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PR Action 16 Tarkalons Abgrund

PR Action 16 Tarkalons Abgrund

Titel: PR Action 16 Tarkalons Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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leise.
    »Solmon!«, stieß Mechter mit einem Blick auf das Empfangskomitee verblüfft aus.
    Der Unbewaffnete trat vor und vollführte eine einladende Bewegung mit beiden Armen.
    »Herzlich willkommen!«, sagte er mit deutlichem Triumph in der Stimme. »Herzlich willkommen in Tarkalons Untergrund!«

2. - 7. Juni 2167 01:38:48
    Der Wortführer der Nertisten hatte ihnen befohlen, von der Draisine zu steigen und davor Aufstellung zu nehmen.
    »Bitte betrachten Sie sich nicht als Gefangene«, sagte der Mann, unter dessen Tarnanzug sich gewaltige Muskelpakete abzeichneten.
    Seine roten Augen stachen aus dem bleichen Gesicht heraus wie zwei Rubine, die im kalten Schnee lagen. Die weißen Haare waren auf Fingerlänge gestutzt und standen auf der Oberseite seines Schädels angriffslustig in die Höhe, während sie auf den Seiten und im Nacken so kurz geschnitten waren, dass der Haaransatz nicht auszumachen war.
    »Sie werden während Ihres Aufenthalts alle Annehmlichkeiten politischer Gäste genießen können«, fuhr der Tarka fort. Seine Stimme klang klar und befehlsgewohnt.
    Automatisch griff Betty Toufry nach seinen Gedanken. Die bisher rein optischen Eindrücke bestätigten sich. Der, nach terranischen Maßstäben gerechnet, etwa sechzigjährige Mann war beseelt von einem militärischen Geist. Seine Gedanken formten sich zu klaren Aussagen, während im Hintergrund bereits Planspiele abliefen, was als Nächstes zu tun sei.
    In der Struktur seines Denkens war er Allan D. Mer ca nt nicht unähnlich, doch unterschieden sie sich darin, dass sich die Gedanken des Gal Ab-Chefs warm und fürsorglich anfühlten. In diesem Tarka herrschte jedoch Eiseskälte, und genauso war es auch um seine Gedankenwelt bestellt.
    »Zu gütig!«, kam es von Mechter, dem Provisorischen Verweser Tarkalons.
    Der alte Mann war am Ende seiner Kräfte. Die Flucht vor dem abstürzenden Raumschiff und die Fahrt durch den Bergwerksstollen hatten ihn an seine körperlichen Grenzen geführt. Dennoch stand er stolz auf seinen Stock gestützt da. Zwar schnaufend wie eine Dampflokomotive, dennoch aufrecht, wie es sich für jemanden gehörte, der
    Macht nicht nur besaß, sondern auch repräsentierte.
    »Ich habe meinen Quellen gleich gesagt, dass sie falschlagen, als sie von Ihrem Tod berichteten, Solmon!«
    Mechter lief der Schweiß in Strömen über das Gesicht, doch er ignorierte es. »Hier haben Sie sich also eingegraben!«
    »Als Sie meinen Sohn hinrichten ließen, wusste ich, dass ich der Nächste auf Ihrer Todesliste sein würde«, ent-gegnete der Mann, den Mechter Solmon genannt hatte. Seine Stimme blieb bar jeglicher Emotionalität. »Doch wir werden noch genügend Zeit zum Plaudern haben. Wir wollen schließlich nicht unseren hohen Besuch aus Terrania mit unseren lokalen Geschichten langweilen!«
    Betty fühlte den Blick aus Rhodans grauen Augen auf sich ruhen. Ohne ihn anzusehen, streckte sie ihre telepathischen Fühler nach den Gedanken des Unsterblichen aus. Sie wusste, dass er ihr etwas mitteilen wollte und deshalb seine Abschirmung geöffnet hatte.
    Ich gehe nicht davon aus, dass unser Leben direkt bedroht ist, dachte Rhodan intensiv. Sind Sie der gleichen Meinung, Betty?
    Die Mutantin nickte als Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte. Für einen Außenstehenden wäre es unmöglich gewesen, zu bemerken, dass sie in telepathischem Kontakt standen - solange er nichts von ihren Fähigkeiten ahnte.
    Gut!, dachte der Großadministrator. Dann bleiben wir vorerst passiv. Ich will wissen, welche Rolle die Nertisten auf Tarkalon wirklich spielen und ob sie vielleicht doch hinter der Manipulation der Posbis durch den Kristallmond stehen.
    Betty senkte den Kopf. Langsam und ruhig. Solange die Nertisten keine eindeutigen Anzeichen dafür gaben, dass sie Betty erkannt hatten, war es von großem Vorteil, ihre Fähigkeiten geheim zu halten.
    Kurz horchte sie in die Köpfe der Umstehenden hinein.
    Tanisha, das kleine Mädchen, das offensichtlich terranisch-indischer Abstammung war, suchte Rhodans Nähe. Seine Gedanken waren von Angst erfüllt. Sie kreisten um einen Mann, der Fesk hieß und ebenfalls zu den Nertis-ten gehört hatte.
    Sie dürfen mich nicht erkennen!, nahm Betty einen besonders auffälligen Gedanken Tanishas wahr.
    Gleichzeitig überlegte die junge Tarka, welche Bojen sie auf Tarkalon anpeilen konnte, um sich und Rhodan in Sicherheit zu bringen. Jedoch hatte sie auch Zweifel daran, ob sie bereits wieder über genügend Kräfte verfügte, um einen
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