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PR Action 04 Festung Der Regenten

PR Action 04 Festung Der Regenten

Titel: PR Action 04 Festung Der Regenten
Autoren: Perry Rhodan
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Energie.
    *
    Eine Stunde später präsentierte die Medikerin die Ergebnisse ihrer Untersuchung. In einem Holo-Kubus drehte sich die kom
    pliziert aussehende Gitterstruktur einer chemischen Verbindung, mit der Rhodan nichts anfangen konnte.
    »Gute Nachrichten, Captain?«, erkundigte er sich.
    »Erhellende«, antwortete Dr. Jiang Zhou. Sie war wieder in einen weißen Kittel geschlüpft, in dem sie sich am wohlsten fühlte. In ihrem fein geschnittenen asiatischen Gesicht zeigte sich keine Regung. »Ob sie gut sind, lasse ich dahingestellt. Neben der bereits zuvor entdeckten Mikrotechnik habe ich eine chemische Substanz gefunden, deren Herkunft mir schleierhaft ist. Dazu könnten vielleicht die Aras mehr sagen.«
    »Ist es Ihnen gelungen, die Substanz zu analysieren?«
    »Das war nicht besonders schwierig. Die Zusammensetzung steht fest, ebenso die Wirkungsweise. Die Wirkung tritt bei einem gewissen Zustand der Umgebung auf.«
    »Der Umgebung?«, hakte Cosmai Cetera nach.
    »Der Umgebungstemperatur, um genau zu sein. Die Substanz bleibt inaktiv, solange eine bestimmte Temperatur nicht unterschritten wird. Erst dann wird sie gefährlich, allerdings als eine Komponente von zweien, die nötig sind, um das auszulösen, dessen Zeuge wir geworden sind.«
    »Eine binäre Bombe?« Rhodan wurde hellhörig. »Ein Zusammenwirken von Technologie und Chemie zum Erstellen eines Sprengsatzes? Vom direkten Zusammenwirken zwei derartiger Bestandteile habe ich noch nie gehört.«
    »Die Sache ist auch etwas komplizierter«, sagte die Medikerin. »Die Mikrotechnik ist nicht Teil des Explosionsmaterials, sondern löst dieses aus. Auch die unglaublich weit entwickelte Technologie ist an die Temperatur gekoppelt. In ihrem Fall ist es mir sogar gelungen zu ermitteln, an welchem Punkt die Reaktion eintrat. Sobald die Körpertemperatur des Wirts unter 32 Grad Celsius fiel, begann sie mit einem Countdown und entließ eine zweite chemische Substanz ins Blut.«
    Rhodan begriff. Erst die Abkühlung des Leichnams hatte für
    die Aktivierung der beiden chemischen Substanzen geführt, die im Zusammenspiel für die Explosion sorgten. Dass Zhou zuerst an die überaus begabten Ara-Mediziner als Hintermänner der Aktion dachte, war nachvollziehbar. Auch Rhodan selbst wusste sich keinen Reim auf die Herkunft dieses ungewöhnlichen Sprengsatzes zu machen.
    Eine weitere Assoziation drängte sich Rhodan auf. Bei der genannten Mikrotechnik fielen ihm spontan die Siganesen ein, die als die fortschrittlichsten Mikroelektroniker und als beste Mikromechaniker der Milchstraße galten. Er schob den Gedanken von sich. Die extrem kleinwüchsigen Kolonialterraner hatten keinen Grund, mit Feinden der Menschheit zu paktieren.
    »Offensichtlich«, überlegte er laut, »war der Tote das einzige Lebewesen auf der Gegenseite. Ansonsten waren an dem Angriff auf Trafalgar City nur Roboter und Androiden beteiligt. Den Berichten zufolge wurden auch keine weiteren Angehörigen seines Volkes gesehen.«
    »Gehen Sie davon aus, dass er die Offensive leitete?«, fragte die Administratorin.
    »Richtig. Und ich glaube, dass es sich bei unserem Unbekannten um einen Regenten der Energie handelt.«
    »Aber wozu diese tödliche Vorrichtung in seinem Körper?«
    »Wahrscheinlich nahm er seinen Tod bei der Mission in Kauf und wappnete sich entsprechend dagegen.«
    »Sozusagen als letzter tödlicher Gruß ins Lager des Feindes«, sinnierte Kakuta. »Seine perfide Vorkehrung hat funktioniert, wir haben einen Toten zu beklagen. Doch selbst wenn sie nicht abgelaufen wäre wie geplant, hätte er nichts verloren. Dann hätte es eben nur eine explodierende Leiche draußen in den Trümmern gegeben.«
    Die Konsequenz erschreckte Rhodan. Sie verriet ihm, dass die Regenten der Energie zum Erreichen ihrer Ziele vor nichts zurückschreckten. Scheinbar bedenkenlos opferten sie sich sogar
    selbst. Das machte sie nicht nur noch gefährlicher, als er sie ohnehin einschätzte, sondern unberechenbar. Ein toter Regent an einem neuralgischen Punkt an Bord eines Raumschiffs konnte dieses irreparabel beschädigen und zur Havarie führen, ein Beiboot sogar völlig zerstören. Die Schreckensszenarien, die drohten, waren mannigfach.
    »In Zukunft werden wir gegen derartige Vorfälle gewappnet sein«, kündigte er grimmig an. »Wir müssen davon ausgehen, dass jeder Regent der Energie mit solch einer todbringenden Vorrichtung versehen ist. Stellen wir uns darauf ein.«

2. Ein eigenwilliger Kauz
    »Die Auswertung der
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