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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken
Autoren: Susan Schwartz
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Einigung.
    Vorausgesetzt, dass er nicht ausgerechnet jenen Leuten in die Arme lief, die ihn seit seiner Ankunft tot sehen wollten. Wobei er immer noch nicht begriff, wieso sie einen unbeholfenen, völlig inkompetenten Mann damit beauftragt haben sollten.
     
    *
     
    Irgendwo wurde stiller Alarm ausgegeben, denn auf einmal wurde es hektisch in den Gängen. Tormanac entschloss sich, einfach immer Richtung Zentrum zu laufen; dank seines ausgezeichneten Orientierungssinns verhinderte er, dass er im Kreis lief. In seinem Kopf entstand bereits ein Plan des Gangsystems, und bald würde er sich besser zurechtfinden.
    Die Zahl der Gänge nahm zu, was darauf hindeutete, dass er sich in der richtigen Richtung bewegte. Vom Zentrum aus würde er schon den richtigen Raum finden. Der Informationen bot, Aufklärung, was auch immer.
    Inzwischen mussten sie wissen, dass er Antiortung und Deflektor benutzte, und würden sich darauf einstellen. Die Systeme würden nun nach Energieemissionen suchen, Infrarot verwenden, vielleicht ein neutralisierendes Signal senden. Noch nützte ihm die Unsichtbarkeit etwas, wenn er lebenden Wesen begegnete.
    Eine Hetzjagd durch ein Labyrinth, ohne Ziel und Aussicht auf Erfolg. Ghlesduul hatte recht gehabt, es war eine ganz blöde Idee gewesen. Was hatte er sich auch vorgestellt, wenn er so völlig ungeplant hinunterschwebte? Aber was sollte ich denn sonst tun?
    Nein, er hatte keine Wahl gehabt. Und noch war nicht alles verloren. Er kam der Auflösung immer näher.
    Und da entdeckte er endlich, wonach er schon die ganze Zeit Ausschau gehalten hatte: einen Hinweis zur Orientierung! Es waren nur kleine dreieckige Farbsymbole, aber sie wiesen dem Arkoniden die Richtung wie Pfeile. Er hatte bei früheren Einsätzen schon viele solcher Wegweiser gesehen und festgestellt, dass häufig dieselben Farbgebungen verwendet wurden – und Weiß stand oft für die Chefetage. Der weiße Wegweiser führte nach rechts, in einen der vielen sich abzweigenden Gänge.
    Tormanac rannte in den Gang – und prallte mit einem anderen Arkoniden zusammen. Er war unbewaffnet und gehörte nicht zu den Sicherheitsleuten. Ehe er begriff, was mit ihm geschah, schlug Tormanac ihn nieder, nahm ihm Ausweis und Zutrittsberechtigung ab und eilte weiter. Es konnte nicht mehr weit sein.
    Bald darauf kam er an einer Art Knotenpunkt heraus ... und bremste abrupt.
    Er sah sich Wesen gegenüber, die er nie zuvor gesehen hatte. Sie waren zu siebt und sahen für ihn alle gleich aus. Ihre Körper waren zylinderförmig, um knapp ein Drittel kleiner als Tormanac. Die sie begleitenden Roboter waren ein wenig höher als er, von tonnenartiger Gestalt, mit einem halbkugeligen Aufsatz, wie ein Kopf.
    Sie wandten sich ihm sofort zu, trotz Antiortung, trotz Deflektor, und gleich darauf gab es einen gewaltigen Blitzschlag und Knall, und Tormanac wand sich ächzend auf dem Boden. Er schlug auf seinen Anzug, der an mehreren Stellen rauchte. Sein Haarknoten hatte sich aufgelöst, die Haare hingen ihm in die Stirn. Diese sieben und ihre Handlanger hatten ihn förmlich aus den Stiefeln gehauen. Das passierte ihm nicht oft.
    Er griff an seinen Stiefel, zog einen kleinen Strahler und feuerte auf die Wesen. Das beeindruckte sie nicht im Mindesten, aber Tormanac hoffte, dadurch Zeit gewonnen zu haben. Er sprang auf, hechtete zur Seite, als ein Roboter auf ihn zusteuerte, und wandte sich zur Flucht – nach vorn. Hinter ihm wimmelte es von Bewaffneten. Er käme niemals bis zum Lift durch. Schon gar nicht, da er sichtbar und für die Systeme zu orten war.
    Tormanac ließ sich fallen, rollte herum, sprang auf und rannte mit großen Sprüngen weiter, zwischen den Zylinderwesen hindurch. Wenn er es wenigstens um die Ecke schaffte! Dann konnte er Deckung finden, sich sammeln, entsprechende Hilfsmittel aus dem Stiefel ziehen – und vor allem Ghlesduul um Hilfe rufen.
    Das sollte er überhaupt als Erstes tun.
    Die rettende Ecke war ganz nah, und Tormanac griff an den linken Ärmel seines Anzugs, aktivierte den hoffentlich noch intakten Minisender – da traf ihn ein Paralysestrahl mit voller Wucht, und er stürzte wie ein gefällter Baum.
    So war das nicht geplant, dachte er frustriert. Sein Geist rannte gegen Wände an, versuchte seinen Körper aufzufordern, sich zu wehren, sich wenigstens zu regen oder auch nur zu zucken. Seine Zunge rührte sich nicht, seine Stimmbänder gehorchten nicht. Er konnte sich nicht einmal mehr verständigen.
    Ein Antigravfeld wurde um ihn herum
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