Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2685 – Der ARCHITEM-Schock

PR 2685 – Der ARCHITEM-Schock

Titel: PR 2685 – Der ARCHITEM-Schock
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
was?«, fasste der Kommandant nach, als der Kadett verstummte. »Sag's einfach!«
    »... als würde etwas von innen drücken«, stellte Huise fest. »Dort entsteht eine Aufwölbung in der Fimbul-Kruste, die letztlich nach allen Seiten auseinanderläuft.«
    »Vielleicht eine natürliche Erscheinung«, wandte Meliassa Detom ein. »Wir wissen nicht viel über die Prozesse, die sich im Bereich der Sonne vollziehen.«
    »Wir wissen sogar herzlich wenig«, bemerkte der Kommandant. »Trotzdem bin ich überzeugt, dass eine Reihe von Personen mehr damit anzufangen weiß.«
    »Bis hin zum Umbrischen Rat – der vermutlich vor allen anderen«, sagte Hovan mit Nachdruck.
    Varro winkte ab. Er wandte sich an die Bordpositronik, verlangte eine Stellungnahme unter Einbeziehung aller Gegebenheiten.
    Die Antwort überraschte nicht nur ihn.
    »Eine schlüssige Beurteilung der Sachlage ist aufgrund unzureichender Datenversorgung nicht möglich. Ich empfehle, weitere Informationen über das Flottenkommando beziehungsweise die Solare Residenz einzuholen.«
    »Offenbar sind nicht nur wir aufmerksam geworden!«, rief der Funker. »Ich registriere ein sprunghaftes Ansteigen im Hyperkombereich. Gerafft und kodiert ...«
    »Klartext!«, verlangte Varro.
    »Nicht für uns bestimmt«, sagte Maxx Hovan.
    Sekunden später stieß er einen schrillen Pfiff aus. »Bis auf das hier: Die Erste Terranerin hat soeben für das gesamte Solsystem höchste Alarmbereitschaft angeordnet!«
    »Also doch«, stellte der Kommandant fest. »Da gerät einiges in Bewegung. Ich denke, wir werden in Kürze die Order erhalten, Sol anzufliegen.«
     
    *
     
    Das Bild kippt und erlischt. Schwärze beherrscht die Wiedergabe, von einem leicht pixeligen Rauschen durchsetzt. Das ist kein Ausfall des Senders, sondern etwas, das ich nicht einschätzen kann. Im Hintergrund und kaum hörbar glaube ich eine künstlich modulierte Stimme wahrzunehmen: Regieanweisungen eines positronischen Elements.
    »Lustfunk!«, drängt Irp, wenngleich längst nicht so fordernd wie sonst. Sogar er scheint wahrzunehmen, dass sich Dinge von größerer Tragweite anbahnen.
    »... die Verbindung in den nahen Sonnenbereich wird von Störungen überlagert.« Den Satz reime ich mir aus durchschlagenden Wortfetzen zusammen. Bestimmt liege ich richtig damit. Ybarri sprach eben von einer Veränderung der Fimbul-Kruste.
    Hat unser Gegenschlag begonnen?
    Dann werden die nächsten Stunden, womöglich Tage, über Terras Schicksal entscheiden. Mit der Option des Untergangs. Trotzdem ist es besser, als wenn wir endlos stillhalten. Ich nehme an, die Aktion geht von Reginald Bull aus. Niemand kann dem Residenten absprechen, dass er über eine gehörige Portion Geduld verfügt, die jedoch überraschend schnell enden kann.
    Bully lässt sich einmal auf die Füße treten, sogar ein zweites Mal, ausnützen lässt er sich nicht. Ich denke, er hängt auch keinen falschen Hoffnungen nach, wie es Perry Rhodan gelegentlich nachgesagt wurde. Wenn mich jemand fragt: Perry ist der Idealist, der Träumer. Die Menschheit hatte einen Mann wie ihn nötig, sonst stünden wir nicht da, wo wir sind. Nein, das soll keineswegs sarkastisch klingen; ich spreche nicht von der Anomalie, sondern von Terra als einem der führenden Völker in der Milchstraße und nicht zuletzt dem Motor für ein friedliches Miteinander aller.
    Bully ist von den beiden alten Freunden derjenige, der entschlossener zupackt – selbst dann, wenn zu befürchten steht, dass dieses Zupacken wehtun wird. Als Aktivatorträger, eigentlich ein Fossil menschlicher Geschichte, kann Reginald Bull ähnliche Erfahrungen in die Waagschale werfen wie Rhodan. Ich vertraue ihm. Wenn er sich zum Angriff auf die Spenta entschlossen hat, sieht er wenigstens eine Chance.
    Bull wird sich ohnehin rückversichert haben, soweit Parlamentarier und Minister greifbar sind. Darüber muss ich mir bestimmt nicht den Kopf zerbrechen, und ändern könnte ich allein ohnehin wenig. Davon abgesehen: Ich will nichts ändern. Es wird Zeit, einiges geradezurücken.
    Wir schlagen zurück ...
    »Was sagst du?« Irps schrille Frage schreckt mich auf. Ich starre auf die immer noch schwarze Wiedergabe, in der sich soeben das Logo von Augenklar stabilisiert.
    »Ich habe nichts gesagt«, weise ich den Southside-Drachen zurecht.
    »Gott stehe euch bei!« Er ahmt meine Stimme nach; es ist tatsächlich, als hörte ich mich reden.
    Und, ja, das habe ich gesagt, ohne es bewusst wahrzunehmen. Bezogen auf die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher