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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung
Autoren: Uwe Anton
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etwas versponnene Hyperphysiker konnten miteinander nicht viel anfangen, wobei sie sich mittlerweile zumindest gegenseitig respektierten. Partijan erwies sich dem Ilt gegenüber zumindest intellektuell immer wieder gewachsen.
    Quistus schob sich zwischen den Mausbiber und den Hyperphysiker, als wolle er jede weitere verbale Auseinandersetzung verhindern. »Ich muss Nemos Einschätzung bestätigen. Wir befinden uns weiterhin in den Randbereichen des Linienknäuels.«
    »Also ... im Einfluss eines eigenständigen Universums?«, fragte Rhodan.
    »Nicht unbedingt. Aber in einer hyperphysikalischen Ausbeulung oder einem Ballon«, stellte Partijan klar, »der wohl eine der unzähligen Feldlinien beziehungsweise einen Knotenpunkt des natürlichen Psionischen Netzes gewissermaßen aufbläht. Dieses Phänomen basiert wiederum auf dem UHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums und ist deutlich höhergeordneter als beispielsweise die Halbraumblase eines Lineartriebwerks oder eine Paratronblase im Hyperraum.«
    Rhodan entsann sich Ennerhahls Worte, als sie dieses Etwas entdeckt hatten: Auf jeden Fall handelt es sich um ein perfektes Versteck. Allein könnte ich mir dort nicht einmal mit der Lichtzelle Zugang verschaffen.
    »Und wie kommen wir da wieder raus?«
    Nemo Partijan zuckte die Achseln. »Genau das ist die Frage«, sagte er ratlos.

2.
     
    Die schmutzig braunen Schlieren vollführten ein irrwitziges Spiel. Sie wirbelten immer schneller, ziellos, verspielt, als wollten sie ihre Zuschauer verhöhnen.
    Dann erstarrten sie plötzlich, gefroren in Raum und Zeit, wie es Rhodan vorkam. Und zerflossen kurz darauf zu festen Formen, die Bronzefarbe annahmen, Strukturen bildeten.
    Für einen Augenblick war die Holodarstellung identisch mit der auf den Zentralewänden.
    Erneut veränderte sie sich abrupt. Die Schlieren lösten sich auf, wichen einem umfassenden verschwommenen Braunschwarz, in das sich einzelne hellere Punkte drängten.
    Sterne!, dachte Rhodan.
    Sekunden später bildete sich das Holo, das Rhodan von Anfang an erwartet hatte – das ihrer näheren Umgebung. Er verglich es mit den gespeicherten Ortungsbildern und erzielte eine Übereinstimmung von einhundert Prozent. Doch das aktuelle Holo blieb verschwommen, die Lichtpunkte darin funkelten nicht, sondern leuchteten ganz schwach, undeutliche Flecke mit runden, diffusen Rändern im Gegensatz zu der akzentuierten Darstellung der gespeicherten dreidimensionalen Darstellungen.
    Verdammt!, dachte Rhodan. Wo bist du, Ennerhahl?
    Er hatte erwartet, die Lichtzelle des geheimnisvollen Fremden unmittelbar nach ihrer Rückkehr in das Einsteinuniversum mit MIKRU-JONS Ortung zu erfassen, also spätestens in diesem Moment, doch nun lieferte die Aktivortung keinerlei verwertbaren Daten.
    Rhodan runzelte die Stirn. Das Wunderwerk von Schiff, das Ennerhahl zur Verfügung stand, sollte eigentlich auf sie warten, war aber nirgends zu sehen. Irgendwie hatte der Terraner erwartet, dass der Raumer, der im Auftrag einer Superintelligenz, womöglich sogar der Kosmokraten, gebaut worden war, eine Möglichkeit fand, die Phänomene zu überwinden, die MIKRU-JON beeinträchtigten.
    Was konnte passiert sein, während er und seine Begleiter sich in dem ... Taschenuniversum befunden hatten? Oder trieb Ennerhahl ein falsches Spiel mit ihnen? Der Terraner brachte dem blendend aussehenden schwarzen Humanoiden ein gesundes Misstrauen entgegen, auch wenn jener sich bislang stets als loyal erwiesen hatte und sich noch nie bei einer Unwahrheit hatte ertappen lassen.
    Wo steckten also Ennerhahl und sein Raumschiff?
    Rhodan lauschte, versuchte, weitere Reaktionen von MIKRU-JON zu empfangen, aber der Zustand des Schiffs schien sich stabilisiert zu haben. Von dieser Seite drohte keine unmittelbare Gefahr.
    Er sah zu dem Ortungsholo und kniff die Augen zusammen. Um Ennerhahl konnte er sich später kümmern, die anderen Probleme waren dringender.
    »Systemausfälle«, erklang eine Stimme. Rhodan erkannte sie als die Mikrus, etwas verzerrt, nicht mehr natürlich oder gar verführerisch, aber eindeutig identifizierbar. »Analyseprogramme laufen an. Ich versuche, die Fehler zu beheben, aber es wird noch eine Weile dauern ...«
    »Die Ortungen werden zunehmend klarer«, sagte Nemo Partijan. »Ich will jetzt nicht darauf beharren, aber ...«
    »Nemo scheint mit seiner Theorie recht zu haben«, warf die körperlose Stimme ein. »Ich kann das allerdings nicht verifizieren. Die Systeme funktionieren immer noch nicht
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