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PR 2654 – Zeichen der Zeit

PR 2654 – Zeichen der Zeit

Titel: PR 2654 – Zeichen der Zeit
Autoren: Hubert Haensel
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später kam das überraschende Aus. Ihr Weg erwies sich als Sackgasse. Der Metagrav ließ sich nicht mehr verwenden, nicht mit den zur Verfügung stehenden technologischen Möglichkeiten.
    »Wir haben zu wenig hinterfragt«, stellte Tormanac da Hozarius fest. »Ein gesundes Misstrauen ist immer noch der verheißungsvollste Weg.«
    Möglich, dass er genau das hatte erkennen sollen. Tormanac deutete Ghlesduuls Schweigen so und nicht anders.
     
    *
     
    Mehr war auf Urengoll nicht zu erreichen.
    Gut viereinhalb Standardjahre hatte Tormanac auf der Welt der Wissenschaftler verbracht, als er seiner wachsenden Unruhe wieder nachgab. Seit er mit seinem Mentor Shallowain den Hozarius-Khasurn auf Arkon I verlassen hatte, war er nirgendwo länger geblieben.
    Wie ein Getriebener fühlte er sich, den der Sternenwind hinauswehte.
    Er dachte an Shallowain. An die akustische Nachricht, die ihm der Kralasene hinterlassen hatte und die Schlimmes befürchten ließ. Leider hatte er keine Beweise, keine Namen, die greifbar gewesen wären. Die Verbindungen zum Ragnaari-Khasurn, schon vor Jahren recherchiert, existierten so nicht mehr.
    Wem wollte er das wenige vorlegen, das er in Händen hielt? Wem durfte er überhaupt vertrauen, ohne das Risiko einzugehen, dass er selbst einem Anschlag zum Opfer fiel?
    Er hatte bereits erwogen, zu Bostich zu gehen. Doch mit nahezu leeren Händen konnte er sich das Ergebnis ausmalen, das ihn eher zurückwerfen als ihm helfen würde.
    Ich muss Geduld haben, redete Tormanac sich ein. Genau das hätte ihm wohl auch sein Extrasinn geraten.
    Abschätzend wog er den kleinen Speicherkristall in der Hand, der nur für ihn von Wert war, für niemanden sonst. Selbst wenn er den Kristall weggeworfen hätte, wäre nichts anders geworden.
    Er dachte zurück an den Planeten Jakallan in der Dashkon-Sternwolke, an den Angriff auf ihren Gleiter, dem Shallowain und er um Haaresbreite zum Opfer gefallen wären. Jemand aus dem Ragnaari-Khasurn hatte damals den Anschlag veranlasst.
    Mittlerweile wusste Tormanac, dass Shallowain seine Beobachtungen an die Zentrale der Tu-Ra-Cel weitergeleitet hatte. Drei Mitwisser im TRC-Stützpunkt auf Jakallan waren in der Folge enttarnt sowie ein Anstifter aus dem Ragnaari-Khasurn festgenommen und auf den Gerichtsplaneten Celkar gebracht worden.
    In der Nachrichtensendung war davon nicht die Rede gewesen, das hatte Tormanac erst nach und nach in Erfahrung gebracht. Der Infoclip hatte ihm nur den Anstoß dazu gegeben. Immerhin war die Rede davon gewesen, dass Bostich während eines zufälligen Besuchs auf Jakallan den Ragnaari-Khasurn quasi gezwungen hatte, der Bevölkerung von Jakallan sämtliche verbrieften Grundrechte zuzugestehen.
    Kein Zweifel, Ragnaari hatten genau das zum Anlass genommen, Shallowain zu entführen, um sich für die Niederlage zu rächen.
    Tormanac aktivierte den Kristall und lauschte der akzentuierten Stimme des Nachrichtensprechers.
    Der Text war unverfänglich. Dem jungen Arkoniden sagte er jedoch sehr viel, auch wenn er einen Hinweis auf die Interessengruppe Ark'Tussan vermisste.
    Tormanac fragte sich, wie weit Bostich tatsächlich informiert war. Es war keineswegs anzunehmen, dass jedes Verdachtsmoment bis zum Imperator durchdrang. Seine Erhabenheit hatte auf einem eigentlich unbedeutenden Planeten reinen Tisch gemacht, damit war alles getan.
    Ein Räuspern schreckte ihn aus seiner Nachdenklichkeit auf.
    Ghlesduul hatte den Raum betreten, ohne dass Tormanac es bemerkt hätte.
    »Wie lange stehst du schon da?«, fragte Tormanac verblüfft und verärgert zugleich.
    »Lange genug, um zu erkennen, dass es Probleme gibt«, antwortete der Naat. »Falls du mit mir darüber reden willst ...«
    Tormanac erschrak.
    Augenblicke später sagte er sich, dass es vielleicht gut sei, wenn er nicht der Einzige war, der über die Vorfälle Bescheid wusste.
    Er würde mit Ghlesduul darüber reden.
    Aber nicht sofort. Erst einmal wartete die Galaxis auf sie beide.

3.
     
    Es war für ihn ein eigenartiges Gefühl, nach mehr als acht Standardjahren zurückzukehren. Zumal die Entscheidung dafür keineswegs von ihm selbst ausgegangen war; Aktakul hatte ihn zu sich gerufen.
    Nach der bislang letzten Überlichtetappe stand die Sonne Arkon als übergroßer Stern in den Panoramaholos, ein Fixpunkt in der Ewigkeit. Was bedeuteten dagegen einige wenige Jahre der Abwesenheit?
    Tormanac da Hozarius hatte ein Dutzend markante und bedeutende Sonnensysteme in der Eastside und in Zentrumsnähe
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