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PR 2658 – Die Stunde des Residenten

PR 2658 – Die Stunde des Residenten

Titel: PR 2658 – Die Stunde des Residenten
Autoren: Verena Themsen
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unzählige Holoschirme mit 3-D-Bildern und Datenblöcken einen Überblick über die Situation. Ein Ring war um den Residenzpark gelegt worden, mit vorgeschobenen Stellungen im Park. Sollte der Schirm fallen, war innerhalb von Augenblicken die gesamte Division von allen Seiten auf dem Vormarsch.
    »Da, die Sternengaleonen.« Shanda stieß leicht gegen Bulls Arm und deutete auf eine weitere Projektion. Gerade schob sich eines der drei Raumschiffe in Sicht, die über der Solaren Residenz kreisten.
    »Hässliche Riesenschmeißfliegen«, knurrte Bull mit gedämpfter Stimme, damit niemand im Raum sie womöglich im Außenlautsprecher erkennen würde.
    »Ich frage mich, ob die Utrofaren freiwillig im Dienst der Fagesy stehen«, murmelte Shanda. »Wenn man überlegt, wie sie mit Nachtaugs Beisohn und den anderen beiden Steuermännern umgegangen sind ...«
    Bull musterte die Gestalt am Bug des grob eiförmigen Schiffes, die mit vier ausgebreiteten Armen die Welt willkommen zu heißen schien. Wie ein unfertig ausgeformter Humanoider wirkte sie, bis zu dem Punkt, wo eigentlich ihr Unterleib beginnen sollte. Stattdessen steckte der Utrofare in einem Tresor, über den er mit dem Schiff zu einer Einheit verbunden war und der ihn in kritischen Momenten schützen sollte. Unter den wie zum Dösen fast geschlossenen Augen irrlichterte es violett.
    »Wenn ich Nachtaugs Beisohn richtig verstanden habe, dämmern sie mehr oder weniger vor sich hin, während sie in die Schiffe eingebunden sind«, sagte Bull. »Dadurch sind sie leicht zu steuern. Sie gehen ganz in ihrer Aufgabe als Navigatoren auf und übernehmen die Weltbilder und Motivationen ihrer Kommandanten fraglos. – Hast du je von den Dolans gehört?«
    »Was man so in den Geschichts-Schulhypnos mitbekommt und nicht gleich wieder vergisst.«
    »Es waren organische Raumschiffe, die von mehreren Gehirnen gesteuert wurden. Die Inhaber der Gehirne wurden allerdings selten dazu befragt, ob sie ihren Körper aufgeben und Teil der Mannschaft werden wollten. Waren sie aber erst einmal in den Kreis der Exekutoren aufgenommen, vergaßen sie alles andere samt der Tatsache, dass sie Sklaven waren, und gingen ganz in ihrer Aufgabe auf.«
    »Klingt vergleichbar. Denkst du, die Sternengaleonen sind ebenfalls organische Raumschiffe?«
    »Zum Teil sicher, sonst hätten die Utrofaren keine so enge Verbindung mit ihnen. In welchem Maß genau, können wir nur herausfinden, wenn wir eines kapern.«
    »Wer weiß, vielleicht gelingt es uns bei den dreien.«
    »Priorität hat die Solare Residenz«, lehnte Bull ab.
    Mit Stellwänden waren einige Teile der Halle als Konferenzbereiche abgetrennt worden. Aus einem von ihnen kam in diesem Moment die Flottenadmiralin zusammen mit einigen Offizieren, die sofort an ihre Stationen oder zum Antigravschacht strebten. Abro ging direkt auf Delorian zu und entließ den Soldaten, der die Gruppe hergeführt hatte, mit einem Nicken.
    »Ah. Rhodans Sohn.« Sie reichte Delorian die Hand und musterte zugleich dessen Begleiter. An Bull blieb ihr Blick länger hängen, und nach einem eingehenden Blick nickte sie knapp.
    Bull hatte keine Zweifel, dass die Admiralin die Wahrheit vermutete. Sie wusste bereits seit dem Vortag, dass sein Tod beim Megabeben in der Zona Mexico nur vorgetäuscht gewesen war, um ihm den heimlichen Rückzug und die Koordination aus dem Hintergrund zu ermöglichen. In einer Konferenzschaltung mit Residenzministerin Ollaron und Delorian Rhodan hatten sie das Vorgehen in Terrania besprochen.
    Admiralin Abro führte sie zu dem Bereich, aus dem sie eben erst gekommen war. Ein runder Tisch mit einer Positronikschnittstelle und einem Holoprojektor in der Mitte war von mehreren bequemen Formsesseln umgeben, in denen sie Platz nahmen.
    »Abschirmung Raum A!«, befahl Abro der Positronik in einem schnarrenden Tonfall. Eine matte Kugelschale entstand um den Raum, von außen undurchsichtig, von innen teiltransparent. Alle Geräusche von außen verstummten. Ebenso würde nichts von der Besprechung nach draußen dringen.
    Abro richtete ihren Blick auf Reginald Bull. »Gehe ich recht in der Annahme, dass sich hinter diesem verspiegelten Helm der Resident versteckt?«
    Bull löste den Helmverschluss. Die Folie sank zurück. Kurz zeigte der Gesichtsausdruck der Flottenadmiralin Befriedigung.
    »Willkommen, Resident. Es freut mich, dich in Fleisch und Blut zu sehen und nicht nur als eine Projektion, die ebenso gefälscht sein könnte.«
    Bull lächelte. »Ich bin
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