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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann
Autoren: Hubert Haensel
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auslöschen? Ehrlich gesagt: Ich verstehe die Geheimniskrämerei auch jetzt noch nicht. Warum, Nemo? Wir leben schon längst nicht mehr in einer Zeit, in der das Ungewöhnliche oder Fremde ans Kreuz geschlagen wird. Hat Furcht den Ausschlag gegeben? Vor dir selbst, Nemo? Oder davor, mit Aufgaben überhäuft zu werden, die du nicht lösen kannst?«
    Sie ist verärgert , erkannte Rhodan. Natürlich hätte Mondra sich wie er gewünscht, dass Nemo Partijan früher mit seinen Erklärungen herausgerückt wäre. Das hätte ihnen einige unschöne Szenen erspart.
    Der Wissenschaftler nickte zögernd. »Die Kristallsplitter haben mir auf Pean einmal mehr das Leben gerettet. Vor allem konnte ich bereits die Zeit nutzen, die sogar Perry im Medotank verbringen musste. Ich weiß deshalb, wie verdammt gerissen Sholoubwa tatsächlich war.«
    Ein Arbeitsholo baute sich vor Partijan auf. Den Inhalt konnte nur er selbst einsehen. Jedem anderen, der interessiert den Hals reckte, offenbarte sich nur ein eng begrenzter flirrender Bereich. Nemo griff hinein, und als er die Hand zurückzog, hielt er eine in allen Regenbogenfarben schillernde Projektionskugel zwischen den Fingern. Er schnippte sie in die Höhe, und sie entfaltete sich zum Abbild eines unterarmlangen Geräts.
    »Sieht aus wie ein Axialhohlleiter für Basishyperenergie«, stellte Gucky fest.
    Ein feines Lächeln umspielte Partijans Mundwinkel. »Das hier ist besser«, sagte er überzeugt. »Sehr viel besser sogar. Dass der Konstrukteur schlau war, wissen wir. Dass er versessen darauf war, seine Existenz zu verschleiern, ist ebenfalls keine Neuigkeit. Neu und verblüffend war für mich nur, dass wir ihn als paranoid bezeichnen müssen.«
    In einer etwas hilflos anmutenden Geste hob Partijan die Schultern. »Paranoid – sofern man das von einem Roboter überhaupt sagen kann. Der Gedanke, dass es eines Tages zwischen ihm und QIN SHI zur Konfrontation kommen könnte, muss ihm Angst gemacht haben. Sholoubwa wollte in diesem Fall nicht hilflos dastehen.«
    Mit einem Kopfnicken deutete der Wissenschaftler auf die Projektion des Geräts, das Gucky mit einem Axialhohlleiter verwechselt hatte. Die äußere Ähnlichkeit war in der Tat frappierend.
    »Mit dieser netten Konstruktion können wir uns QIN SHI unbemerkt nähern, ihm wahrscheinlich nicht auf der Nase herumtanzen, aber wenigstens dicht davor.«
    »Ein Deflektorschirm?«, fragte Saedelaere.
    Partijan verneinte. »Dieses Aggregat erzeugt eine nicht konkret ausgebildete Existenz mit variablen Konstanten.«
    »Schön«, platzte Gucky heraus, doch es klang, als hätte er eher fragen wollen, was sich damit anfangen ließ.
    »Mit einfacheren Worten: Es erzeugt eine nicht fertige Vor-Gegenwart«, stellte Perry Rhodan fest.
    Partijan nickte anerkennend. »Das Weltenschiff wird in eine Labilzone versetzt, in der es zu einer Zeitverschiebung bis zu maximal vierzehn Minuten und 32 Sekunden kommen kann.«
    Schlagartig wusste Rhodan zu schätzen, was Nemo Partijan da aufgespürt hatte. Bilder und Erlebnisse, die mehr als eineinhalb Jahrtausende in der Vergangenheit lagen, schwappten in ihm hoch.
    Perry Rhodan fühlte erneut seine Faszination beim Vortrag über die technischen Möglichkeiten, die dem Solaren Imperium kurz vor der Zerstörung des Enemy-Systems in die Hände gefallen waren. Er durchlebte wieder seine Anspannung in den letzten Minuten vor dem Fall Laurin und ebenso seinen Frust angesichts der technologischen Überlegenheit der Laren.
    »Sag bloß, der Robotkonstrukteur hat ein ATG erfunden!«, rief Gucky. »Mann, da schwelge ich gleich in Erinnerungen an die TSUNAMI-Flotte und Ratber Tostan.«
    »Kein identisches ATG, aber eine Wirkung analog dem terranischen Antitemporalen Gezeitenfeld«, fuhr Partijan fort. »Beim Einsatz dieses Geräts wird das Weltenschiff in eine Labilzone eingebettet, die sich weder dem Hyperraum noch dem Linearraum zuordnen lässt. Sholoubwas Aufzeichnungen stützen die These Sato Ambushs, dass es sich bei der Labilzone um eine Art potenzielles, aber unwahrscheinliches Paralleluniversum handelt. Der wesentliche Unterschied zwischen ihren Theorien liegt in der Ausgestaltung des erzeugten Miniaturuniversums.«
    »Sholoubwa hatte also Angst«, sagte Mondra Diamond. »Angst davor, dass QIN SHI sich nach der Auslieferung des BOTNETZES gegen ihn wenden würde. Also musste er einen Weg finden, sich im Fall des Falles dem Zugriff der Superintelligenz zu entziehen.«
    »Eine spezielle Abwehrvorrichtung gegen
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