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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken
Autoren: Susan Schwartz
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Menge Feinde, und zwar nicht nur im Inneren Zirkel des Imperators und der Peripherie darum, sondern auch im Rat des Galaktikums. Das war einleuchtend, denn niemand konnte ihn einschätzen. Seine offizielle Bezeichnung lautete »Berater«, und er war ausschließlich für Bostich – in dessen Eigenschaft als Imperator sowie als Vorsitzender des Galaktikums – zuständig.
    Tormanac war kein Celista, er war kein Kralasene, und er arbeitete auch nicht für die Tu-Ra-Cel. Er bekleidete überhaupt kein offizielles Amt, auf seiner Visitenkarte stand schlicht »Berater«, ohne großartige Titel. Seine Besoldung wurde über die ministeriale Abrechnungsstelle abgewickelt, als wäre er ein Politiker, was aber ebenfalls nicht zutraf. Und dennoch besaß er mehr Befugnisse als sie alle zusammen.
    Tormanac trat selten zu öffentlichen Anlässen mit Medienrummel in Erscheinung, war so gut wie nie in den Nachrichten, weil er sich nicht wichtigmachte, doch es geschah nichts ohne sein Wissen, das er unverzüglich an seinen Dienstherrn weitergab. Zusammen mit Ghlesduul besaß er eine gefährliche, weitreichende Macht, die nicht unterschätzt werden durfte – vor allem, da er selbst eben überhaupt nicht eingeschätzt werden konnte. Denn wo stand er nun? Wofür stand er? Wer zu Bostich wollte, musste erst Tormanac passieren, an ihm kam keiner vorbei.
    Zwei Dinge zeichneten eine solche Position aus: Einsamkeit und Loyalität. Bostich vertraute seinem Berater, der ihm gute – nein, hervorragende – Dienste leistete und dabei »der stille Mann« im Hintergrund blieb.
    Gleichwohl erkannte jeder, der es wissen musste, den stets tadellos gekleideten, gut aussehenden Mann an der Seite des Unsterblichen. Stets war er zum strahlenden Weiß der militärischen Uniform des Imperators kontrastreich in dunkle Farben gekleidet, wenn sie gemeinsam zu Empfängen gingen oder eine Rede erwartet wurde. Seinen Namen kannten viele nicht oder brachten ihn nicht in diesen Zusammenhang, doch sein Status war jedem wohl bewusst.
    Das brachte Tormanac wieder auf den Anschlag. »Gibt es schon Hinweise wegen gestern?«
    »Es ist keine offizielle Ermittlung eingeleitet worden«, antwortete Ghlesduul. »Die Medien berichten von einem tragischen Unglück, bei dem aber niemand verletzt worden sei, lediglich der Sachschaden beziffere sich auf zweistellige Millionenhöhe.«
    »Es wird also vertuscht.«
    »Das ist erforderlich, da dein Name nicht genannt werden soll – auf deinen eigenen Wunsch hin. Was aber natürlich im Interesse aller liegt. Bostich kann diese Art Aufmerksamkeit nicht brauchen, und die Akkat-Familie wünscht keinesfalls einen Skandal.«
    »Denkst du, Mapoc hat etwas damit zu tun?«
    »Warum sollte er? Dich unter einem Vorwand hierher zu locken, um dich dann mit einem lauten Knall umzubringen, könnte dämlicher nicht sein.«
    »Wir kennen ihn nicht.«
    »Er ist ein Profi. Wer den Anschlag durchgeführt hat, war selten blöd und hat überhaupt nicht über die Konsequenzen nachgedacht. Da lobe ich mir doch einen feinen, sauberen Schuss oder eine kleine Lebensmittelvergiftung ... Es gibt so viele Möglichkeiten.«
    Bevor Ghlesduul ins Schwärmen geraten konnte, brachte Tormanac ihn wieder zum Thema.
    »Aber wer könnte dann dahinterstecken?«
    »Genau das ist die Frage: Wer und warum? Der Verdacht auf die Ark'Tussan liegt nahe, ist aber in diesem Fall absurd. Denn deswegen sind wir schließlich hier.«
    »Unserer Vermutung nach.« Tormanac rieb sich nachdenklich die Stirn. »Einer meiner zahlreichen bekannten Feinde scheidet wohl auch aus.«
    Ghlesduul ließ sich auf alle viere nieder, das aufgerichtete Gehen wurde ihm zu anstrengend. »Viel zu viel Getöse und das Risiko einer Spur. Wenn einer von denen dich beseitigen will, dann sehr subtil. Auf der Toilette einer Bar etwa. Wer will sich schon Bostichs Zorn aussetzen, wenn dir etwas passiert? Ganz besonders, wenn der Imperator argwöhnt, dass es einer aus seiner Umgebung war.«
    Das gab es alles schon. Aber Tormanac war nicht so leicht zu fassen, erst recht nicht mit diesem Leibwächter an seiner Seite. Subtil sein zu müssen hatte auch Nachteile, es konnte sehr viel schiefgehen. Bisher war zu Tormanacs Glück alles schiefgegangen. Manchmal, wenn sie herausfanden, wer dahintersteckte, erledigte Ghlesduul die Angelegenheit, damit sie sich nicht wiederholte. Manchmal musste die Warnung an sich genügen, dass Tormanac alles überlebte.
    »Also war es jemand von hier.«
    »Etwas in der Art.«
    »Die
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