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PR Action 33 Zwischen 42 Welten

PR Action 33 Zwischen 42 Welten

Titel: PR Action 33 Zwischen 42 Welten
Autoren: Perry Rhodan
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Erdsprachen gefüttert.
    »Ein Pferd hat vier Beine, und es stolpert auch?«, wiederholte er etwas ratlos. »Es scheint schwierig zu sein, eine Entsprechung in Interkosmo zu finden. Das gilt übrigens für etliche eurer Sprichwörter. Eines meiner nächsten Projekte wird wohl die Perfektionierung der Übersetzungssemantik sein.«
    Tatjana Michalowna antwortete nicht. Es war merkwürdig: Ihre »russische Seele« hatte sie erst entdeckt, als sie auf Ar-kon weilte. Offenbar stieg das Bedürfnis nach einer klar umrissenen kulturellen Identität, je größer und kosmischer der eigene Bezugsrahmen wurde. Und umgekehrt. Sie erinnerte sich noch zu gut daran, wie sie ihrer leicht besitzergreifend werdenden russischen Heimat entflohen war, um zu einer Tferranerin zu reifen. Damals ...
    Sie gingen an Raanis von Las-Töor vorbei, einem reichen akonischen Händler, der sie wie stets kaum eines Blickes würdigte. Er trug einen schwaizen, overallähnlichen Anzug ohne sichtbare Verzierungen, beinahe beleidigend schlicht zwischen den vielen herausgeputzten Passagieren. Neben ihm saß eine unterwürfig zur Seite blickende Arkonidin von erstaunlicher Schönheit.
    Ein Roboter, erkannte Tatjana, die keinerlei Gedankenwelt bei der Frau ausmachte, und sie spürte die krankhafte Befriedigung des Mannes, weil ihm eine Frau aus dem verachteten Volk der eigenen Nachfahren so willenlos zu Diensten war. Der Hass zwischen Akonen und Arkoniden gehörte zu den Dingen, die sie nie würde verstehen können.
    Aber auch Vertreter anderer Völker versammelten sich an den kleinen Tischen: Da saßen zwei Aras, ein Mann und eine Frau, und worüber sie diskutierten, hatte definitiv nichts Berufliches an sich; ein barbarisch herausgeputzter arkono-ider Eppaner, den sie anhand der gewaltigen Ohren erkannte, war eingekeilt zwischen zwei exotischen Fantan-Leuten. Waffenhändler, soweit sie sich erinnerte, alle drei.
    Unweit davon hockte ein halbes Dutzend für Tatjana völlig gleich aussehender Hasproner mit baumelnden Bocksbeinen vor großen Krügen, in denen es zischte und schäumte. Ein Newraner setzte soeben lautstark einer Robotbedienung zu, weil er angeblich nicht belehrt worden war, dass die Juk-Essenz im zweiten Gang keineswegs von frei lebenden Juks gewonnen worden war, sondern von einer speziellen Züchtung, die in den Städten von Prenatis domestiziert wurde.
    Eine Springerin fiel Tatjana besonders auf: Die Frau war groß und grobknochig, mit einem rasierten Schädel bis auf einen
    orangefarben und schwarz gefärbten Kamm. Ihre Stirn zierte eine glitzernde Tätowierung, und so, wie sie sich bewegte, passte sie so wenig auf einen Luxusliner wie Gucky in eine Kürschnerei. Sie wirkte selbstbewusst bis an die Grenze zur Penetranz, jede Bewegung drückte Kraft und Aggressivität aus.
    Flüchtig streifte Tatjana ihren Geist, der nur von einem einzigen Thema beherrscht wurde: Wega. Irgendjemand, der ihr viel bedeutete, musste sich im WegaSystem aufhalten und in eine prekäre Lage geraten sein. Aber das ging die Mutantin nichts an.
    Tatjana zupfte an einer Strähne, die ihr in die Stirn fiel. Das glatte, lange Haar hatte sie bis auf diesen einzigen kleinen Makel straff zurückgekämmt und zu einem Pferdeschwanz gebunden, was ihr Gesicht strenger wirken ließ als gewöhnlich, da die Wangenknochen dadurch besonders zum Ausdruck kamen.
    Mit jedem Schritt durch den Raum wuchs ihre Enttäuschung - sie spürte nicht den Hauch jener Gedanken, die den gesuchten Dieb auszeichnen mussten.
    Und dennoch ... irgendwo musste er stecken.
    *
     
    Gwerk Snoop stocherte lustlos in seinem Nachtisch. Die Holovid-Nachrichten, die er leichtfertigerweise in einem kleinen Würfel auf den Tisch hatte projizieren lassen, waren erschütternd: Die Wega-Krise spitze sich zu, hieß es. Der Großadministrator sei persönlich zugegen, um gegen einen Verbrecher, Rebellen, Renegaten oder Helden - darin war man sich in der Presse bislang nicht einig geworden - vorzugehen, der früher einmal ferronischer Botschafter auf Terra gewesen war.
    Gwerk wusste mit diesem Saquola zwar nichts anzufangen, Tatjana hingegen hatte ihn einmal auf einem Empfang der Tre-bolaner kennengelernt. Die beiden hatten sich nett unterhalten, da sie völlig ungeeignet waren, trebolanische Kunst auch als solche zu empfinden.
    »Ein Mutant«, flüsterte sie, »nie wäre ich darauf gekommen ... «
    Die eilig aufgerufenen Hintergrundinformationen bezeichneten Saquola als Divestor und schrieben ihm die Fähigkeit zu, die
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