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PR Action 34 Kind Des Asteroiden

PR Action 34 Kind Des Asteroiden

Titel: PR Action 34 Kind Des Asteroiden
Autoren: Perry Rhodan
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schritt auf das Rednerpult zu. Er trug seit zwei Wochen seine Haare pechschwarz gefärbt und stellte nun beim flüchtigen Blick in ein spiegelndes Fenster fest, dass sie hervorragend mit der schmucken weißen Galauniform des ferronischen Diplomatischen Korps kontrastierten.
    Er trat ans Rednerpult, öffnete seine Mappe, entnahm das Papier mit seiner Rede und legte es vor sich auf das Pult. Seine Bewegungen waren klar und dynamisch, ohne jede Hast und Nervosität. Saquola wusste, wie wichtig es war, die Zuhörer von der Botschaft einer Rede schon zu überzeugen, bevor sie auch nur das erste Wort gehört hatten.
    Saquola blickte auf.
    »Hochedler Thort, sehr zu lobpreisende Herren!«, begann er, wie das Protokoll es verlangte. Im Gegensatz zu seinen Vorrednern lächelte er aber nicht. Die Zuhörer sollten sehen, dass er nicht mit solch billigen Tricks arbeitete.
    »Es ist mir eine hohe Ehre, hier im Saal der Beschlüsse vor diesem illusteren Gremium der wichtigsten Entscheidungsträger unseres Heimatplaneten von den Erkenntnissen meiner Forschungsreise berichten zu dürfen. Ich werde Sie jedoch nicht langweilen mit Informationen zu neuen Planeten und ihren Ressourcen, die meine Expedition im Auftrag des Vereinten Imperiums besucht hat. Zum einen ist dies bereits am Vorabend auf der Handelsmesse in Thorta öffentlich geschehen, und zum anderen können Sie problemlos die entsprechenden Dokumente anfordem, die noch weitere und für Ihre Augen äußerst interessante Zusatz Informationen beinhalten.«
    Saquola ließ den Blick kurz schweifen und gab sorgsam darauf acht, nicht denselben Fehler wie die Vorredner zu machen, die sich die ganze Zeit über krampfhaft auf Thort Tsamal II. konzentriert hatten. Wieder nahm er den seltsamen Geruch wahr, und plötzlich wusste Saquola, was er bedeutete: gepflegte LangeweÜe!
    »Ich will«, sagte er mit nuancenreich erhobener Stimme, »Ihren Blick auf die Perspektiven lenken, die sich für Ferrol und unser gesamtes Heimatsystem unter dem Schirm des Vereinten Imperiums ergeben und seines prägenden Einflusses selbst in Einzelheiten ergeben. Ist es nicht merkwürdig, dass wir auf unserem eigenen Planeten häufiger in terranischen Jahren rechnen als in den Umläufen Ferrols um unsere Sonne? Dies mag nur ein kleines Zeichen der terranischen Hegemonie sein, unter der wir uns wirtschaftlich und kulturell bewegen. Die Vorherrschaft bringt dem ferronischen Volk durchaus konkrete Vorteile. Ich brauche Sie nicht an die Sicherheit vor den Mehandor-Sippen zu erinnern, an ihre handelspolitischen und logistischen Versuche früherer Zeiten, uns zu unterjochen.«
    Saquola ließ die Worte kurz wirken, bevor er fortfuhr. Erstmals fühlte er, wie ein leises Lächeln seine Mundwinkel nach oben zog.
    »Jedoch sei vor Ihnen, den Wirtschaftsmagnaten unseres Volkes, der kritische Versuch gestattet, die Vor- und Nachteüe des Anschlusses an die Tferraner und nun an das Vereinte Imperium abzuwägen.
    Hier im Roten Palast wurde vor bald 200 Jahren ein Vertrag aufgesetzt, der dem jungen Solaren Imperium eine Militärbasis und einen Handelsstützpunkt erlaubte. Seither beliefern wir andere Völker und Planeten mit feinmechanischen Produkten, die fast in der gesamten bekannten Galaxis als unerreichbar gelten. Doch was erhalten wir an Gegenwerten? Bekommen wir eine adäquate Bezahlung? Bekommen wir das, was wir dringend brauchen? Oder werden wir eingeschränkt und getröstet mit fünfdimensionaler Spielerei, mit dem Argument, wir seien grundsätzlich ungeeignet für höherwertiges Denken?«
    Das war - semantisch betrachtet - eine feine Lüge, die in den oberen Kreisen Ferrols jedoch häufig verwendet wurde und allgemein anerkannt war.
    »Bei diesem Punkt will ich gedanklich ansetzen, bei dem Trauma, das wir gerne tabuisieren. Ja, Ferronen sind nicht in der Lage, in höherdimensionalen Strukturen zu denken! Aber glauben Sie ernsthaft, dass der terranische Fahrer eines Mietgleiters in der Lage ist, den Unterschied zwischen einem Impulstriebwerk und einem Antigrav technisch zu erläutern? Das kann er nicht - und das braucht er auch nicht. Er benutzt diese Geräte, ohne sie zu verstehen. Auch wir bauen in den Fabriken auf unseren Welten Fünf-D-Geräte - sie funktionieren, ohne dass wir wissen, wie das exakt geschieht. Was sich bei einem Nullzeitsprung eines arko-nidischen Raumschiffs hyperphysikalisch abspielt, wissen weder der Kapitän noch der Betreiber der Bordkantine - auch sie sind Anwender einer Technik, die sie
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