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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All
Autoren: Bernd Perplies
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nicht rechnen.«
    »Du spielst damit zweifellos auf diesen Onryonen Genneryc an.« Bughassidow pickte mit einer beiläufigen Geste eine imaginäre Fluse vom Revers seines legeren silberblauen Salongehrocks.
    Es schien ihn wenig zu kümmern, dass er mit Rhodan einen der zwei gegenwärtig meistgesuchten Männer der Galaxis auf seinem Schiff hatte. Hätte er jetzt noch ein Glas Wodka on the Rocks in der Linken gehalten, wäre der Eindruck perfekt gewesen.
    »Ja, offensichtlich bist du informiert.«
    »Das ließ sich kaum verhindern. Der Sprecher dieser ominösen Atopischen Richter hat sich mithilfe eines Tricks in alle Kommunikationskanäle eingeklinkt. Seine Forderungen, Bostich und dich auszuliefern, waren nicht zu überhören. Und die Warnung, dass die Onryonen es ernst meinen, ist ebenfalls angekommen.« Das Gesicht des Milliardärs verhärtete sich. »Der Abschuss des Ghatamyz-Verbands war ...«
    Er rang um Worte. »Er war grauenvoll. Unmenschlich. Tausende von Toten. Wenn das die Vorstellung dieser Scheißkerle von einem erfolgreichen Erstkontakt ist, möchte ich nicht wissen, wie sich das Zusammenleben mit ihnen gestaltet.«
    Dazu hätte Rhodan ihm einiges sagen können, aber stattdessen nickte er nur ernst. »Ja, ich habe von der Katastrophe gehört. Ich wünschte, ich hätte sie irgendwie verhindern können. Aber ich hatte leider ganz andere Probleme. Und ich möchte den verantwortlichen Flottenoffizieren auch keine Vorwürfe machen. Sie haben gehandelt, wie wahrscheinlich jeder es getan hätte. Niemand konnte damit rechnen, dass so etwas passieren würde, als sie sich Genneryc widersetzten.« Er seufzte. »Nun, ich für meinen Teil sehe mich jetzt gezwungen, eine Weile unterzutauchen. Ich war wie gesagt auf Luna, und die Onryonen dort wissen von mir. Allerdings denken sie, dass ich noch dort bin, und es wäre hilfreich, wenn wir sie eine Weile in dem Glauben belassen können. Aber sobald wir weit genug weg sind, müssen wir ein Lebenszeichen von mir senden, andernfalls werden sie den ganzen Mond umpflügen, nur um meiner habhaft zu werden.«
    Bughassidow breitete die Arme aus. »Mein Schiff ist dein Schiff. Und wie ich dir vor ein paar Tagen sagte, wollen wir zurück nach Rhea. Die KRUSENSTERN beschleunigt bereits, selbstverständlich ganz gemütlich. Wir wollen schließlich keinen Ärger mit der neuen onryonischen Verkehrspolizei.
    Begleite mich! Auf Rhea suchen dich diese Atopischen bestimmt nicht. Und mir wäre es eine Ehre und ein Vergnügen, deine Gesellschaft genießen zu dürfen. Wir sitzen im Observatorium, genießen ein Glas Stolichnaya Imperial und philosophieren über das Universum und seine verlorenen Kinder.«
    Die verlorenen Kinder waren für Bughassidow die Dunkelplaneten, die Medusischen Welten . Vor allem Medusa selbst, ein Planet, der Bughassidow zufolge einst zum Solsystem gehört hatte. Sein Steckenpferd.
    Es klang verlockend für Rhodan, den Milliardär zu begleiten. Auf Terra konnte er im Moment ohnehin nichts ausrichten. Außerdem erhielt er so vielleicht Gelegenheit, Farye Sepheroa kennenzulernen, seine Enkelin, von deren Existenz er erst vor wenigen Tagen durch Attilar Leccore, den Chef des TLD, erfahren hatte und die sich an Bord der KRUSENSTERN als Pilotin aufhielt.
    Dennoch schüttelte Rhodan den Kopf. »Ich danke dir für das Angebot, und womöglich komme ich tatsächlich darauf zurück. Aber es gibt etwas, das ich vorher noch hier erledigen muss. Es handelt sich um eine Sache, die uns der Lösung des Rätsels namens Atopische Richter vielleicht einen Schritt näher bringt.«
    »Hm, das klingt interessant«, sagte Bughassidow. »Kann ich dir dabei irgendwie behilflich sein? Ich schulde dir noch etwas für deine freundliche Bereitschaft, bei der Regierung ein gutes Wort für mich einzulegen. Du weißt schon: damit ich die OTHERWISE-Biopositronik im Solaren Haus nutzen darf, um meine Suche nach den Medusischen Welten voranzutreiben.«
    »Ich habe es nicht vergessen«, versicherte ihm Rhodan. »Und, ja, du könntest wirklich etwas für mich tun. Verzögere den Abflug nach Rhea noch um einen Tag oder so. Verlass mit der KRUSENSTERN das System, aber bleib einige Lichtstunden außerhalb der Systemgrenzen. Dann ...«
    »Einen Augenblick«, unterbrach ihn der Milliardär. »Darum kümmere ich mich lieber sofort.« Er tippte auf eine fein verzierte goldene Brosche an seinem Revers. »Marian, bitte melden.«
    »Was gibt es, Viccor?«, vernahm Rhodan die Stimme des Kommandanten der
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