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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All
Autoren: Bernd Perplies
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KRUSENSTERN, Marian Yonder, aus der Brosche.
    »Eine kleine Planänderung. Wir fliegen nur bis Sedna und legen dort eine Rast ein.«
    Yonder zögerte kurz. »Ich glaube nicht, dass die Observationsstation auf Sedna mehr als eine Kantine von fragwürdiger Qualität aufzuweisen hat.«
    »Tu mir den Gefallen. Ich fühle mich gerade abenteuerlustig.«
    »Du bist der Boss«, gab Yonder zurück, bevor er das Gespräch beendete.
    Zufrieden nickte Bughassidow. »Das wäre erledigt. Aber du warst noch nicht ganz fertig.«
    »Nein«, bestätigte Rhodan. »Ich möchte dich darum bitten, ein Treffen mit Sichu Dorksteiger zu ermöglichen.«
    »Nichts lieber als das«, gab der Milliardär zurück. »Ich wollte die Chefwissenschaftlerin der LFT schon immer mal kennenlernen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie auf die Bitte eines einfachen Astroarchäologen, dessen Beschäftigungsfeld von der Wissenschaftswelt zudem belächelt wird, alles stehen und liegen lässt, um herzukommen.«
    »Sie wird kommen«, erwiderte Rhodan lächelnd. »Reich mir ein tragbares Terminal, und ich gebe dir eine Funkkennung und einen Spezialkode, den du ihr übermitteln kannst. Dann wird sie wissen, dass du dich in meinem Namen an sie wendest. Und dass ein Gespräch unter vier – oder vielmehr sechs – Augen dringend geboten ist.
    Aus naheliegenden Gründen kann ich mich nicht selbst an sie wenden. Wir müssen davon ausgehen, dass die Onryonen all unsere Frequenzen abhören. Umso wichtiger ist es, die Funksendung selbst möglichst banal klingen zu lassen, während der Kode heimlich unterlegt wird.«
    »Nun, ich könnte Frau Dorksteiger zu einem Gespräch in Sachen Medusische Welten einladen«, schlug Bughassidow vor. »Es ist kein Geheimnis, dass ich mich dafür interessiere. Und nachdem ich dich in den aktuellen Wirren als Ansprechpartner ›verloren‹ habe, wende ich mich nun an sie. Eine naheliegende Wahl. Zudem dürfte es selbst den letzten onryonischen Spitzel davon überzeugen, dass ich vollkommen unpolitisch bin. Wer außer mir interessiert sich in der gegenwärtigen Krise für etwas so Absurdes wie Dunkelwelten?«
    »Sehr gut.« Rhodan hob die Hand vor den Mund und unterdrückte ein Gähnen. »Eine letzte Bitte.«
    »Heraus damit.«
    »Ich wäre sehr dankbar für eine Möglichkeit, mich zu waschen und dann ein paar Stunden zu schlafen. Die letzten vier Tage auf Luna waren etwas anstrengend. Selbst für mich.«
    Bughassidow machte ein entsetztes Gesicht. »Natürlich, keine Frage. Wo sind nur meine Manieren geblieben? Ich muss dir wie ein furchtbarer Gastgeber erscheinen. Neue Kleidung und eine warme Mahlzeit werde ich dir selbstverständlich auch zukommen lassen. Du musst hungrig sein und wirst sicher aus diesem SERUN herauswollen.«
    »Vielen Dank. Das weiß ich sehr zu schätzen.«
    »Komm! Folge mir. Es soll dir an Bord der KRUSENSTERN an nichts mangeln.« Der Milliardär vollführte eine einladende Geste.
    Draußen auf dem Gang stand ein robotgesteuerter Wagen von der Art, wie ihn Rhodan bereits bei seinem ersten Besuch kennengelernt hatte. Wiederum glich der Schlittengleiter einer alten russischen Troika aus der Zarenzeit, der tonnenförmige Posbi auf dem Fahrersitz unterschied sich jedoch sichtlich von seinem Kollegen.
    Es überraschte Rhodan, dass sich die Posbis, die auf dem ausgemusterten Fragmentraumer verblieben waren – weil sie sich, wie Kapitän Yonder es formuliert hatte, »aufregende Abenteuer« davon versprachen –, damit zu begnügen schienen, als dienstbare Geister eingesetzt zu werden. Aber vielleicht gab es ja auch Roboter in der Zentrale oder der Maschinensektion der KRUSENSTERN. Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, diese Orte kennenzulernen.
    Ob auch Matten-Willys an Bord sind?, fragte er sich innerlich schmunzelnd. Die friedliebenden, aber von Natur aus eher ängstlichen »Ammen« der Posbis ähnelten im Urzustand schwammigen Kugeln von zwei Metern Durchmesser. Sie konnten von flachen Fladen bis zu halbwegs menschlichen Körpern praktisch jede Form annehmen. Selten traf man eine Gruppe Posbis ohne ihre treusorgenden Begleiter.
    Während sie durch die prunkvollen Gänge von Bughassidows Privatyacht glitten, die eher an die Korridore eines Märchenschlosses als die eines Fragmentraumers erinnerten, führte der Milliardär mehrere Gespräche, um sich um Rhodans Wünsche zu kümmern. Ein Bediensteter wurde angewiesen, ein Zimmer sowie Kleidung für den Gast bereitzustellen. Die Zentrale erhielt den Auftrag, eine
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