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PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

Titel: PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe
Autoren: Uwe Anton
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Flüchtlingsschiff.«
    »Ich verstehe.«
    »Wir stoßen zur Zentrale vor und melden uns dann von dort wieder. Ende.«
    Warum hat Benjameen diesen Bericht gegeben?, dachte Zim. Die Holokameras übertragen doch alles an Bord der JOURNEE!
    Natürlich, wurde es ihm dann klar. Er wollte seine Stimme hören, irgendeine, nur nicht mehr dieses Stöhnen, diese Schreie ...
    Raye, dachte er.
    Benjameen und die beiden anderen achteten gar nicht auf ihn. Perry hatte ihm nur befohlen, auf Aufforderung sofort zur JOURNEE zurückzukehren, nicht aber, sich nicht von dem Kommando zu trennen. Und sein Ziel war nicht die Zentrale.
    Er wusste, wo er Raye finden würde.
    Wenn sie noch lebt, dachte er, wird sie anderen helfen. Ich muss nur die Medostation der ILKIN suchen. Dort wird sie gebraucht. Dort werde ich sie finden.
    Er stolperte an gekrümmten Leibern, Lachen aus vertrocknetem Blut und Todgeweihten vorbei. Benjameen hatte gar nicht bemerkt, dass er sich abgesondert hatte.
    Doch dann verspürte Zim wieder eine irrwitzige Hoffnung.
    Je tiefer er ins Innere des Schiffes vordrang, desto besser schienen die Zustände zu werden. Nicht ausreichend oder gar erträglich, aber immerhin besser. Nun sah er immer öfter Tefroder, die in der Lage waren, anderen zu helfen, Verletzte zu bergen, Tote fortzuschaffen.
    Wohin?, dachte Zim. Wohin bringen sie all diese Toten?
    Er hielt einen dieser Helfer fest, der an ihm vorbei stampfte, den Blick geradeaus gerichtet. »Wo ist die Medostation?«, fragte er ihn, schüttelte ihn, als er nicht antwortete, an den Schultern. Doch der Mann reagierte noch immer nicht, schien ihn gar nicht wahrzunehmen.
    Zim ließ ihn los und ging weiter, zu dem nächsten Tetroder, der sich um einen Verletzten kümmerte, neben ihm kniete und vergeblich versuchte, den Blutfluss aus einer klaffenden Beinwunde zu stoppen.
    »Ich brauche deine Hilfe«, sagte Zim. Der Tefroder schaute nicht einmal hoch.
    Zim legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wo ist die Medostation?«
    »Deck sieben.«
    »Wie finde ich dorthin? Wo ist der nächste AntigravSchacht?«
    Nun schaute der junge Mann hoch, sah Zim an, als käme der aus einer anderen Welt, was ja irgendwie auch stimmte. Entsetzt sah Zim, dass sein Gesicht schwere Brandwunden aufwies.
    »Ganz einfach«, sagte der Tefroder, »du musst nur den Verletzten folgen, sie kennen den Weg.«
    Zim ging weiter. Ganz ruhig. Denke logisch nach. So sehr unterscheiden sich tefrodische Raumschiffe in ihrem Aufbau nicht von terranischen.
    Weiter, immer weiter, vorbei an einem Dutzend länglicher Pakete aus isolierender Thermofolie. Zim musste seine Phantasie nicht bemühen, um zu erahnen, was sich unter der Folie befand.
    Der Antigravschacht befand sich genau dort, wo er es vermutet hatte. Aber er musste warten, sich schließlich durch Dutzende Tefroder drängen, die ihn ebenfalls benutzen wollten. Er war ihnen gegenüber im Vorteil. Er war unverletzt und bei bester Gesundheit.
    Deck sieben. Er verließ den Antigravschacht, sah sich um. Hunderte von Tefrodern in einem Raum, der höchstens fünfzig aufnehmen konnte. Er schob Verletzte beiseite, die auf Hilfe warteten, stieg über Sterbende hinweg, die zusammen gebrochen waren, bis eine kleine, resolut wirkende Frau ihn am Oberarm festhielt. Ihr Griff war erstaunlich kräftig.
    Ihr grüner Overall war blutverschmiert, und der Blick ihrer Augen war längst nicht mehr traurig, sondern nur noch leer.
    »Zutritt nur für Notfälle«, sagte sie. »Du gehst am besten zur Zentrale.«
    »Ich suche Raye Corona. Sie ist Medikerin. Weißt du, wo sie ist?«
    Die Frau starrte ihn an, als habe er den Verstand verloren. »Eine Raye Corona gehört nicht zur Besatzung. Aber wenn sie Medikerin ist, operiert sie. Doch du kannst da nicht rein.«
    Zim ging einfach weiter. Zuerst versuchte die Frau, ihn aufzuhalten, doch dann ließ sie ihn los. Sie hatte keine Zeit, sich mit einem Verrückten abzugeben.
    Verzweifelt schaute er sich um. Nun sah er immer wieder Männer und Frauen in grünen Overalls, doch Raye war nicht dabei.
    Der Gang hinter dem Vorraum war nicht so überfüllt.
    Zehn, fünfzehn Türen. Hinter welchen befanden sich Operationssäle?
    Er ging drei, vier Schritte weiter, und dann hörte er die vertrauten Töne, leise, doch eindringlich.
    Lasky Bah/.
    Seine verzweifelte Hoffnung hatte einen Namen bekommen. Er ging zu der Tür, hinter der die Musik erklang, stieß sie auf, trat in einen hellen, kalten Raum, sah Medoroboter und einen Operationstisch und einen
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