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PR Action 25 Mutantensterben

PR Action 25 Mutantensterben

Titel: PR Action 25 Mutantensterben
Autoren: Perry Rhodan
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erschreckend, verwirrend oder gar belustigend wirken.
    Einen Großadministrator, der einem einfachen Agenten der Galaktischen Abwehr Rede und Antwort stehen musste, sahen die immer zahlreicher werdenden Zaungäste rings um die Absperrung am Glitzerbrunnen nicht alle Tage. Sicherlich war der Platz in ein schalldämmendes Feld eingepackt; doch allein das Spektakel, das ich dem seltsamen Pärchen bot, wollte sich niemand entgehen lassen.
    In meiner Schilderung der Vorgänge rings um Gucky gab ich mich ahnungslos. Ich deutete Vermutungen an, die rein gar nichts mit meinen wahren Gedanken zu tun hatten. Ich stellte mich dumm, antwortete zögernd, schüttelte mehrmals den Kopf, gab einen unsicheren Perry Rhodan zum Besten.
    Die Schweißperlen auf der Stirn der Agentin verschwanden. Sie wusste nun, dass ich wusste, was gespielt wurde. Wir umkreisten einander wie gereizte Kampfhunde; ich gab mich mittlerweile mäßig freundlich, während Saturano mich mit immer weiter ins Detail gehenden Fragen piesackte.
    Es war ein Spiel, in dem wir Ecken und Kanten zeigten, während wir stets darauf achteten, die richtigen Worte zu finden. Der mögliche Beobachter durfte ja nicht das Interesse an uns beiden verlieren.
    »Wie heißt Dir Vorgesetzter?«, fragte ich letztlich, nachdem ich einigermaßen erschöpfend über den Psi-Sturm rings um Gucky und mich Auskunft gegeben hatte.
    »Das soü Dinen mein KoDege selbst sagen«, antwortete die Frau; sie wirkte kühl und abweisend. Dire Körperhaltung und kleine Gesten drückten etwas ganz anderes aus: Sie war am Ende ihres Lateins angelangt, musste das Gespräch aber unbedingt in Gang halten. Sie wusste mehr als ich; mit steigender Nervosität warf sie verdeckte Blicke auf ihr Armbandkom.
    Das Zeichen kam, bevor unsere Unterhaltung allzu peinlich wurde: Ihr Partner rauschte heran, mit weit um seine Beine wehendem Mantel, schob sich neben Kosmo und sagte: »Genug. Wir haben ihn angemessen. Es handelt sich um einen Einzeltäter.«
    Und im Himmel entstanden unzählige neue Lichter. Die Einsatztruppen der Galaktischen Abwehr gingen in Position.

8. Aus dem Leben eines Märchenerzählers, Teil 2
    Woher stammte dieses Geschick, Erlebnisse, die auf nüchternen Tatsachen beruhten, in eine Geschichte einzubetten, die die Menschen interessierte? Warum verstand er es, einen gelungenen Aufbau zu konstruieren, Neugierde zu erwecken, spannungsfördernde Pausen zu setzen, wo sie notwendig waren, und das Tempo anzuziehen, wenn es erforderlich war? Warum ließen es seine positronischen Routinen zu, dass die Bio-Komponente derart Übergewicht gewannen? Wo blieb die natürliche Ausgewogenheit, die die Posbis bei seiner Aufrüstung bezweckt hatten?
    Oder sprach hier so etwas wie ein bioplasmatischer Instinkt an, der ihm sagte, dass er dem Menschen namens John DeVries ein ganz besonderes Schauspiel bieten musste, wollte er dem Griff des Großen Abschalters entkommen?
    »Du bist ein Stück Geschichte, und du bist ein Vermögen wert.« DeVries stierte in sein Glas. Das Gefäß protestierte in Leuchtfarben gegen den zu hohen Alkoholkonsum am heutigen Tag, doch der Mensch achtete nicht darauf. »Du hast Perry Rhodan vor der Schleuse der AETRON in Empfang genommen, zu Crest an Bord gebracht und damit den Beginn einer neuen Ära eingeläutet. Du hast den Unsterblichen bewacht, als er Thora das erste Mal gegenüberstand. Du warst bei der Gründung Terranias mit dabei ... «
    »Die Stadt hieß damals Galakto City.«
    »Ich weiß, ich weiß ...« John DeVries trank die Tasse in einem Zug leer und deaktivierte sie. »Weißt du eigentlich, in welche Verlegenheit du mich bringst? Ich bin Sammler aus Leidenschaft, und nur deshalb habe ich diese schäbige Arbeit im Schredderwerk angenommen. Nebenan lagern mehr als zweihundert Blechkumpels und mehrere Tonnen Ersatzteile. Kollegen von dir, die seit Jahrzehnten nicht mehr gebaut werden; Einzelstücke seltener Serien, Prototypen, Unikate, Spezialanfertigungen, Uraltmodelle, Jubiläumsmodelle, solche mit besonderen Seriennummern. Sie alle bezeugen, was während der letzten anderthalb Jahrhunderte auf Terra geschehen ist. Ihr scheint allgegenwärtig zu sein. Ihr seid Teil unseres Lebens geworden, so sehr, dass wir wohl hilflos wären, wenn ihr von einem Tag auf den nächsten verschwinden würdet.«
    »Sie bringen mich auf schlechte Gedanken, Sir.«
    »Ich frage mich, woher dieser besondere Sinn für schlechten Humor stammt. Das Bioplasma allein kann’s nicht sein.« John DeVries
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