Galaktischer Mediziner, wurde von einer. einer abtrünnigen Terroristin. geschlagen? Ungeheuerlich.
    »Falsche Antwort«, sagte ich. »Wie kommen wir am schnellsten in die Zentrale?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er mit dem Rest der Würde, die er noch aufbringen konnte. »Ich sagte doch, ich bin Mediziner, kein.«
    Ich schlug erneut zu, und diesmal floss Blut. Gut sichtbar, im Gesicht. Er wäre zusammengesackt, wenn ich ihn nicht gepackt und festgehalten hätte. »Der schnellste Weg?«
    »Ich weiß es ni...«
    Diesmal trat ich zu. Der Knochen im rechten Oberschenkel splitterte, und der Mediker brach zusammen. Ich ließ ihn fallen.
    Natürlich wusste er es nicht. Aber er war stolz. Er war ein Ara. Er hätte die anderen, sobald wir den Transmitterraum verlassen hatten, zum Aufruhr aufgestachelt. Und das konnte ich nicht zulassen. Die verbliebenen Mediziner mussten sich um die Flüchtlinge kümmern. Nicht um ihre Klienten, denn keiner der Geflohenen würde ihnen jemals etwas zahlen.
    Und einer von ihnen musste Perry Rhodan versorgen. Falls es bei ihm noch etwas zu versorgen gab.
    »Sie wollten euch töten«, sagte ich zu den Flüchtlingen. »Skrupellos, ohne jede Bedenken. Wenn sie jetzt nicht euren Freunden helfen, einem nach dem anderen. tötet sie. Mit bloßen Händen. Wenn ihr es nicht tut, unterschreibt ihr euer Todesurteil. Und lasst keinen von ihnen aus diesem Raum. Wenn einer zu fliehen versucht, beißt ihm die Kehle durch. Habt ihr verstanden?«
    So laut und eindeutig war die Antwort auf eine meiner Fragen noch nie gewesen.
    Ich winkte die 15 aktivsten Flüchtlinge, die ich zuvor aussortiert hatte, zu einem
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