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PR Action 36 Sonnendämmerung

PR Action 36 Sonnendämmerung

Titel: PR Action 36 Sonnendämmerung
Autoren: Perry Rhodan
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stand Fenathol in der Mitte des Hauptraumes, der ihm als Küche, Bad und Wohnzimmer diente, und blickte auf die einfachen Möbel aus Steckbauteilen, die zur Grundausstattung der Wohncon-tainer gehörten.
    Alles schien ihm fast unerträglich unpersönlich und leblos.
    Dabei hätte er es in der Hand gehabt, in den zwei Stunden vor der Evakuierung ein paar Antigravbehälter mit persönlichen Dingen vollzustopfen und mitzunehmen. Stattdessen hatte er sich an die Hauspositronik gesetzt und ein paar Bilder, Nachrichten und Holofilme auf ein mobiles Abspielgerät übertragen. Anschließend hatte er aus dem ehemaligen Kinderzimmer seines Sohnes ein Andenken geholt, ein paar Kleider in eine Umhängetasche gestopft und sein Heim verlassen.
    Er war einer der Ersten gewesen, die sich auf der Sammelstelle eingefunden hatten.
    Plötzlich sagte eine Stimme, die ihm nur allzu bekannt war: »Pap?«
    Er erstarrte.
    Die Stimme erklang wieder und wieder.
    Fenathol schlurfte zitternd zu einer einfachen Kommode, auf der er die von Saquola gebastelte Figur eines Schürfers abgestellt hatte. Daneben lag das Abspielgerät, das ihm vor einigen Tagen zugestellt worden war, das sich aber nicht benutzen ließ. Aus ihm drang der monotone Ruf. »Pap?«
    Er nahm beides und ließ sich, wo er war, auf den Boden sinken.
    »Endlich«, sagte das Abspielgerät, als seine Individualschwingungen akzeptiert worden waren. Ein faustgroßes Holobild baute sich auf. Es zeigte seinen Sohn in einem futuristisch aussehenden schwarzen Anzug. Sein Gesicht wirkte viel älter, als er es in Erinnerung hatte.
    »Pap«, sagte Saq. »Dies ist eine automatisch versandte Nachricht, die du erhältst, wenn mir etwas zugestoßen ist. Sie soll aber nicht einfach ein Abschiedsgruß sein, Pap.
    Ich weiß, dass du unter Galintas Dominanz gelitten hast. Sie hat dich nie als gleichberechtigten Partner anerkannt -so, wie wir Ferronen in den Augen der Terranern nie als gleichwertige Wesen gegolten haben.
    Ich will dir sagen, dass ich versucht habe, einen Unterschied zu machen. Ich habe eine Reise unternommen, wie sie kein Ferrone je zuvor erlebt hat. Ich habe versucht, dem ferronischen Volk eine neue Bestimmung zu geben. Wenn du diese
    Nachricht nun abspielst, heißt das, dass ich versagt habe. Dafür und für alle unangenehmen Dinge, die du früher oder später über mich vernehmen wirst, entschuldige ich mich bei dir, Pap.
     
    Bitte sei nicht enttäuscht oder gar traurig darüber. Auf meiner Reise wurde mir vieles bewusst. Ein Baum ohne Wurzeln ist nur ein Stuck Holz, sagt man. Ich weiß, dass du dir nichts aus Bäumen machst. Dennoch wurde mir in den letzten Jahren bewusst, wie wahr dieses Sprichwort ist.
    Ohne meine Wurzeln wäre ich nur ein unbedeutendes und totes Stück Holz. Du warst meine Lebensquelle und Motivation, im Leben etwas zu erreichen. Du bist ein ehrlicher und hart arbeitender Ferrone. Für dich und unser Volk habe ich versucht, etwas Großartiges zu schaffen. Nun hat sich mein Schicksal entschieden.«
    Die letzten Worte endeten in einem trockenen Keuchen. Fenathol hatte genügend Ansprachen seines Sohnes gesehen, um zu wissen, dass er normalerweise keine Probleme hatte, Reden auf den Punkt zu bringen.
    Saq räusperte sich. »Pap«, fuhr er fort, »was ich eigentlich wollte, ist... Ich will dir damit sagen, dass ich stolz bin, dein Sohn zu sein.«
    Für einen Atemzug blieb Saqs Gesicht ganz nah an der Aufnahmeoptik, dann erlosch das Holobild.
    Fenathols raue Hände umschlossen die kleine Figur. Eine Träne rann über seine Wange und blieb im unrasierten Kinn hängen.
    »Du hast es geschafft, Perry Rhodan«, sagte Homunk. »Jetzt werde ich mein Versprechen einlösen.«
    Das künstliche Wesen berührte eine unscheinbare Stelle des Physiotrons. Sofort verschwand die kupferfarbene Abdeckung, und eine Konsole wurde sichtbar. Homunk legte die flache Hand auf ein markiertes Feld und wartete einige Sekunden.
    Dann zögerte er und runzelte die Stirn.
    »Ich fürchte, wir müssen mit Komplikationen rechnen.«
    Rhodan trat neben ihn. Auf dem Display sah er nur unverständliche Muster und einige oszillierende Kurven; das konnte alles Mögliche bedeuten. »Präzisiere bitte dein Verständnis von Komplikationen.«
    Ein freudloses Lächeln zerschnitt Homunks Gesicht. »Es tut mir leid. Der Prozess ist zu weit fortgeschritten. Die sekundärverwendbare Eneigie«, er deutete auf eine abfallende Linie, »die zum Betrieb des Nottransmitters benötigt wird, nimmt immer mehr ab,
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