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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken
Autoren: Susan Schwartz
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Unither?«
    »Ich werde nichts ausschließen.«
    »Was weißt du bisher über sie?«
    »Da ist gewaltig was am Kochen. Ich glaube, die sind dabei, eine Gewerkschaft zu gründen.«
    Tormanac pfiff durch die Zähne. »Und das in einem streng traditionellen Haus wie diesem. Die könnten also denken, dass die Akkat etwas ahnen und Verstärkung geholt haben – dich und mich.«
    »Diese Schlussfolgerung könnte man ziehen«, bestätigte der Naat.
    Tormanac warf einen sehnsüchtigen Blick zum Meer. Es wurde allmählich warm, und ein zweites Bad im Meer wäre keine schlechte Idee. Bevor es dann endlich ans Frühstück ging, der Magen knurrte ihm inzwischen auch. Kein Wunder nach dem Abend, der ihm einiges abverlangt hatte. Aber der sehr angenehm verlaufen war.
    »Du wirst trotzdem weiterhin alle Aktivitäten in meine Richtung im Auge behalten. Wenn Bostich meinen Namen nennt, muss ich das erfahren.«
    Der Naat brummte. »Falls er rauskriegt, wo wir sind und weswegen wir eigentlich hier sind, dann ...«
    »Das wird er nicht, genauso wenig wie Mapoc«, zeigte sich Tormanac zuversichtlich. »Wir haben alles genau geplant und sind es immer wieder durchgegangen, oder nicht? Du hast an jeder meiner Ideen etwas zu kritisieren gehabt, und wir haben daran herumgefeilt, bis es nichts mehr zu kritisieren gab. Wir ziehen das jetzt durch, genau wie die Profis, die wir sind.«
     
    *
     
    Tormanac vertrat offiziell Bostichs Position, als er die Einladung des Shekurs da Akkat annahm, verlangte aber höchste Diskretion, damit nicht gleich überallhin ausposaunt wurde, was sich eventuell anbahnte. Darauf hatte Mapocs Sekretariat sehr erfreut reagiert – Diskretion lag ganz im Sinne des Konzernchefs. Es musste nicht jeder wissen, wenn der engste Berater Seiner Erhabenheit ein Treffen mit einem Konzernchef hatte.
    Daraufhin hatte der Arkonide dem Unsterblichen gerade so viel mitgeteilt, dass dieser zufrieden war – ein paar Tage Abwesenheit zur Erholung und möglicherweise Verknüpfung mit künftigen Handelsbeziehungen zu einem Außenposten des Imperiums.
    Bostich verließ sich darauf, dass sein Berater sich um derartige Dinge kümmerte, ohne ihn damit zu belästigen, sondern lediglich am Ende einen Bericht lieferte – insofern er sich lohnte. Dafür war Tormanac da – überall zu sein und sich zu kümmern. Einladungen wie diese trafen täglich im Dutzend ein, und es war Tormanacs Aufgabe zu entscheiden, welche interessant sein könnte.
    Dass er in diesem Fall eigene Ziele verfolgte, brauchte sein Dienstherr nicht zu wissen.
    Es gab keine Beweise, aber Tormanac vermutete, dass Mapoc da Akkat ein Mitglied der Interessengruppe Ark'Tussan war, denn der Konzernchef redete von »Gesprächen, die zu einer engeren Zusammenarbeit« mit dem Imperator führen sollten. Zunächst unverfänglich, so schien es, aber Ghlesduul hatte sich kundig gemacht, und es war nicht ausgeschlossen, dass Mapoc Sympathien für die »Arkonidische Hegemonie« hegte.
    Bostich sprach nicht darüber, aber ihm, ebenso wie Tormanac, war bewusst, dass sich diese Interessengruppe sehr schnell zu einer deutlichen Gefahr entwickeln konnte. Sie war ein Sammelbecken aller Unzufriedenen. Und jener Kritiker, die Bostichs Engagement für das Galaktikum praktisch als »Hochverrat« und Verwässerung seines Imperiums sahen.
    Was blanker Unsinn war, da Bostich nunmehr über weitreichendere Macht verfügte, als er jemals mit einem Expansionskrieg hätte erreichen können. Aber damit konnte man Traditionalisten gegenüber nicht argumentieren. Schon gar nicht, wenn der Imperator es persönlich strengstens untersagt hatte und Tormanac dringend empfahl, nicht einmal mehr darüber nachzudenken.
    Es war das einzige Mal gewesen, dass Tormanac den Unsterblichen derart ungehalten erlebt hatte. Er gab sich selbst den Rat, mit Rücksicht auf seine Gesundheit in dieser Angelegenheit den Mund und auch die Gedanken in Zukunft im Zaum zu halten. Nicht einmal Ghlesduul gegenüber erwähnte er es.
    Zum Glück war der Naat nicht dabei gewesen, sonst hätte er dem Arkoniden einen gehörigen Sandsturm um die Ohren brausen lassen. Und zwar nackt in seiner den Verhältnissen auf Naat angepassten »Sturmzeile«, der abgeschotteten Etage in Tormanac da Hozarius' Khasurn, und am besten noch bei »gemütlicher Schlaftemperatur« von minus sechzig Grad oder darunter. Tormanac kannte Ghlesduuls Humor hinreichend, um sich das ausmalen zu können.
    »Dann werden wir also ...«, setzte Tormanac an und wurde von einem
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