Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

Titel: PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
erinnerte von der Bauweise an Systeme aus Kosmokratenwalzen.
    Der Zwergandroide projizierte Hologalerien um die Gäste, sodass der Eindruck transparenter Wände entstand. Keine drei Meter von Rhodan entfernt zogen Sonnensysteme ihre Bahn. Vereinzelt ortete das Weltenschiff Notrufe, denen nach kurzer Zeit energetische Eruptionen folgten.
    »Beim nächsten Notruf fliegen wir sofort hin und kommen den Escalianern zu Hilfe!«, entschied Rhodan. Was folgen würde, kannten sie schon. Die Harmonischen würden sich nicht einmal bedanken, sondern ihrerseits angreifen, weil sie alles Fremde angriffen.
    Egal, woher es kam.
    »Zapfenschiffe in 30 Lichtjahren Entfernung«, sagte Blitzer. »Ihrem Kurs nach gehören sie zu den Patrouillen, die auf Notrufe lauern.«
    »Vielleicht sollten wir einen Notruf senden und die Kerle in Grund und Boden schießen!«, rief Gucky. »Verdient hätten sie es. Na gut, ihre Vorgesetzten hätten es verdient. Wie immer müssen die unteren Chargen ihre Köpfe hinhalten.«
    »Nicht jeder ist zum Samurai geboren.« Rhodan sah Alaska zu, der sich von seinem energieflirrenden Sitzklotz erhob und zu Eroin Blitzers Steuerpult ging. Er ließ sich vor dem Terminal nieder. Rhodan versuchte etwas hinter den leuchtenden Sehschlitzen der ungewohnten Maske zu erkennen. Nichts, nur dieses schillernde Leuchten.
    »Alaska?«, fragte der Terraner vorsichtshalber.
    Der Maskenträger reagierte nicht. Zeitlupenhaft bewegte er die Arme und nahm Schaltungen vor. Eroin Blitzer näherte sich ihm, aber Saedelaere hob eine Hand. Der Zwergandroide blieb stehen.
    »Alraska, was ist?«
    »Das Weltenschiff ortet etwas«, antwortete Saedelaere. »Ich ändere den Kurs.«
    »Du solltest das Eroin Blitzer überlassen«, empfahl Nemo Partijan.
    Alaska schwieg. Als er seine Eingaben beendet hatte, wandte er den Kopf zur Seite.
    »Oh, du traust es mir nicht zu, das Weltenschiff zu fliegen. Sehr bizarr, oder? Ich war Kommandant eines virtuellen Schiffes. Und da glaubst du, ich könne das Weltenschiff nicht fliegen?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, widersprach der Hyperphysiker. »Ich denke lediglich, Eroin kann besser damit umgehen.«
    »Kann sein«, klang es belustigt unter der Maske hervor. »Spielt aber im Moment keine Rolle.«
    Rhodan starrte Alaskas Nacken an, wo der Rand der Komplettmaske sich kaum vom Weiß der Haut unterschied. Wieder nahm Saedelaere in schlafwandlerischer Ruhe Schaltungen vor. Die Sternkonstellationen in den Hologalerien veränderten sich, ein deutliches Zeichen dafür, dass das Weltenschiff seinen Kurs änderte.
    Perry Rhodan dachte an den Escaran, dieses mentale Teilchen TANEDRARS, das jeden Escalianer mit der Superintelligenz verband und ihn zu einem Harmonischen machte. Konnte die Superintelligenz ihn dadurch auch geistig übernehmen?
    Alaska hatte freimütig darüber gesprochen, wie er den Splitter wahrnahm. Ein sichtbares Leuchten war es, das immer mehr humanoide Gestalt annahm und ihn an Testare erinnerte, jenen Cappin, dessen Fragment ursprünglich in seinem Gesicht gelandet war bei jenem Transmitterunfall vor langer Zeit.
    »Ich grüße dich, TANEDRAR«, sagte Rhodan aufs Geratewohl. »Dass wir den Kanzler gerettet haben, wirst du inzwischen wissen. Was planst du jetzt?«
    Die Hoffnung des Terraners erfüllte sich nicht: Saedelaere reagierte nicht, sondern hantierte unbeirrt an den Kontrollen, und auch TANEDRAR zeigte keine wie auch immer geartete Reaktion.
    »Wir bekommen eine Reihe von Ortungsdaten herein, die Alraskas Aufmerksamkeit erregt haben«, kommentierte Eroin Blitzer.
    Ob das die exakte Reihenfolge des Vorgangs beschrieb, konnte Rhodan nicht hundertprozentig sagen. Genauso gut war es möglich, dass Saedelaere zuerst einen Hinweis von TANEDRAR erhalten hatte.
    »Eroin und ich kennen diese Welt!«, stieß der Maskenträger plötzlich hervor. »Wir sind schon dort gewesen. Es ist Pean.«
    Rhodan kannte die Erzählung: Auf Pean hatte sich Alaska Heilung von seiner Amnesie erhofft. Pean galt als Sitz von Göttern, die Wunderheilungen vollbrachten. Es waren die Peaner selbst, Wesen mit dem Aussehen von Bäumen, die ihre suggestiven Kräfte eingesetzt und ihn geheilt hatten.
    Alaska erhob sich geschmeidig und machte dem Zwergandroiden Platz.
    »Sieh dir die Aufzeichnung an, die mein SERUN gemacht hat«, sagte Rhodan. »Du warst in Trance. TANEDRAR hat dich über den Splitter kontaktiert und Besitz von deinem Bewusstsein ergriffen.«
    »Das ist absurd, Perry!«
    Rhodan wartete geduldig, bis er die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher