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PR Action 18 Tod über Ekhas

PR Action 18 Tod über Ekhas

Titel: PR Action 18 Tod über Ekhas
Autoren: Perry Rhodan
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allerdings geflissentlich ignorierte, dass die Mutantin sich bereits gesetzt hatte.
    Rhodan verkniff sich ein zufriedenes Grinsen. Aha - erste Lektion gelernt!
    Wenn nur alles andere auch so einfach wäre ...
    »Ich habe eine kleine Mahlzeit vorbereiten lassen. Ihr seid gewiss hungrig.«, Liarr ging ihnen voraus und auf den Tisch zu. Darauf standen Teller und Platten mit allerhand Speisen, von denen Rhodan zwar die allerwenigsten kannte, die aber allesamt köstlich dufteten.
    »Oh, Bordservice«, ließ Betty sich vernehmen und konnte sich nicht verkneifen zu bemerken: »Na ja, immerhin in dem Punkt hinkt Ihr hinter uns her. So was gibt’s auf den Shuttle-Flügen des Vereinten Imperiums schon lange nicht mehr.«
    Rhodan warf ihr einen gespielt tadelnden Blick zu, Betty zwinkerte belustigt. Liarr überging den Einwurf -entweder weil er unter ihrer Würde war, oder vielleicht verstand sie ihn auch gar nicht. Hätte Rhodan raten müssen, so hätte er auf Letzteres getippt - Liarr schien ihm eine jener Personen zu sein, die nicht über den Tellerrand des eigenen Systems hinausblickten.
    Das hatte zwar mit der angeborenen Arroganz aller Arkoniden und ihrer Abkömmlinge zu tun, war aber ebenso auf der politisch verantwortlichen Personalebene anderer Spezies zu beobachten. Über tatsächlichen Weitblick, der ins Universum hinaus- und zu den anderen Völkern hinreichte, verfügten nur die wenigsten.
    Sie nahmen Platz. Erst jetzt wurde Rhodan bewusst, dass Rettkal zurückgeblieben war und auch keine Anstalten machte, ihnen zu folgen, um sich mit an den Tisch zu setzen. Er wollte ihn schon jovial herwinken, als ihn ein Gedankenimpuls traf wie eine Einhalt gebietende Hand, dazu ein warnender Blick Bettys.
    Sie erinnerte ihn daran, wo sie hier waren und welche Gepflogenheiten hier herrschten.
    Der Terraner verzog kaum merklich die Lippen: Gerade eben hatte er sich noch - indirekt - zu den wenigen weitblickenden, alles verstehenden und respektierenden Verantwortlichen des Universums gezählt ...
    Liarr war »Oberste Finanzbetreuerin« auf Ekhas - und die »Ultima« in allen Fragen, die Sklaverei betreffend.
    Das hieß, sie war sehr wahrscheinlich die bedeutendste Politikerin des Planeten und vermutlich sogar des ganzen Systems.
    Und Rettkal war nichts weiter als ... ein Sklave.
    Womit es ihm versagt blieb, an diesem Tisch zu sitzen.
    Das gefiel Rhodan nicht. Ganz egal, in welcher Form sie praktiziert wurde, Sklaverei war für ihn gleich Barbarei. Aber er musste akzeptieren, dass sie im Naral-System quasi Lebensart war. Man hatte sich nicht einfach nur damit abgefunden, man ließ sich freiwillig versklaven, betrachtete diese Form ungleichen Miteinanders als Teil des Fundaments, auf dem ein tonangebendes galaktisches Volk ruhen musste, wollte es über kurz oder lang nicht zerfallen oder untergehen.
    Sanilt, der verstorbene Gladiator-sklaven-Ausbilder, hatte ihnen dieses Prinzip erläutert. Einleuchtend hatte es ja geklungen, das räumte Rhodan durchaus ein, aber gutheißen musste er es deswegen noch lange nicht. Es gab andere, humanere Formen des Zusammenlebens, die dem Bestehen eines Volkes förderlich waren. Frieden und Harmonie mussten Tag für Tag aufs Neue praktiziert und gefestigt werden, ihre Basis bedurfte steter Ausbesserungsarbeiten, sollte sie durch Missstände, die sich unmerklich einschliffen, nicht brüchig werden ...
    »Setz dich zu uns, Rettkal.«
    Rhodan fühlte sich unversehens aus seinen Gedanken gerissen und blickte auf. Er konnte kaum glauben, was er da sah: Liarr, die Ultima, hatte die Hand erhoben - unübersehbar huldvoll und zugleich herablassend zwar, aber immerhin! - und bedeutete Rettkal, sich zu ihnen zu gesellen.
    Staunen prägte sich in die kantigen Züge des jungen Ekhoniden. Mit dieser Entscheidung überrumpelte Liarr ihn nicht minder, mochte er es sich insgeheim auch gewünscht haben, in ihrer unmittelbaren Nähe zu sein. Aber es wäre ihm sicher nie in den Sinn gekommen, selbst darum zu bitten, und er hätte sich gewiss nicht träumen lassen, dass sie ihm diese Gunst gewähren könnte.
    Wie ungeheuerlich diese Einladung an den Tisch hier war, bewies nicht zuletzt ein Blick in die Gesichter der anderen Delegationsangehörigen: Von Überraschung bis hin zu nur mühsam verhohlener Empörung stand in ihren Mienen alles zu lesen.
    In Gedanken ergänzte Rhodan das Bild, das er sich von der Ultima gemacht hatte, indem er den Eigenschaften, die er bisher an ihr ausgemacht hatte, eine weitere hinzufügte:
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