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PR 2723 – Nur 62 Stunden

PR 2723 – Nur 62 Stunden

Titel: PR 2723 – Nur 62 Stunden
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Agenten genarrt worden. Auch Gucky hatte eine Niederlage einstecken müssen. Und das auf heimatlichem Boden ...
    Die tefrodischen Ansprüche auf mehr Macht waren nicht mehr zu übersehen, nicht mehr zu überhören. Vetris-Molaud würde einen Zellaktivator geliefert bekommen, sofern sich die Angehörigen des Tribunals an ihre Abmachung hielten. Ein neuer Spieler erschien auf der Bühne der Milchstraße, und er tat dies mit einem Paukenschlag.
    »Es ist nicht zu Ende«, murmelte Perry Rhodan. »Ganz im Gegenteil: Es fängt erst an.«
    Niemand konnte ihn hören. Er war allein in einem der vielen Verstecke, die er während der letzten Tage genutzt hatte. Er würde sich erst stellen, sobald ein Botschafter des Atopischen Tribunals auftauchte.
    Wie auf Bestellung kam er: Ein kleiner Sender namens TCE, der sich weitgehend auf Nachrichten und Indiskretionen aus dem Umfeld der Terranischen Flotte konzentrierte, gab eine Eilmeldung ab. Ein fremdes Schiff sei außerhalb des Kristallschirms erschienen, der das Solsystem umgab.
    »... ist es den Flottenangehörigen ein Rätsel, ob das Schiff transitiert oder aus dem Linearraum materialisiert ist. Es gibt derzeit keine verlässlichen Aussagen über das Äußere des Raumers. Angeblich ist er von einer Art Verzerrungsfeld umgeben ...«
    Die Meldungen überstürzten sich nun. Die großen Sender wiederholten weitgehend, was TCE als Erster berichtet hatte. Details wurden verändert oder korrigiert, doch der Grundtenor der Meldung blieb bestehen.
    Rhodan schaltete eine geschützte Leitung zu Cai Cheung. Es dauerte eine Weile, bis er zur Solaren Premier durchdrang. Sie wirkte sichtlich genervt, behielt aber die Contenance, als sie Rhodan erblickte.
    »Um deine Frage vorwegzunehmen: Ja, es handelt sich um ein Schiff des Tribunals.«
    »Gab es Funkkontakt?«
    »Ja. Einen Augenblick.«
    Cheung tat ein paar Schaltungen. Das Holo vor Rhodans Gesicht teilte sich. Die rechte Seite zeigte nun Bilder eines Wesens, das er meinte, bereits einmal gesehen zu haben.
    »Ich bin Matan Addaru Dannoer«, sagte der Fremde. »Ich befinde mich an Bord meines Schiffs, das die Eigenbezeichnung 232-COLPCOR trägt. Ich bin ein Atope des Tribunals. Ich bin gekommen, um Unklarheiten in einem Fall zu beseitigen, der zu verhandeln ist. Und um Recht zu sprechen.«
    Cheung stoppte die Aufzeichnung. »Dieser Dannoer möchte mit dir reden – und er verlangt eine öffentliche Übertragung dieser Unterhaltung.«
    »Ich bin einverstanden.«
    »Aber ...«
    »Es kann uns nur zugutekommen, wenn sich der Atope vor allen Terranern zeigt. Die Bedrohung bekommt damit ein Gesicht. Das wird den Menschen helfen. Nichts ist schlimmer als ein unbekannter, gesichtsloser Feind.«
    »Du weißt so gut wie ich, dass die Vertreter des Tribunals sehr gut argumentieren. Dein Vorschlag könnte auch nach hinten losgehen. Was, wenn er die Terraner mit seinen Argumenten überzeugt?«
    »Wir riskieren es.« Rhodan verbesserte sich gleich darauf: »Ich schlage vor, dass wir es riskieren.«
    Cai Cheung dachte eine Weile nach. »Einverstanden«, sagte sie dann. »Komm zu mir ins Büro. Ich möchte, dass du die Unterhaltung in meinem Beisein führst. Dannoer soll wissen, auf wessen Seite wir stehen.«
    »Du gehst damit ein großes Risiko ein. Das offizielle Terra hatte seit meiner Flucht niemals Kontakt zu mir.«
    »Deine Flucht ist beendet. Es spricht also nichts dagegen, dass du dich im Solaren Haus stellst.«
    Rhodan zögerte, bestätigte dann und kappte die Verbindung. Er sah sich im Raum ein letztes Mal um, nahm einige persönliche Habseligkeiten an sich, verließ das Zimmer und drehte das Licht ein letztes Mal ab.
    Die Zeit des Davonlaufens war zu Ende.
     
    *
     
    Es war Mittag in Terrania City. Bostich blieb kaum noch Zeit. Cai Cheung und Sichu Dorksteiger wirkten reichlich nervös, Attilar Leccore gab sich entspannt. War er denn so ruhig, oder wollte er sich bloß nichts anmerken lassen?
    Rhodan bekam Zahlen geliefert, die ein gelangweilter Statistiker aufbereitet hatte. Der Individualverkehr war während der letzten halben Stunde um mehr als fünfzig Prozent zurückgegangen, auch die Arbeitsleistung war deutlich gesunken. Die Menschen saßen gebannt vor den Trividempfängern. Sie warteten auf das Erscheinen des Atopen und auf dessen Unterhaltung mit Perry Rhodan. Das Gespräch würde auf nahezu allen Kanälen übertragen werden.
    Einige Medien unternahmen alles, um die Sache weiter aufzubauschen. Sie stilisierten die Unterhaltung zu einer
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