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PR Action 21 Die Puppe Tanisha

PR Action 21 Die Puppe Tanisha

Titel: PR Action 21 Die Puppe Tanisha
Autoren: Perry Rhodan
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Lok-Au-razins ausgeliefert.
    Doch der Magadone war nicht hier, nicht verantwortlich für die Geschehnisse.
    »Was ist los?«, schrie sie. »Was geschieht?«
    »Festhalten! Die Ekhoniden bombardieren den Mond«, erklang die Stimme des Tbrraners in ihrem Empfänger.
    Nur festhalten? Das war viel zu wenig. Tanishas Gedanken üb erschlugen sich. Als ob die bedrückende Enge im Schacht nicht genug wäre, drohte die Gefahr, in ihm verschüttet zu werden, wenn es zu einem Erdrutsch kam. Sie fühlte sich fast ein wenig schuldig, weil sie keinen Sprung unternehmen konnte.
    »Ich will raus!«, keuchte sie. »Klettert schneller!«
    Was Betty und Rhodan zweifellos getan hätten, wäre es ihnen möglich gewesen. Die Abmessungen des Schachts behinderten die Erwachsenen schlimmer als die junge Mutantin.
    Rhodan zwängte sich Stück für Stück voran, der Mondoberfläche entgegen, hinaus in den Krater. Durch die Krümmung des Schachts war die Austrittsöffnung nicht zu sehen. Die Lichtkegel der Helmscheinwerfer tasteten zitternd über Sand, Felsen und Kristalle.
    Tanishas Hände umklammerten einen Vor sprung, während sie ihrem hämmernden Herzschlag und dem Nachhall ihrer schweren Atemstöße lauschte. Sie löste eine Hand und griff über sich, zog sich weiter und fand gleichzeitig neuen Tritt. Betty war gleich über ihr, Rhodan gewann an Vorsprung. Er hielt irme, um sich zu vergewissern, dass er die Frauen nicht verlor.
    »Beeil dich!«, trieb Tanisha ihn verärgert an.
    Unmittelbar vor ihr glühte eine Kristallader in kaltem blauem Schein. Das Leuchten verhieß Leben, war Leben. Tanisha sah und spürte es gleichermaßen. Nach dem Zünden der Keime war die Verbindung zwischen ihr und der für Terraner so unsagbar fremden Lebensform der Opulu größer denn je. Sie tat einen weiteren Schritt, zog sich einen Meter weiter...
    ... und wurde von brachialer Gewalt gepackt.
    »Eine Explosion ganz in der Nähe!«, schrie Rhodan. Der Rest seiner Worte verlor sich in Tanishas Entsetzen.
    Viel heftiger als zuvor wurde der Schacht erschüttert. Diesmal, Tanisha wusste es einfach, erbebte der gesamte Krater.
    Im Gestein vor ihr tat sich ein Riss auf, verzweigte sich in einem Augenblick und zerfetzte die glühende Ader. Blaues Leuchten sickerte aus dem klaffenden Spalt wie Blut aus einer Wunde, perlte über Gestein und verblasste. Seine Intensität ließ in gleichem Maße nach, wie die mentalen Schmerzensschreie im Geist des Mädchens auf brandeten. Sie waren von glühender Intensität, durchdrungen von Pein, die sonst niemand empfing.
    Der Ausbruch des anorganischen Lebens fokussierte sich, ohne dies zu beabsichtigen, auf den einzigen Humanoiden, den es erreichte. Auf das Muster, das sie für die Opulu gebildet hatte, nämlich eben auf Tanisha. Auch sie schrie, gequält, entsetzt und durch den heftigen mentalen Schlag orientierungslos.
    Ihre Hände glitten von dem Vorsprung ab, an den sie sich geklammert hielt, und ein weiteres Bergbeben schüttelte sie ab wie eine lästige Tsuti-Fliege.
    Sie vernahm eine Stimme. Betty? Die Worte waren zusammenhanglos, jedenfalls kamen sie Tanisha so vor. Sie rutschte in der engen Röhre mehr, als dass sie fiel, und glitt doch ungleich
    schneller in die Tiefe als die größeren Erwachsenen.
    Sie streckte die Arme aus und versuchte sich irgendwo festzuhalten. Das blau blutende Leuchten blieb über ihr zurück. Dafür folgten ihr zwei tanzende Lichter, die Scheinwerfer Bettys und, ein beträchtliches Stück weiter oben, Rhodans. Sie folgten Tanisha hinab, ob freiwillig oder ebenso hilflos wie das Mädchen selbst, war nicht zu erkennen. Jedenfalls kamen sie in dem engen Schacht wesentlich langsamer voran.
    Tanisha schlitterte in die Tiefe. Sie wurde von Stößen geschüttelt, die durch den Anzug drangen und ihren Körper malträtierten, als sei die Schutzhülle nicht vorhanden. Im Fallen versuchte sie den Schacht telekinetisch zu stabilisieren. Es war unmöglich, und Betty erging es in dieser Hinsicht bestimmt nicht besser.
    Der mentale Schrei in Tanishas Verstand ebbte ab und hinterließ ein stilles Echo, das noch grauenvoller war. Es klang nach Tod, nach dem Ende. Andere Kristalle, Dutzende, Hunderte, die sie während des Sturzes mit flüchtigem Blick erhaschte, glühten in Rot, Grün und Blau, in den Farben der Hellquarze. Selbst eine Kristallader hatte die Erschütterungen unbeschadet überstanden.
    Für wie lange?
    Ein weiterer Angriff, der nächste Schlag, konnte jederzeit eintreten. Tani-sha blieb keine
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